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Laut Wall Street: Diese extrem beliebten Aktien könnten zwischen 50 und 97 % abrutschen

Angst
Foto: Getty Images

Wichtiger Punkt vorab:

  • Zwei der folgenden drei Aktien könnten in Schwierigkeiten geraten.

Seit mehr als einem Jahr ist der Aktienmarkt praktisch unaufhaltsam. Nach dem Coronavirus-Crash haben wir die stärkste Erholung von einem Baisse-Tief in der Geschichte erlebt. Aber nur weil die Wall Street weiterhin optimistisch hinsichtlich des Gesamtmarktes ist, heißt das nicht, dass alle Aktien an der Erholung teilhaben werden.

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Für jede der folgenden drei sehr beliebten Aktien erwarten Analysten an der Wall Street einen Abrutsch von 50 bis 97 %! Die Frage ist, ob diese pessimistischen Prognosen realistisch oder viel zu negativ sind. Schauen wir uns das doch einmal selber an.

Moderna: Voraussichtlicher Rückgang von 76 %

Den Anfang macht eine der absolut heißesten Aktien seit Ende 2019, die Biotech-Aktie Moderna (WKN: A2N9D9). Berücksichtigt man den irrsinnigen Lauf von Moderna in den letzten zwei Wochen, sind die Aktien seit Ende 2019 um fast 1.700 % gestiegen. Gemäß dem niedrigsten Kursziel an der Wall Street von 83 US-Dollar hat Moderna jedoch das Potenzial, 76 % seines Wertes zu verlieren.

Die Popularität von Moderna beruht vor allem auf der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus. Diese als mRNA-1273 bezeichnete Behandlung mit zwei Dosen führte in späten klinischen Versuchen zu einer Wirksamkeit des Impfstoffs von etwas mehr als 94 %. Das war der Auslöser dafür, dass die US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) die Notfallzulassung (EUA) erteilte.

Da Moderna in diesem Jahr zwischen 800 Millionen und 1 Milliarde Dosen produzieren lassen will, geht das Unternehmen davon aus, dass es einen Jahresumsatz von über 19 Mrd. US-Dollar erzielen wird. Zum Vergleich: Damit wäre mRNA-1273 das drittmeistverkaufte Medikament der Welt, hinter dem Entzündungshemmer Humira von AbbVie und dem COVID-19-Impfstoff von Pfizer/BioNTech, BNT162b2. Außerdem wird Moderna im Jahr 2021 äußerst profitabel sein: Die Konsensschätzung der Wall Street geht von einem Gewinn pro Aktie von 24,57 US-Dollar bzw. fast 9,9 Mrd. US-Dollar aus.

Moderna ist jedoch nicht allein an der Impfstofffront. Das Unternehmen konkurriert mit Pfizer/BioNTech, dem Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson, der in den USA und in Europa zugelassen ist, mit dem Zweidosis-Impfstoff von AstraZeneca und mit der hohen Wahrscheinlichkeit, dass Novavax die EU-Zulassung für seinen Impfstoff erhält. Der erzielte in zwei groß angelegten Studien eine Wirksamkeit von rund 90 %. Es ist gut möglich, dass der Markt von Moderna im Jahr 2021 seinen Höhepunkt erreicht – und sich anschließend verkleinert.

Auch die Bewertung ist ein Problem. Zwar ist Moderna aus Sicht des Kurs-Gewinn-Verhältnisses nicht teuer, aber die meisten Biotech-Aktien stoßen auf eine Mauer, wenn sie das Sechs- oder Siebenfache des jährlichen Spitzenumsatzes erreichen. Moderna liegt seit neulich etwas über dieser Marke. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass 83 US-Dollar auf kurze Sicht ein realistisches Kursziel sind. Aber ich glaube, dass es angesichts der unsicheren Wettbewerbslandschaft und des Mangels an zugelassenen Therapien über mRNA-1273 hinaus an der Zeit ist, die Gewinne bei Moderna mitzunehmen.

Shopify: Erwarteter Rückgang von 50 %

Tja. Da steht wirklich Shopify (WKN:A14TJP). Obwohl die cloudbasierte E-Commerce-Plattform ein Favorit unter den Growth-Investoren ist, ist ein Analyst kein Fan. Das niedrige Analystenziel von 825 US-Dollar würde einen Rückgang der Shopify-Aktie um 50 % bedeuten.

Der logischste Grund für die Skepsis der Wall-Street-Analysten gegenüber Shopify ist die Bewertung des Unternehmens. Ich weiß, „Wachstumsaktien werden immer teurer gehandelt“! Der Preis von Shopify stößt jedoch an seine Grenzen.

