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Oh Schreck, die Inflation ist zurück – aber ist die Angst der Anleger auch berechtigt?

Coronacrash: Risiko Coronavirus
Foto: Getty Images

An den Märkten kam es in den letzten Monaten immer wieder zu kurzzeitigen Rückschlägen. Häufig hatte das mit der Furcht vor steigender Inflation zu tun. Genauer gesagt ist es die Befürchtung, die großen Notenbanken könnten die Leitzinsen anheben. Seit Jahren liegen die Leitzinsen der EZB oder der US-Notenbank Federal Reserve nahe null. Selbst direkt vor Beginn der Pandemie, als die Weltwirtschaft auf Hochtouren lief, hatte sich das Zinsniveau kaum von der 0-%-Marke entfernt.

Um den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie entgegenzuwirken, wurde weltweit eine unfassbare Menge Geld in das Finanzsystem gespült, was die Befürchtung nährt, die einzige logische Konsequenz wäre ein steiler Anstieg der Inflationsrate.

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Die Inflationsraten steigen weltweit an

Und tatsächlich sind in den letzten Monaten die Inflationsraten in den USA und auch der EU stark angestiegen. In der Eurozone beispielsweise liegt die Inflationsrate aktuell zum ersten Mal seit Jahren wieder nahe des Zielwertes von 2 %.

In den USA sieht die Situation schon etwas dramatischer aus. Dort ist die Inflation aktuell bereits auf 5 % gestiegen. Zwar spielt sicherlich der gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegene Ölpreis eine gewichtige Rolle, dennoch gibt es dort bereits beunruhigende Anzeichen einer überhitzenden Wirtschaft. Beispielsweise haben viele Unternehmen insbesondere in der Gastronomie Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Als Folge daraus steigen die Löhne in diesen Bereichen kräftig. Einige Unternehmen gehen sogar bereits so weit, jedem neuen Mitarbeiter einen Bonus bei Unterzeichnung des Arbeitsvertrages zu zahlen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte das die Inflation noch weiter anheizen.

Aber was hat das eigentlich alles mit den Aktienkursen zu tun und warum fallen die Kurse so stark, wenn steigende Kurse erwartet werden?

Werden die Aktienmärkte einbrechen?

Einer zu hohen Inflation können die Notenbanken sehr effektiv mithilfe steigender Leitzinsen begegnen. Der Leitzins bestimmt unter anderem, zu welchen Konditionen sich Banken Geld bei der Notenbank leihen können. Steigt der Leitzins nun an, müssen die Banken auch für Kredite an ihre Kunden höhere Zinsen verlangen. Dadurch sinkt die Nachfrage und es gelangt weniger Geld in Umlauf. Aber nicht nur die Zinsen für Kredite an Unternehmen und Privatpersonen steigen. Auch die Zinsen auf Staatsanleihen werden in der direkten Folge ansteigen.

Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass es für Unternehmen weniger Sinn macht, bei hohen Leitzinsen zu investieren. Denn die Hürde für die Investition steigt im Gleichschritt mit dem Leitzins. Gehen wir beispielsweise davon aus, die Zinsen auf deutsche Staatsanleihen würden bei 10 % liegen, dann würde wohl kein Unternehmen eine Investition tätigen, bei der die erwartete Rendite unter 10 % liegt. Damit wird die Wirtschaftsleistung automatisch gedrosselt, was die Inflation bremsen wird.

Das Gleiche gilt natürlich für Aktienkurse. Kaum ein Aktionär würde gerne die Aktien eines Unternehmens kaufen, das weniger als 10 % auf sein eingesetztes Kapital verdient, wenn man das Geld zu einem höheren Zinssatz risikofrei anlegen könnte.

Aus meiner Sicht muss man sich als Anleger aktuell aber kaum Sorgen machen. Denn noch ist nicht absehbar, dass die Zinsen in naher Zukunft steigen werden, und selbst wenn es so weit ist, dass die Notenbanken die überschüssige Liquidität wieder einsammeln, wird das voraussichtlich ein langsamer Prozess sein. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass das Zinsniveau stark ansteigen wird. In den letzten 20 Jahren lag der Wert nie höher als 5 % und seit der Finanzkrise stand nicht einmal mehr eine drei vor dem Komma.

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