Vonovia-Aktie im Übernahmepoker: Kommen 60 Euro auf den Tisch?
Bei der Vonovia-Aktie (WKN: A1ML7J) läuft der Übernahmepoker weiter. Der DAX-Wohnimmobilienkonzern möchte weiterhin die Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C) übernehmen. In einem neuen Anlauf hat das Management jetzt einen Euro mehr geboten. Mit einem Übernahmepreis in Höhe von 53 Euro je Aktie und einer dadurch faktisch verlängerten Frist hoffen die Verantwortlichen, endlich Vollzug melden zu können.
Allerdings gibt es auch Kritik bei dem Deal. Womöglich sogar hinsichtlich eines zu geringen Angebots. Riskieren wir heute einen Blick auf die Vonovia-Aktie, den möglichen Zukauf der Deutsche Wohnen und woher ein Preisschild von 60 Euro kommt. Sowie auch darauf, was das alles bedeuten könnte.
Vonovia-Aktie: Zumindest Forderung nach 60 Euro
Genauer gesagt ist es ein Vermögensverwalter von Union Investment, der indirekt von einem schlechten Deal für Aktionäre der Deutsche Wohnen spricht. Michael Muders ist der Name des Investmentfonds-Managers, der die Konditionen und selbst den höheren Preis von 53 Euro je Aktie kritisiert. Seiner Ansicht nach seien 60 Euro je Aktie ein fairer Preis für die Übernahme. Das geht zumindest indirekt aus einem Artikel hervor, den Bloomberg veröffentlicht hat.
Dazu verweist der Fondsmanager auf ein Rechenbeispiel, das Aktionäre der Deutsche Wohnen und der Vonovia-Aktie interessieren dürfte. Alleine der innere Wert, das Net Asset Value, läge bei über 56 Euro je Aktie. Ein leichter Aufschlag sei zudem angemessen, da ansonsten die Aktionäre des Käufers lediglich von den möglichen Synergien durch eine Übernahme profitierten. Insgesamt ein interessantes Rechenbeispiel.
Union Investment hält selbst gemäß dem Bloomberg-Artikel rund 2,5 % aller Vonovia-Aktien. Damit könnte der Vermögensverwalter ebenfalls ein wichtiges Zünglein an der Waage bei der Übernahme sein. Vermögensverwalter und insbesondere ETFs scheinen aufgrund ihres Marktgewichts jedenfalls insgesamt eine Rolle bei solchen Schlagzeilen zu spielen.
Was das für mich bedeutet
Mit Blick auf die Vonovia-Aktie zeigt mir diese Schlagzeile, dass selbst das verbesserte Angebot kein Selbstläufer sein könnte. Mit einem Anstieg des Kaufpreises von lediglich einem Euro beziehungsweise ca. 2 % hat das Management jedenfalls keinen allzu großen Aufschlag zugelassen. Union Investment stellt sich womöglich auf die Gegenseite, um nicht ohne Eigeninteresse den Verkaufspreis womöglich noch in die Höhe zu treiben.
Ob das gelingt? Ob die Vonovia-Aktie tiefer in die Tasche greifen muss oder möchte? Interessante Fragen. Fest steht lediglich für mich, dass es eben nicht nur Zustimmung gibt, was den Kauf der Deutsche Wohnen durch Vonovia angeht. Allerdings muss das nicht unbedingt heißen, dass ein Kauf nicht über die Bühne gehen kann. Nur, dass es mit Widerstand, wie gesagt, ein wenig schwieriger werden könnte. Sowie auch mit weitgehend unveränderten Konditionen, was den Kaufpreis betrifft.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.