Mit einer Marktkapitalisierung von 205 Mrd. US-Dollar wird das Unternehmen jetzt zum 46-Fachen des geschätzten Umsatzes für 2021 und dem 35-Fachen des prognostizierten Umsatzes für 2022 bewertet. Zum Vergleich: Shopify wurde von 2015 bis 2018 zum 11- bis 16-Fachen des Umsatzes bewertet. Es hat in den letzten fünf Jahren ein durchschnittliches Umsatzmultiple von 28 erreicht.

Und obwohl Shopify auf wiederkehrender Basis profitabel ist, liegt das künftige Kurs-Gewinn-Verhältnis bei fast 330. Auch hier gibt es einen gewissen Spielraum für Hyperwachstumsaktien an der Bewertungsfront. Aber Shopify überschreitet sicherlich die gewohnten Grenzen.

Auf der anderen Seite hat Shopify bewiesen, dass es ein absoluter E-Commerce-Gigant ist. Wir haben schon lange vor der Pandemie erlebt, dass Unternehmen auf Onlinekanäle setzen. COVID-19 hat diesen Trend jedoch weiter beschleunigt.

Im ersten Quartal stieg der Umsatz mit Händlerlösungen um 137 % und das über die Plattform abgewickelte Bruttowarenvolumen (GMV) um 114 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Obwohl ein dreistelliges GMV-Wachstum wahrscheinlich nicht nachhaltig ist, scheint Shopify eine gute Chance zu haben, seinen Anteil am E-Commerce-Geschäft in den USA zu erhöhen.

Shopify hat zudem einige ziemlich große Namen als Kunden gewonnen. Sowohl Walmart als auch Pinterest sind an Bord. Und das Unternehmen verzeichnete Ende März einen Anstieg der Partnerempfehlungen um 73 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Obwohl ich nachvollziehen kann, dass Shopifys Aufwärtsentwicklung sich verlangsamen wird, glaube ich nicht, dass das pessimistischste Kursziel der Wall Street von 825 US-Dollar realistisch ist.

AMC Entertainment: Erwarteter Rückgang von 97 %

Am anderen Ende des Spektrums steht die beliebte Meme-Aktie, die Kinokette AMC Entertainment (WKN: A1W90H). Jeder einzelne Wall-Street-Analyst, der das Unternehmen beobachtet, sieht für die AMC-Aktie einen erheblichen Abwärtstrend. Einer hat sogar ein Kursziel von 1 US-Dollar vorgegeben, was einen Rückgang von 97 % bedeuten würde.

Im Gegensatz zu Shopify, das eine glänzende Zukunft zu haben scheint, könnte das pessimistischste Kursziel von AMC dann doch Realität werden. Das liegt daran, dass keine der Daten, die AMC umgeben, irgendwie passen.

Nach mehreren Kapitalerhöhungsrunden verfügte AMC im zweiten Quartal wahrscheinlich über etwa 2,2 Mrd. US-Dollar an Barmitteln. Diese 2,2 Mrd. US-Dollar werden im Laufe des Jahres 2021 weiter schrumpfen, da das Unternehmen derzeit eine Menge Geld verliert.

Das größere Problem sind jedoch die Schulden in Höhe von 5,4 Mrd. US-Dollar, die in den kommenden Jahren zurückgezahlt werden müssen. Da AMC seine Aktienemissionen praktisch ausgeschöpft hat und sein Heer von Kleinanlegern CEO Adam Aron immer wieder die Möglichkeit verwehrt, zusätzliches Kapital zu beschaffen, müssen alle künftigen Schuldentilgungen in bar erfolgen. Da sich die Zinsausgaben verdoppeln und das Unternehmen 473 Mio. US-Dollar an Mietrückständen hat, dürfte AMC seine Schulden bei der derzeitigen Entwicklung nicht begleichen können. Die fallenden Kurse der 2026er- und 2027er-Anleihen des Unternehmens deuten darauf hin, dass ein Konkurs droht.

Auch die Behauptungen der Kleinanleger von AMC, dass sich institutionelle Anleger/Hedgefonds falsch verhalten hätten, sind nicht stichhaltig. Diese Leute unterstellen zwar Lieferverzug, Dark Pools und Leerverkäufe, aber nichts davon wurde jemals bewiesen. Ich sage schon seit Langem, dass die Fehlinformationen der Kleinanleger die treibende Kraft hinter dieser Aktie sind.

Obwohl AMC nicht von heute auf morgen fallen wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass es innerhalb der nächsten sechs Monate bis zwei Jahre in den mittleren einstelligen Bereich zurückgeht. Es gibt auch keine Garantie dafür, dass das Unternehmen die nächsten fünf Jahre überleben wird. Daher gilt hier: Finger weg!

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Pinterest und Shopify und empfiehlt Johnson & Johnson und Moderna Inc. Sean Williams besitzt Aktien von Pinterest. Dieser Artikel erschien am 29.7.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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