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Netflix vs. AT&T – welche Aktie ist der bessere Kauf?

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Foto: Getty Images

Ein paar Jahre lang hat AT&T (WKN: A0HL9Z) recht schamlos die Netflix-Strategie (WKN: 552484) abgekupfert. Das große digitale Medienexperiment des Telekomriesen ist nun schon einige Jahre alt und hebt einige grundlegende Unterschiede zwischen den beiden Unternehmen hervor. Aber welche Aktie ist jetzt die bessere Anlageidee?

Schauen wir uns das mal an.

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Was bei AT&T falsch läuft

AT&T zahlte 2015 49 Milliarden USD für DirecTV und 2018 110 Milliarden USD für Time Warner. AT&T wollte mittels digitaler Datennetze ein Medienimperium gründen. So sollte das eher stagnierende und weniger profitable Netzdienstleistungsgeschäft ein margenstärkeres Geschäft mit ernsthaften Wachstumsaussichten hinzubekommen.

„Wir werden einen neuen Ansatz in die Medien- und Unterhaltungsindustrie bringen, und zwar für die Verbraucher, die Produzenten von Inhalten, die Distributoren und die Werbetreibenden“, sagte AT&T-CEO Randall Stephenson bei der Übernahme von Time Warner.

Ganz so lief es dann doch nicht. „Ma Bell“ tat sich schwer damit, die Kombination aus Telekommunikation und Medien sinnvoll zusammenzubringen. AT&Ts Ansammlung von Premium-TV-Diensten hatte im Frühjahr 2019 22,4 Millionen Abonnenten. Im jüngsten Ergebnisbericht war die Abonnentenzahl auf 15,9 Millionen Konten geschrumpft. Das sieht nicht gut aus. Insbesondere, wenn Netflix und andere Medienstreaming-Spezialisten im gleichen Zeitraum ein massives Abonnentenwachstum melden.

Deswegen gibt AT&T an dieser Stelle auf. Das Unternehmen ist dabei, sowohl DirecTV als auch die Inhalte produzierende Seite von Time Warner abzuspalten. Das Satellitenübertragungsgeschäft wird wieder ein eigenständiges Geschäft, gebündelt mit AT&Ts glasfasergestützten U-Verse-Diensten. Darüber hinaus schließt sich WarnerMedia mit dem Dokumentarfilmspezialisten Discovery (WKN: A0Q90G) zusammen. AT&T wird etwa 50 Milliarden USD einstecken, wenn die beiden Abspaltungen abgeschlossen sind. Das ist keine großartige Rendite für eine ursprüngliche Investition von fast 160 Milliarden USD.

Der Verzicht auf das Mediengeschäft ist ein wichtiger Strategiewechsel. AT&T wird sich auf das traditionellere Telekommunikationsgeschäft konzentrieren, d. h. auf den Verkauf von Dienstleistungen über Netzwerke. Mit anderen Worten: Es ist das Ende von AT&Ts profitablen Wachstumsträumen und eine Rückkehr zum langsamen, mühsamen Verkauf von Commodity-Diensten. Analysten erwarten, dass die Gewinne von Ma Bell in den nächsten fünf Jahren im Durchschnitt nur um 1,4 % pro Jahr wachsen werden. Für mich persönlich ist das nicht gerade begeisternd.

Was Netflix richtig macht

Derweil hat Netflix der Welt gezeigt, wie man im Showgeschäft erfolgreich ist.

Es handelt sich um den bedeutendsten Player im globalen Media-Streaming-Markt, der noch mehrere Jahre lang explosiv wachsen dürfte. Netflix ist zudem ein führender Produzent von hochwertigen Inhalten und hat in den letzten Jahren bei den Emmys, Golden Globes und Oscars abgeräumt.

Das ist das Geheimnis hinter dem beeindruckenden Abonnentenwachstum von Netflix. Das Unternehmen hat Jahre damit verbracht, eine Plattform für die Bereitstellung digitaler Medien aufzubauen und zu polieren, ohne störende Werbung oder enge Verbindungen zu Hollywoods altem Studiosystem. Einfach ein exzellenter Service zum vernünftigen Preis. Das ist das Erfolgsrezept.

Wenn Randall Stephenson wirklich einen „frischen Ansatz, wie die Medien- und Unterhaltungsindustrie funktioniert“, sehen wollte, hätte er sich bei Netflix bedienen sollen. Stattdessen griff AT&T auf seine alte Trickkiste zurück, als es mit einem neuen Geschäftsumfeld konfrontiert wurde. Als U-Verse und DirecTV anfingen, Abonnenten zu verlieren, schützte AT&T seinen Gewinn durch Preiserhöhungen. Wenn überhaupt, dann beschleunigte dieser Schritt wahrscheinlich den Übergang der Videodienst-Kunden. Die Zahl der Video-Abonnenten ging in den letzten zwei Jahren um 29 % zurück, während der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer (ARPU) um 17 % stieg.

Netflix gibt sich nicht damit zufrieden, den altehrwürdigen Geschäftspraktiken der Vergangenheit zu folgen. Stattdessen bereitet dieses Unternehmen der etablierten Medienindustrie beständig Kopfschmerzen.

Eindeutige Wahl

Man kann hier also in einen schnell wachsenden Streaming-Medienspezialisten mit einem einzigartigen Fokus auf Produktqualität investieren – oder auf die alte Garde mit stagnierenden Wachstumsaussichten setzen. Netflix ist der Vorreiter einer neuen Ära, während AT&T hingegen viel zu sehr versucht, veraltete Geschäftsideen zu schützen.

 

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Anders Bylund besitzt Aktien von Netflix. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und empfiehlt Aktien von Discovery (C shares). Dieser Artikel erschien am 3.7.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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