Qualitatives vs. quantitatives Wachstum: Kann Netflix wirklich mit Walt Disney mithalten?
Walt Disney (WKN: 855686) und Netflix (WKN: 552484) müssen sich bald schon wieder einem interessanten Vergleich stellen. Das Maushaus präsentiert auch in dieser Woche noch ein frisches Quartalszahlenwerk. Wie schon so häufig dürfte insbesondere der Blick auf das Streaming-Segment entscheidend sein. Sowie der Vergleich mit dem Streaming-Platzhirsch.
Allerdings sollten Foolishe Investoren einen Vergleich zwischen Walt Disney und Netflix auch anders gestalten. Insbesondere mittelfristig könnte sich ein qualitativer und ein quantitativer Vergleich anbieten. Hier ist, was Investoren dazu vielleicht bedenken sollten.
Netflix und Walt Disney: Quantitativ vs. qualitativ
Grundsätzlich können wir sagen, dass Walt Disney den Tango mit Netflix intensiver tanzen dürfte. Das Management des US-amerikanischen Medien- und Freizeitkonzerns möchte vermehrt in Content investieren. Bis zum Jahre 2024 sollen es 15 Mrd. US-Dollar sein, die der Micky-Maus-Konzern in seine eigenen Inhalte steckt. Wirklich eine Menge.
Quantitativ können wir jedoch sagen: Netflix dürfte dem viel entgegenzusetzen haben. Bereits im Jahre 2019 lagen die Investitionen in Content bei dem Platzhirsch bereits bei 14,6 Mrd. US-Dollar. Und die Tendenz dürfte weiter steigend sein. Zwar müssen teilweise diese Inhalte über Schulden und Fremdmittel investiert sein. Trotzdem: Rein mengenmäßig holt Walt Disney eigentlich nur auf mit den eigenen Investitionen.
Ein anderer Blickwinkel könnte die Qualität sein. Netflix muss eine Menge produzieren, besitzt mit seiner finanziellen Basis jedoch auch die Möglichkeit, auf Qualität zu bauen. Zudem hat der Platzhirsch beispielsweise mit Stranger Things erfolgreiche Formate etabliert, die weiter ausgereizt werden können. Es müssen jedoch weiterhin teilweise teure Versuche her, um eigene beliebte Inhalte zu finden und auf sie bauen zu können.
Gerade hier könnte Walt Disney einen entscheidenden Vorteil besitzen. Das Maushaus hat mit Star Wars, Marvel und anderen Franchises jede Menge Potenzial. Sowie Klassiker, die beispielsweise in Echtverfilmungen neu aufgelegt werden können. Beliebte Formate, bei denen sich die Investitionen mit einer höheren Trefferquote lohnen dürften. Das ist für mich der entscheidende Unterschied. Wobei auch der Faktor Zeit nicht außer Acht gelassen werden darf.
Noch hat der Platzhirsch die Nase vorn
Noch scheint Netflix daher die Nase vorn zu haben, was die Investitionen angeht. Walt Disney erhöht jedoch das Volumen, um in eigene Inhalte zu investieren. Mit einer stärkeren Trefferquote und beliebten, erfolgserprobten Inhalten könnten sich diese Investitionen qualitativ besser rentieren.
Das Management von Netflix sollte daher jetzt darauf setzen, möglichst starke Inhalte zu finden. Wenn Walt Disney erst einmal mengenmäßig auf Augenhöhe ist, sollte der heutige Platzhirsch idealerweise eine Pipeline beliebter Formate aufweisen. Das könnte helfen, den Verfolger auf Distanz zu halten.
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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und Walt Disney.