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Pfeif auf „Mr. Market“! Mit diesen 2 Kennzahlen kannst du ihn austricksen

Schach mit geschlagenem König
Foto: Getty Images

Ein Chart sagt mehr als tausend Worte. Schauen wir uns also einmal gemeinsam den Aktienkurs der Disney-Aktie (WKN: 855686) der letzten fünf Jahre an:

Mr Market

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Eine gerade ansteigende Linie ist das nicht, oder?

Obwohl es einen allgemeinen Trend zu steigenden Preisen gibt, verläuft der Aktienkurs gezackt. Wir sehen Schwankungen, wie sie alle Aktien betreffen – unabhängig davon, wie erfolgreich ein Unternehmen im realen Business arbeitet.

Doch warum schwanken die Aktienkurse der Unternehmen so stark?

Der reale Wert eines Unternehmens spiegelt sich nicht in seinem Aktienkurs wider. Manchmal ist er unter-, manchmal überbewertet.

Am besten stellst du ihn dir als eine emotional instabile Person vor. Das trifft es ziemlich genau. Die Investorenlegende Benjamin Graham führt diese Analogie noch weiter, indem er den Markt als eine verrückte Person namens „Mr. Market“ beschreibt.

Dieser „Mr. Market“ will dir Aktien einer Firma verkaufen, aber er ist emotional alles andere als stabil. An manchen Tagen ist er unglaublich optimistisch und begierig darauf, zu einem hohen Preis zu verkaufen. Aber an anderen Tagen ist er deprimiert. Dann glaubt er, sein Unternehmen sei nicht so viel wert, weshalb er seine Aktien zu einem niedrigeren Preis anbietet.

„Mr. Market“ schreit dir förmlich jeden Tag neue Preise zu, zu denen er bereit ist, Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Manchmal ist er euphorisch optimistisch, manchmal panisch pessimistisch. Seine Stimmung geht rauf und runter wie ein Jo-Jo.

Wir Fools müssen die Offerten von „Mr. Market“ nicht annehmen

Wir können einfach warten und das Marktgeschrei vorbeiziehen lassen, bis er uns ein so gutes Angebot macht, dass wir dumm wären, es nicht anzunehmen – etwa wenn er uns eine Qualitätsaktie zu einem extrem tiefen Preis anbietet. Wir können sein Temperament ausnutzen, indem wir Aktien kaufen, wenn sich „Mr. Market“ in schlechter Stimmung befindet und seine Aktien zu einem niedrigen Preis anbietet. Wenn es ihm danach eines Tages besser geht, können wir ihm anbieten, die Aktien zu einem höheren Preis zurückzuverkaufen.

Doch Vorsicht: „Mr. Market“ schwankt rasant zwischen Depression und Euphorie. Wenn du eine reelle Chance gegen ihn haben willst, musst du sicherstellen, dass du Aktien kaufst, wenn ihr Preis unter dem echten Wert des Unternehmens liegt. Und du musst sie verkaufen, wenn der Aktienkurs darüber liegt.

Das Berechnen des wahren Unternehmenswertes ist die Königsdisziplin des Value Investing. Und es lassen sich viele dicke Bücher mit Formeln und Weisheiten füllen, wie man ein Unternehmen und seine Aktie am besten bewertet. Doch es gibt eine kleine Abkürzung, die dir zum Einstieg gute Dienste leisten wird.

Zwei der wichtigsten Kennzahlen arbeitete der erfolgreiche Investor Joel Greenblatt vor vielen Jahren schon heraus:

Mit Gewinnrendite und Kapitalrendite können wir „Mr. Market“ ein Schnippchen schlagen

Ich möchte dir nun anhand der Aktie der Porsche Holding (WKN: PAH003) zeigen, wie wir hier vorgehen können.

Betrachten wir zunächst die Gewinnrendite. Diese Zahl sagt uns, wie viel Geld wir als Aktionäre verdienen würden.

Die Gewinnrendite wird berechnet, indem das Verhältnis des Gewinns vor Zinsaufwand und Steuern (EBIT) zum Unternehmenswert (Enterprise Value) ermittelt wird:

Gewinnrendite = EBIT/Enterprise Value

Der Enterprise Value ist der Marktwert plus die verzinsliche Nettoverschuldung.

In unserem Beispiel Porsche beträgt der Unternehmenswert 28,2 Mrd. Euro. Das EBIT für das Geschäftsjahr 2020 liegt bei 2,7 Mrd. Euro. Wir kommen nach unserer Formel also auf ein EBIT/EV von 9,6 % – ein guter Wert.

Eine relativ hohe Gewinnrendite reicht jedoch nicht aus

Wir brauchen eine zusätzliche Berechnung, die uns zeigt, ob das Unternehmen tatsächlich profitabel arbeitet. Wir müssen uns also die Kapitalrendite ansehen. Diese berechnen wir nach folgender Formel:

Kapitalrendite = EBIT/investiertes Kapital

Das investierte Kapital setzt sich dabei zusammen aus Nettoumlaufvermögen und Nettoanlagevermögen.

Unser Beispiel-Unternehmen Porsche bringt es aktuell auf eine Kapitalrendite von 9,7 %. Das bedeutet, die Holding gewinnt jedes Mal 9,70 Euro, wenn es 100 Euro investiert.

Im Branchenvergleich weist Porsche sowohl eine hohe Kapitalrendite als auch eine hohe Gewinnrendite auf. Und damit haben wir schon einen ersten starken Anhaltspunkt, dass das Unternehmen eine genauere Analyse verdient.

Merke: Wenn du Aktien von Unternehmen mit einer hohen Kapitalrendite zu niedrigen Preisen kaufst, holst du dir systematisch Unternehmen ins Depot, die „Mr. Market“ günstig bewertet.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Walt Disney.



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