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3 aussichtsreiche Qualitätsaktien, die jetzt billig geworden sind

Pakete Deutsche Post
Foto: Getty Images

Drei Autoren für The Motley Fool teilen hier jeweils eine ihrer aktuell spannendsten Anlageideen unter den eher defensiven Werten mit:

  • UPS macht die Rückgänge bei den E-Commerce-Auslieferungen locker wett.
  • PPG Industries, Spezialist für Farben und Lacke, wird bald wieder bessere Tage sehen.
  • TPI Composites ist ein Hauptprofiteur der langfristig expandieren Windkraftindustrie.

Die Berichtssaison kann ein guter Zeitpunkt sein, um die Leistung und die Aussichten von Unternehmen zu beurteilen. Es kann aber auch eine Zeit hoher Volatilität sein, in der Aktien für kurzfristige Ergebnisse belohnt oder abgestraft werden. In den letzten Wochen sind viele Aktien aus guten und schlechten Gründen abgestraft worden.

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Folglich wollen wir uns mit den Top-Unternehmen befassen, die eher aus schlechten Gründen verkauft wurden. Daher haben wir einige unserer beitragenden Autoren gefragt, welche Industrieaktien jetzt wieder günstiger zu haben sind und einen Kauf lohnen könnten. Sie wählten United Parcel Service (WKN: 929198), PPG Industries (WKN: 852026) und TPI Composites (WKN: A2AMFQ).

UPS bleibt in der Erfolgsspur

Daniel Foelber (UPS): Die Aktien von UPS sind in der vergangenen Woche um mehr als 10 % eingebrochen. Die hervorragenden Ergebnisse des Unternehmens für das zweite Quartal 2021 reichten nicht aus, um die Wall Street zu beeindrucken, die sich an das vierteljährliche, beeindruckende Wachstum von UPS gewöhnt hat. Zum Vergleich: UPS war einer der Industriewerte mit der besten Wertentwicklung im Jahr 2020. Trotz des rückläufigen Umsatzes im Business-to-Business-Geschäft profitierte UPS während der Pandemie von höheren Paketzustellungsmengen an Privatkunden. Die Wachstumsstory des Unternehmens umfasst jedoch weit mehr als nur diesen kurzfristigen Schub. Das internationale Geschäft von UPS, das Gesundheitssegment (das bei der Verteilung von Impfstoffen eine wichtige Rolle spielte) und der Vorstoß in den E-Commerce stellten ebenfalls einen bedeutenden Rückenwind dar.

Wie meine Kollegin Neha Chamaria feststellte, ist der wahrscheinlichste Grund für den Abverkauf der UPS-Aktie in der vergangenen Woche die Verlangsamung des Business-to-Consumer (B2C)-Zustellungsvolumens. Das Management hat die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs des B2C-Volumenwachstums offen angesprochen, war aber zuversichtlich, dass dieser Rückgang durch die anderen Segmente mehr als ausgeglichen werden kann.

Während der Telefonkonferenz zum zweiten Quartal 2021 sagte das Management, dass es sich viel mehr auf die Steigerung von Umsatz und Gewinn bei kleinen und mittleren Unternehmen und anderen Segmenten konzentriert als auf die bloße Steigerung des Volumens. Anleger sollten bedenken, dass nicht alle Volumina gleich sind. UPS neigt dazu, bei B2C-Volumen niedrigere Gewinnspannen zu erzielen. Wenn UPS also Volumenrückgänge im B2C-Bereich durch andere, profitablere Segmente ausgleichen kann, dann ist das ein Gewinn für das Unternehmen.

Die Quartalszahlen von UPS belegen, dass das Unternehmen trotz des geringeren B2C-Wachstums gut dasteht. Das Unternehmen konnte in der ersten Hälfte des Jahres 2021 einen erstaunlichen freien Cashflow von 6,8 Mrd. US-Dollar erwirtschaften. „Das ist ein Rekord“, sagte UPS-CEO Carol Tomé. „Wir haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr freien Cashflow (FCF) erwirtschaftet, als wir zuvor in einem ganzen Jahr zu irgendeinem Zeitpunkt in unserer Unternehmensgeschichte erwirtschaftet haben.“

Der FCF kann zur Schuldentilgung, zum Rückkauf von Aktien, zur Reinvestition in das Unternehmen und zur Zahlung von Dividenden verwendet werden. Wenn Dividendenzahlungen mit eigenen Mitteln aus dem FCF erfolgen, ist dies ein Zeichen dafür, dass sich ein Unternehmen nicht nur seine bestehende Dividende leisten kann, sondern darüber hinaus in Zukunft auch Dividendenerhöhungen möglich sind. UPS zahlt eine beträchtliche Dividende von 4,08 US-Dollar pro Aktie und Jahr, was beim heutigen Aktienkurs einer jährlichen Rendite von 2,1 % entspricht. Beeindruckend ist, dass UPS in der ersten Jahreshälfte nur 25 % seines FCF für die Zahlung seiner Dividende verwendet hat, was die schiere Menge an FCF, die dieses Unternehmen einfährt, verdeutlicht. Die langfristige These hat sich nicht geändert, sondern sieht sogar noch besser aus. UPS bleibt im Moment ein solider Kauf.

PPG Industries: Aktuelle Herausforderungen werden sich voraussichtlich als vorübergehend erweisen

Lee Samaha (PPG Industries): Die Aktien des Farben- und Lackherstellers PPG Industries sind in letzter Zeit auf Talfahrt gegangen. Der Grund dafür ist eine Kombination aus steigenden Rohstoffpreisen und einer geringer als erwartet ausgefallenen Produktion von Autos. PPG erwirtschaftet etwa 30 % seines Umsatzes im Automobilsektor über die Erstausrüster und den Ersatzteilmarkt für Reparaturlacke.

