Jetzt in Batterie-Aktien investieren: 3 Tipps für jeden Anlegertyp
Die Nachfrage nach Batterien wird jetzt ähnlich explodieren wie vor 15 Jahren bei Solarzellen. In die lange angekündigten Elektrooffensiven der Autobauer kommt nun viel Dynamik. Gleichzeitig steigt das Angebot an spannenden Batterie-Aktien. Es bietet sich an, in das eine oder andere Unternehmen zu investieren, um an der Entwicklung zu partizipieren. Hier sind vier Ideen mit unterschiedlichem Risikoprofil.
Risikoarme Investition in Batteriematerialien: Umicore
Lieferanten von Batteriematerialien wie Umicore (WKN: A0ND40) und BASF (WKN: BASF11) sind mit einer Vielzahl von Akkuherstellern im Geschäft. Oft besteht dabei eine enge Zusammenarbeit, die auch gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte umfasst. Das sorgt für ein günstiges Risikoprofil.
Von den beiden genannten Chemiekonzernen würde ich BASF nicht als Batterie-Aktie bezeichnen. Bei Umicore macht das Batteriegeschäft jedoch einen deutlich größeren Anteil aus. Im Halbjahresbericht betonte das Management, dass der starke Geschäftsaufschwung (Umsatz +37 % im Vorjahresvergleich) vor allem auf den Bereich „clean mobility materials“ zurückzuführen sei.
Einschränkend muss man dazusagen, dass darunter auch Katalysatormaterialien für die Abgasbehandlung von Verbrennern fallen. Das wiederum wird dadurch ausgeglichen, dass ähnliche Katalysatormaterialien auch bei Brennstoffzellen zum Einsatz kommen. Entscheidend ist daher, dass das Segment „Energie und Oberflächen-Technologien“ stark mit Kathodenmaterialen für Akkumulatoren wuchs.
Für die nahe Zukunft erwartet das Management eine zunehmende Nachfragedynamik. Nicht zu vergessen ist auch, dass Umicore zu den Pionieren des Recyclings von Lithiumbatterien gehört und beispielsweise zusammen mit Northvolt an nachhaltigen Wertschöpfungsketten arbeitet.
Eine etablierter Batterie-Aktie mit mittlerem Risiko: Samsung SDI
Aber wenn es doch ein Spezialist sein soll und ich nur eine einzige Aktie wählen dürfte, dann würde ich wahrscheinlich auf Samsung SDI setzen. Das koreanische Unternehmen gehört seit Jahren zur Spitzengruppe der Zelllieferanten und ist in allen Erdteilen präsent.
Die Zellen und Batteriesysteme von SDI decken nahezu alle Einsatzbereiche ab, von kleinen Handy-Akkus über Fahrzeugbatterien bis hin zu stationären Energiespeichern.
SDI kann sich einerseits auf seine internen Forschungskapazitäten verlassen. Wenn es um Festkörperbatterien geht, spielt der Konzern ganz vorne mit und will 2025 einen großformatigen Prototyp vorstellen, der 2027 in die Massenproduktion geht. Andererseits investiert Samsung über Wagniskapitalarme in innovative Spezialisten wie StoreDot und Solid Power.
Auf kurze und mittlere Sicht dürfte SDI mit Lithium-Ionen-Zellen gut ausgebucht sein. Zuletzt hieß es auch, dass Volkswagen (WKN: 766403) auf den Lieferanten setzt, wenn es um die geplante prismatische Einheitszelle geht.
Volles Risiko bei maximalen Chancen: Solid Power, eine heiße Batterie-Aktie
Die zwei vorhergehenden Tipps könnten jeweils gute Renditen bringen. Doch das größte Potenzial besteht bei kleinen Spezialisten, die heute noch kaum Umsätze schreiben, aber schon in wenigen Jahren zu den großen Gewinnern gehören möchten. Davon gibt es eine Menge Kandidaten und eine wachsende Anzahl strebt an die Börse.
Die zwischenzeitlich übertrieben gehypte Quantumscape (WKN: A2QJX9) bringt noch immer über 9 Mrd. US-Dollar auf die Waage. Handlicher wird Solid Power bewertet, die dabei ist, mit Decarbonization Plus Acquisition Corporation III (WKN: A3CR8B) zu fusionieren.
Solid Power kann auf starke Industriepartner bauen und behauptet, über eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen zu verfügen. So soll die sulfidbasierte Technologie zum Beispiel besser für die Massenfertigung geeignet sein als die keramische Technologie von QuantumScape. Zudem ist sie kompatibel zu einer neuartigen Kathoden-Technologie, was für erhebliche Kostenvorteile sorgen soll.
Je mehr Risiko, desto mehr Diversifikation brauchen Batterie-Aktien
Während ein Chemiekonzern wie Umicore breit genug aufgestellt ist, um sich fast in jedem Szenario erfolgreich zu behaupten, muss es für einen Spezialisten wie Solid Power schon richtig gut laufen. Schließlich sollen erst in einigen Jahren größere Umsätze fließen. Bis dahin kann sich noch eine Menge tun in diesem dynamischen Umfeld. Doch wenn die Technik wie versprochen skaliert werden kann, dann locken dort die größten Gewinne.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.