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TUI-Aktie: Drei rote Flaggen für Investoren

Aktien meiden wäre ein Fehler
Foto: Getty Images

Die TUI-Aktie (WKN: TUAG00) verkommt meiner Wahrnehmung nach immer mehr zu einem Spekulationsobjekt. Vermehrt wetten Kleinanleger auf einen Turnaround des größten Touristikunternehmens der Welt. Nicht zuletzt wohl angefacht durch die zurückgewonnene Reiselust und dem damit verbundenen Anstieg der Buchungszahlen.

Wer nur aufgrund positiver Annahmen für die Zukunft des Tourismus in die TUI-Aktie investieren möchte, sollte Vorsicht walten lassen. Ähnlich wie an Stränden, wo rote Flaggen vor dem Baden im Meer warnen, gibt es aus meiner Sicht auch genügend rote Flaggen, die vor einer Investition in die TUI-Aktie warnen. Nachfolgend möchte ich auf drei dieser roten Flaggen näher eingehen.

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TUI-Aktie: Diese drei roten Flaggen sollten Investoren nicht ignorieren

1. TUI ist hoch verschuldet

Bedingt durch die Pandemie ist der Tourismuskonzern TUI in Schieflage geraten, da Urlaubsreisen zeitweise nahezu gar nicht möglich waren. Mittlerweile hat sich diese Situation zum Besseren gewandt, jedoch ändert dies nichts an der prekären finanziellen Situation des Unternehmens.

Bereits vor der Corona-Krise war die TUI kräftig verschuldet und wies deutlich mehr Fremd- als Eigenkapital in seiner Bilanz aus. Seit 2020 hat sich diese Situation zwangsläufig weiter verschlimmert. Im jüngsten Unternehmensbericht weist die TUI eine Eigenkapitalquote von nur 1,3 % aus. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 192,7 Mio. Euro Eigenkapital stehen 12,41 Mrd. Euro Fremdkapital gegenüber. Definitiv kein Pluspunkt für die TUI-Aktie.

2. Der Konzern verkleinert sich

Um an Liquidität zu kommen, hat der Konzern nicht nur auf klassische Finanzschulden oder Kapitalerhöhungen zurückgegriffen. Es wurden auch einige Unternehmenssparten veräußert, um Geld in die Kassen zu spülen und zeitgleich Kosten zu minimieren.

Dadurch verschlankte sich das Unternehmen zwar und gewann an Flexibilität, jedoch warf es dadurch auch Geschäftsbereiche von Bord, die bei einem Aufschwung in der Reisebranche für Rückenwind sorgen würden. Dementsprechend sollten Investoren beachten, dass TUI nicht mehr derselbe Konzern ist wie vor der Corona-Pandemie und demzufolge auch nicht wie ein solcher an der Erholung im Tourismus teilhaben wird. Für die TUI-Aktie bedeutet das also geringere Renditechancen für die Zukunft.

3. Verwässerung von Anteilen der TUI-Aktionäre

Zuletzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass Inhaber der TUI-Aktie eine starke Verwässerung ihrer Anteile erleben. Dies geschieht durch die Ausgabe neuer Aktien aufgrund der bereits erwähnten Kapitalerhöhungen. Es ist damit zu rechnen, dass noch weitere Kapitalerhöhungen auf die TUI zukommen, wodurch jedes Mal potenzielle Gewinne (und Dividenden) auf mehr Aktien aufgeteilt werden müssen.

Vielen Privatanlegern ist diese Tatsache nicht bewusst. Verwässerungen kann man zu einem gewissen Grad hinnehmen, wenn das Kapital für schnelleres Wachstum genutzt wird. Im Idealfall wären zukünftig höhere Gewinne der Ausgleich für die Verwässerung. TUI verwendet das Geld jedoch eher dazu, um zu überleben. Mit anderen Worten: Das Kapital wird verbrannt und zeitgleich entsteht kein Mehrwert für Aktionäre (abgesehen von der Tatsache, dass das Unternehmen vielleicht nicht pleitegeht).

Fazit zur TUI-Aktie

In meinen Augen sind diese drei roten Flaggen nur wenige von vielen. Wer jetzt in die TUI-Aktie investiert, sollte mit schwierigen Zeiten rechnen. Das Unternehmen muss zukünftig noch viele Schulden abbezahlen und wird wohl für längere Zeit keine Dividende ausschütten. Außerdem verfügt die TUI aufgrund der Verkleinerung über geringere Chancen, um vom Aufschwung in der Reisebranche zu profitieren. Gepaart mit der Verwässerung der eigenen Anteile ist das keine gute Kombination.

Einige Kleinanleger rechnen auch damit, dass die TUI als „deutsches Traditionsunternehmen“ nicht in die Insolvenz abdriftet. Zuvor würde der Staat einspringen. Das mag sein, aber vor allem bei der jetzigen Regierung dürften die Konditionen für eine Rettung alles andere als anlegerfreundlich ausfallen. Ebenfalls darf man nicht darauf bauen, dass der russische Großaktionär das Unternehmen rettet. Auch er dürfte irgendwann die Reißleine ziehen, bevor die Verluste sich weiter häufen.

Es ist nachvollziehbar, dass eine Investition in die TUI-Aktie einen gewissen Reiz mit sich bringt. Allerdings gibt es weitaus bessere Möglichkeiten, Renditen mit weniger Risiko einzufahren. Wieso sollte man dann in ein Unternehmen investieren, das offensichtlich viele Probleme hat?

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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