Die Automobilhersteller haben ihre Produktion im Jahr 2021 aufgrund eines viel dokumentierten Mangels an Halbleitern gedrosselt. Gleichzeitig sind die Rohstoffpreise in diesem Jahr gestiegen, weil die Nachfrage nach einer Zeit der Angebotsbeschränkungen wieder angezogen hat.

Es ist nie gut für ein Unternehmen, wenn es die Gewinnschätzungen verfehlt und die Gewinnprognose unter den Markterwartungen liegt. Die Probleme von PPG werden sich jedoch wahrscheinlich als vorübergehend erweisen. In der Tat hat das Unternehmen bereits Preiserhöhungen eingeleitet, um die Kostensteigerungen auszugleichen. Während der Präsentation der Quartalsergebnisse sagte CEO Michael McGarry, dass er „davon ausgeht, dass die Inflation der Rohstoffkosten im vierten Quartal 2021 auf Run-Rate-Basis vollständig ausgeglichen wird“.

In der Zwischenzeit wird erwartet, dass es sich bei den Drosselungen der Automobilproduktion eher um Verschiebungen als um Stornierungen handelt, und die Endnachfrage nach Automobilen bleibt stark. Kurz gesagt, die Probleme, die sich 2021 negativ auf PPG auswirken, werden wahrscheinlich 2022 verschwinden. Daher erscheint die jüngste Schwäche als eine Kaufgelegenheit in einer Branche mit hervorragenden langfristigen Wachstumsaussichten.

Lass die Kurzsichtigkeit der Wall Street für dich arbeiten

Scott Levine (TPI Composites): Während der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average in dieser Woche neue Höchststände erreichten, wird es für preisbewusste Anleger immer schwieriger, Qualitätsaktien zu finden. Da sich die Wirtschaft weiter erholt, melden Unternehmen aus einer Vielzahl von Branchen gute Gewinne, sodass einige Value-Investoren nicht mehr in der Lage sind, günstige Angebote zu finden. Die Hoffnung auf einen Schnäppchenfund ist jedoch noch nicht verloren.

TPI Composites, ein führender Anbieter von Windrotorblättern aus Verbundwerkstoffen für Kunden auf der ganzen Welt, ist aktuell wieder günstiger zu haben. Und wer auf der Suche nach einem Qualitätswert aus dem Bereich der erneuerbaren Energien ist, sollte sich vielleicht einen Kauf überlegen, bevor der Kurs wieder in die Höhe schießt.

In den letzten fünf Tagen sind die Aktien von TPI Composites um fast 9 % gesunken. Nein, mit dem Unternehmen ist nichts Grundlegendes falsch. Vielmehr ist der Ausverkauf darauf zurückzuführen, dass die Wall Street eine pessimistische Haltung eingenommen hat. Am Dienstag reduzierte Roth Capital sein Kursziel auf 50 von 60 US-Dollar, und letzte Woche senkte Cowen sein Kursziel auf 47 von 65 US-Dollar. In beiden Fällen waren die Gründe für die niedrigeren Kursziele die schwächeren Gewinne des Unternehmens im zweiten Quartal 2021 – ein Nettoverlust von 42,6 Mio. US-Dollar – und die Prognosen für 2021. Ursprünglich hatte das Unternehmen für 2021 einen Umsatz von 1,75 bis 1,85 Mrd. US-Dollar prognostiziert, reduzierte dann aber seine Prognose und erwartet nun einen Umsatz von 1,75 bis 1,8 Mrd. US-Dollar für 2021. In ähnlicher Weise hatte das Unternehmen ursprünglich für 2021 ein bereinigtes EBITDA von etwa 123 Mio. US-Dollar prognostiziert, geht nun aber von einem bereinigten EBITDA von etwa 78 Mio. US-Dollar aus.

Es ist keine Überraschung, dass die Wall Street angesichts der nach unten korrigierten Prognosen für 2021 eine pessimistische Sichtweise vertritt, da Analysten ihre Meinungen oft auf kurze Zeithorizonte ausrichten.

Und das kommt uns langfristigen Anlegern gerade recht.

Der jüngste Abschwung der Aktie ist eine großartige Gelegenheit für diejenigen unter uns, die bereit sind, geduldig zu sein und die boomende Branche der erneuerbaren Energien weiter gedeihen zu lassen. Auch wenn das Unternehmen in den Jahren 2021 und 2022 vielleicht nicht den Wind im Rücken hat, kann es danach auf viele Jahre hinaus sehr erfolgreich sein – ein Punkt, den der Präsident und CEO des Unternehmens, Bill Siwek, in einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung zum Ausdruck brachte.

Siwek verwies auf die Erwartung der Internationalen Energieagentur, dass „bis 2030 jährlich 390 Gigawatt Windenergie installiert werden, also etwa viermal mehr als der Rekord von 2020, und dass die Windenergie bis 2050 mit einem Anteil von 35 % an der gesamten Stromerzeugung der größte Einzelerzeuger sein wird“.

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Dieser Artikel wurde von trans Daniel Foelber, Scott Levine und Lee Samaha auf Englisch verfasst und am 01.08.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. Daniel Foelber hat keine Position in den genannten Aktien. Lee Samaha hat keine Position in den genannten Aktien. Scott Levine hat keine Position in einem der genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt TPI Composites.



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