Warum die Valneva-Aktie schon mehr als 698 % gestiegen ist
Aktien von Unternehmen, denen bisher eine erfolgreiche Impfstoffentwicklung gelang, sind seit Mitte Dezember 2019 sehr stark gestiegen. Beispiele dafür sind Biontech (WKN: A2PSR2) und Moderna (WKN: A2N9D9). Doch viele Menschen sind gegenüber den neuen mRNA-Impfstoffen aufgrund fehlender Informationen und ihrer schnellen Entwicklung skeptisch. Davon könnte Valneva (WKN: A0MVJZ) profitieren, denn das französische Unternehmen entwickelt einen Todimpfstoff, wie er schon lange Zeit zum Schutz gegen viele andere Krankheiten genutzt wird. Valneva-Aktien sind seit Mitte Dezember 2019 schon mehr als 698 % gestiegen (30.08.2021).
Valneva entwickelt klassischen Impfstoff
Valneva gab am 23. August 2021 bekannt, dass Großbritannien für seinen Impfstoff (VLA2001) ein rollierendes Zulassungsverfahren aufgenommen hat. In Europa ist er der erste auf einem inaktiven Virus basierende Impfstoff, der sich in einem Zulassungsverfahren befindet. Das Unternehmen erwartet zu Beginn des vierten Quartals 2021 erste Ergebnisse aus seiner entscheidenden Massenstudie Cov-Compare.
Valneva rechnet bei positiven Studienergebnissen bis Ende des Jahres 2021 mit einer Zulassung von VLA2001. Seit September 2020 arbeitet das Biotech-Unternehmen mit dem britischen Staat zusammen, der die Studien finanziert. Er besitzt eine Kaufoption für 190 Mio. Dosen bis 2025. Bisher hat er bereits 100 Mio. Dosen für 2021 und 2022 vorbestellt.
Neben der Phase-III-Studie Cov-Compare führt Valneva eine zweite Massenstudie (VLA2001-304) mit älteren Menschen durch, um einen Impfstoff gegen verschiedene Virusvarianten zu entwickeln. Darüber hinaus wird in Großbritannien eine Studie (Cov-Boost) durchgeführt, die den Todimpfstoff als Auffrischungsimpfung testet.
Im April 2021 hatte Valneva über erste Studienergebnisse der Entwicklungsphase 1/2 berichtet. An ihr nahmen 153 gesunde Personen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren teil. Sie wurden in drei Gruppen geteilt, die unterschiedliche Impfstoff-Dosierungen erhielten. Alle Gruppen vertrugen das Vaccine, bis auf leichte Nebenwirkungen, gut. Zudem rief es bei mehr als 90 % der Teilnehmer die Bildung einer hohen Antikörperzahl hervor. Von Valnevas Impfstoff werden zwei Spritzen im Abstand von drei Wochen verabreicht.
Massenstudien-Ergebnisse werden entscheiden
Nun muss sich in der entscheidenden Massenstudie zeigen, wie wirksam VAL2001 tatsächlich ist und ob aufgrund der vielen Virusvarianten kein Wirkungsverlust eintritt. Der bisherige Valneva-Kursanstieg beruht auf den ersten erfolgreichen Studiendaten. Mit der Zulassung des COVID-19-Impfstoffes könnten die Unternehmensumsätze stark steigen. Zum Halbjahr 2021 lagen sie gerade einmal bei 47,5 Mio. Euro. Der Verlust betrug -86,4 Mio. Euro.
Valneva gab zum Halbjahr 2021 zudem gute Phase-III-Studienergebnisse für seinen Chikungunya-Impfstoff VLA1553 bekannt. 98,5 % der Teilnehmer entwickelten ein hohes Antikörperniveau. Das Unternehmen befindet sich darüber hinaus mit seinem Borreliose-Impfstoff (VLA15-221) gerade in einer Phase-II-Studie.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Moderna.