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Biontech: Das Ein-Produkt-Unternehmen?

Biotech: Forscher mit Reaganzgläsern Corona-Impfstoff
Foto: Getty Images

Biontech (WKN: A2PSR2) war bis vor der COVID-19-Pandemie lediglich Experten bekannt. Spätestens nachdem die amerikanische Regierung versucht hat, Biontech aufzukaufen, geriet das Unternehmen dann immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit.

Eine Popularität, die vor allem auf die Entwicklung und Produktion eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus zurückzuführen ist. Biontech entwickelte im Schnellverfahren einen Impfstoff, dessen Produktion anschließend – in Rekordzeit – durch eine Kooperation mit dem amerikanischen Unternehmen Pfizer (WKN: 852009) realisiert wurde.

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COVID-19-Impfstoff

Bei der Entwicklung von Impfstoffen unterscheidet man grundsätzlich zwischen verschiedenen Ansätzen. Impfstoffe können auf Vektorbasis beruhen, wie es bei dem Impfstoff von AstraZeneca (WKN: 886455) der Fall ist. Sie können wie im Fall von Biontech aber auch auf der neueren, innovativen mRNA-Technologie basieren.

Die Verimpfung von Vektorimpfstoffen geschieht durch die Injektion von harmlosen Viren, den sogenannten Vektoren. Diese Vektoren enthalten das genetische Material eines Erregers, das dem Körper eine Infektion vorgaukelt. Dadurch wird die Produktion von Antikörpern angeregt.

Die neuartigen mRNA-Impfstoffe verwenden im Gegensatz zu den Vektorimpfstoffen keine Erreger, die in den Körper injiziert werden. Vielmehr wird der genetische Bauplan des Erregers eingeschleust. Die Zellen bauen die Antigene dann selbst zusammen.

Auch wenn sich dieses Verfahren aktuell großer Beliebtheit erfreut, werden die herkömmlichen Vektorimpfstoffe auch in Zukunft notwendig sein. Sie sind sowohl günstiger hinsichtlich der Produktionskosten, als auch einfacher in der Aufbewahrung, da diese im Gegensatz zu mRNA-Impfstoffen auch in herkömmlichen Kühlschränken gelagert werden können.

Unfassbare Unternehmenszahlen

Gerade der mRNA-Impfstoff ist jedoch für den aktuellen Umsatz verantwortlich, der Biontech so groß gemacht hat. Befand sich der Aktienkurs eine Woche vor Beginn des ersten Lockdowns im Jahr 2020 noch bei 26,00 Euro (12.03.2020), so verzwölffachte sich dieser im Laufe der Pandemie auf 318,40 Euro (25.08.2021).

Noch sichtbarer wird dieses Wachstum im Hinblick auf die Marktkapitalisierung: Seit seinem IPO im Oktober 2019 wuchs diese auf 75,87 Mrd. Euro (25.08.2021).

Einen guten Vergleich stellt hier das deutsche Traditionsunternehmen Bayer (WKN: BAY001), der aktuell wertvollste Agrar- und Pharmakonzern im DAX, dar. Dessen Marktkapitalisierung beläuft sich jedoch gerade einmal auf 47,21 Mrd. Euro (25.08.2021). Und das trotz guter Umsätze in seinen drei Sparten Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science.

Ausrichtung des Unternehmens

Nach eigenen Angaben gehen Biontech und Pfizer davon aus, dass bis Ende 2021 knapp 3 Mrd. Impfdosen produziert werden können. Dazu könnten in den nächsten Jahren noch einmal mögliche höhere Produktionsvolumen kommen.

Dies ist auf eine Genehmigung der EMA (European Medicines Agency) zurückzuführen, die eine Produktion des COVID-19-Impfstoffs am Standort in Marburg erlaubte. Alleine an diesem Standort ist bei maximaler Auslastung eine zusätzliche Produktion von knapp 1 Mrd. Impfdosen pro Jahr möglich.

Durch den Bau des Werks in Marburg wird besonders deutlich, wie stark Biontech auf seinen mRNA-Impfstoff setzt. Vor der Pandemie wurde vor allem an Krebstherapien geforscht. Auch wenn das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt schon mit mehreren Milliarden bewertet war, so scheint ein Heilmittel gegen Krebs noch in weiter Ferne.

Somit scheint Biontech vermutlich auch weiterhin erst mal ein Ein-Produkt-Unternehmen zu bleiben.

Zukunftsaussichten

Um eine Nachhaltigkeit des aktuellen Wachstums der Aktie abschätzen zu können, muss man deshalb die Haupteinnahmequelle – die mRNA-Impfung gegen COVID-19 – auf seine Nachhaltigkeit prüfen.

Sollten in Zukunft jährliche Impfauffrischungen notwendig sein, so hat Biontech gute Chancen, seine Absatzzahlen zu halten. Für den Fall, dass diese jedoch für den Großteil der Bevölkerung nicht notwendig sind, dürften schwere Umsatzeinbußen die Folge sein.

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Malte Nobereit besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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