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Diese 3 interessanten DAX-Aktien sind günstiger als vor einem Jahr

Foto: Getty Images

Der DAX ist auf Sicht von einem Jahr um starke 22 % gestiegen und steht fast auf seinem Allzeithoch (Stand: 27.08.21, gilt für alle Angaben). Insgesamt herrscht an den Börsen beste Stimmung, viele Unternehmen erzielen nach dem Einbruch durch die Corona-Krise wieder satte Gewinne. Dennoch gibt es auch heute noch Aktien interessanter Unternehmen, die, trotz guter operativer Entwicklung, tiefer stehen als vor einem Jahr.

Henkel

Henkel (WKN: 604840) ist besonders für seine Produkte aus den Bereichen Kosmetik und Reinigungsmittel bekannt. Persil, Schwarzkopf, Perwoll, Fa, Pril und weitere Marken gehören zu dem Konzern. Fast die Hälfte des Umsatzes und mehr als die Hälfte des EBIT entstammen jedoch dem dritten, weniger bekannten Unternehmensbereich: Klebstoffe. Henkel ist der größte Klebstoffhersteller der Welt. Die Produkte werden überwiegend in der Industrie eingesetzt. Zum Beispiel bei der Fertigung von Autos, Mobiltelefonen und Textilien, aber auch beim Bau.

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In den letzten Jahren stagnierten Umsätze und EBIT. Im Jahr 2020 gab es sogar einen Rückgang, der hauptsächlich auf das zyklische Klebstoffgeschäft zurückzuführen ist. Aufgrund der Corona-Auswirkungen sanken in diesem wichtigen Segment die Umsätze um 8 %, das EBIT sogar um 23 %. Auch die Kursentwicklung war enttäuschend: Auf Sicht von einem Jahr sank der Aktienkurs um 4 %, auf Sicht von fünf Jahren sogar um 30 %.

Im ersten Halbjahr 2021 lief es für Henkel jedoch deutlich besser. Getrieben durch die anziehende Konjunktur wuchs der Umsatz um 10 %, das Ergebnis je Aktie stieg um 22 %. Insbesondere das Wachstum im Bereich Klebstoffe sorgte dafür, dass die Ergebnisse wieder über denen des Jahres 2019 lagen. Sollte sich diese positive Entwicklung fortsetzen, wäre Henkel mit einem erwarteten KGV von 18 (bezogen auf das Geschäftsjahr 2021) günstig bewertet.

SAP

Auch die Aktie des größten europäischen Software-Unternehmens entwickelte sich mit -10 % schlecht im letzten Jahr. SAP (WKN: 716460) setzt stark auf die Cloud und hat zur Beschleunigung des Umstiegs auf Cloudlösungen im Januar das Angebot „RISE with SAP“ ins Leben gerufen. Diese Ausrichtung führt kurzfristig zu höheren Investitionen und rückläufigen Umsätzen im Lizenzgeschäft.

Im letzten Quartal war bereits eine positive Entwicklung erkennbar. Über 250 Kunden entschieden sich dafür, mit „RISE with SAP“ auf die Cloud umzusteigen. Die währungsbereinigten Clouderlöse stiegen um 17 %. Diese Umsätze weisen höhere Margen auf und sind besser planbar. Insgesamt stagnierten die Umsätze, das Ergebnis je Aktie stieg jedoch um 57 %.

Zuletzt wurden 34 % der Umsätze mit Cloudlösungen erzielt. Bis zum Jahr 2025 soll dieser Anteil auf über 60 % steigen. Insgesamt sollen die Gesamtumsätze bis dahin um ungefähr ein Drittel steigen, der operative Gewinn sogar etwas stärker. Ich erwarte, dass sich SAP aufgrund einer allgemein anhaltenden Digitalisierung und seiner Marktführerschaft in vielen Bereichen weiterhin gut entwickeln wird. Mit einem KGV von 29 (bezogen auf das Geschäftsjahr 2020) finde ich die Aktie fair bewertet.

Vonovia

Vonovia (WKN: A1ML7J) besitzt rund 414.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Damit ist der Immobilienkonzern das größte private Wohnungsunternehmen in Europa. Der Konzern versucht noch größer zu werden und die Deutsche Wohnen mit weiteren rund 157.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten zu übernehmen. Ob die Übernahme jetzt im zweiten Versuch gelingt, ist noch offen.

Unabhängig von der Übernahme sehe ich Vonovia gut aufgestellt. In den letzten Jahren stiegen die Umsätze und Gewinne kontinuierlich. Ein Grund sind steigende Mieten pro Quadratmeter getrieben durch eine allgemein hohe Nachfrage nach Wohnraum. Der zweite Grund ist eine kontinuierliche Erhöhung des Wohnungsbestandes. Vonovia kann sich günstig Geld leihen, um bestehende Wohnungen aufzuwerten oder um neue Wohnungen zu erwerben. Gerade erst hat das Unternehmen verkündet, dass es sich 5 Mrd. Euro zu einem Zinssatz von 0,49 % beschafft habe. Dennoch fiel der Aktienkurs im letzten Jahr um 3 %.

Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die Gesamterlöse um 10 %, die FFO je Aktie um 7 %. Ich finde, dass Vonovia eine gute Wahl für einen soliden, konjunkturunabhängigen Wert im Depot sein kann. Es bestehen jedoch auch Risiken. Eine Begrenzung der Mieten oder sogar Enteignungen werden in der Politik schon länger diskutiert. Zudem könnte sich ein erhöhtes Zinsniveau negativ auswirken. Daher finde ich das KGV von 25 (bezogen auf den FFO des Geschäftsjahres 2020) angemessen.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von SAP. The Motley Fool empfiehlt SAP.



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