Von Robinhood lasse ich trotz riesigen Wachstums die Finger
Der beliebte US-amerikanische Neo-Broker Robinhood feierte vor Kurzem seinen IPO. Allerdings lief der Börsengang nicht so erfolgreich wie erwartet, obwohl das Wachstum des Unternehmens durchaus beeindruckend ist.
- Zwischen den Geschäftsjahren 2019 und 2020 erzielte Robinhood ein Umsatzwachstum in Höhe von beeindruckenden 245,48 %.
- Robinhood ist beliebt: 17,7 Mio. aktive Nutzer führen jeden Monat Trades auf der Brokerplattform aus.
- Sogar Starinvestorin Cathie Wood ist überzeugt und kaufte in Millionenhöhe Anteile der Robinhood-Aktie.
Das Unternehmen Robinhood (WKN: A3CVQC) hatte 35 % der auszugebenden Anteile für Nutzer der eigenen Plattform reserviert. Beim Börsengang stellte sich heraus, dass das Interesse nicht so hoch war wie zunächst gedacht. Infolgedessen konnte der Neo-Broker nur einen minder erfolgreichen IPO feiern, da die Aktie zunächst erst mal fiel. Obwohl der schwache Börsengang in Kombination mit den attraktiven Wachstumszahlen zum Kauf verlockt, lasse ich trotzdem die Finger von der Robinhood-Aktie.
Trotz Wachstum: Finger weg von der Robinhood-Aktie
In meinen Augen gibt es zwei ausschlaggebende Gründe, weshalb eine Investition in die Trading-Plattform für mich nicht infrage kommt. Daher lasse ich die Finger von der Robinhood-Aktie.
Mangelnde Identifikation
Wenn ich in ein Unternehmen investiere, möchte ich davon überzeugt sein, wofür das Unternehmen steht und was es macht. Innerhalb der letzten Monate wurde immer wieder darüber berichtet, wie Kleinanleger die Plattform dazu nutzten, um bewusst die Aktienkurse von anderen Unternehmen zu manipulieren.
Das wäre an und für sich nicht die Schuld des Brokers selbst, wenn dieser nicht noch aktiv Daytrading fördern würde. Es ist auch klar, dass Robinhood dies tut, da das Unternehmen pro Trade eine Provision kassiert. Dennoch halte ich es nicht für richtig, unerfahrene Anleger ohne Aufklärungsarbeit ihr Geld auf der eigenen Plattform verzocken zu lassen.
Ich halte das Unternehmen daher nicht für vertrauenswürdig und könnte nicht guten Gewissens darin investiert sein.
Das Wachstum von Robinhood dürfte sich verlangsamen
Meiner Meinung nach war das Wachstum von Robinhood deswegen so hoch, da seit Ausbruch der Corona-Pandemie viel Interesse am Aktienhandel bestand. Außerdem genoss die Plattform aufgrund der „Kurskriege“ der Reddit-Anleger gegen die Aktienfonds mediale Aufmerksamkeit.
Wenn die Volatilität an den Märkten abnimmt, nehmen meiner Ansicht nach die Anzahl der Trades ab. Schließlich lässt sich mit Daytrading besser Geld verdienen, wenn die Kurse extrem nach oben und unten ausschlagen. Mit weniger Trades sinkt dementsprechend auch der erzielte Umsatz von Robinhood.
Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob Robinhood langfristig seine Marktposition halten und ausbauen kann. Offenbar ist nicht einmal die eigene Community so von Robinhood als Unternehmen überzeugt, da die Kunden die reservierten Aktien nicht wie erwartet bezogen.
Auf die Robinhood-Aktie kann ich verzichten
Man muss nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Nach meinem Ermessen gibt es andere Chancen am Aktienmarkt, die man für sich nutzen kann. Dementsprechend muss man nicht jede „Hype-Aktie“ im Depot haben. Selbst dann nicht, wenn eine bekannte Investorin wie Cathie Wood Anteile davon kauft.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.