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2 gute Gründe, sich von AMC-Entertainment-Aktien fernzuhalten

Cash Burn
Foto: Getty Images

Die Aktie von AMC Entertainment Holdings (WKN: A1W90H) befindet sich in einem Höhenflug. Die Aktien sind im bisherigen Jahresverlauf um atemberaubende 2.850 % gestiegen, im Zuge eines erneuten Hochkochens der Meme-Aktienblase. Langfristige Investoren sollten sich jedoch zweimal überlegen, bevor sie auf diesen Zug aufspringen wollen. Die Bewertung von AMC steht in keinem Verhältnis zu den schlechten Fundamentaldaten. Und das Unternehmen könnte die Anteilseigner weiter verwässern, um seinen operativen Barmittelabfluss auszugleichen und seine Schulden zu bedienen.

Die Bewertung treibt mir die Tränen in die Augen

AMC wird für 59 US-Dollar pro Aktie gehandelt und hat eine Marktkapitalisierung von 30,5 Mrd. US-Dollar, was ungefähr dem 68-Fachen des Umsatzes in den letzten zwölf Monaten entspricht. Investoren mögen optimistisch sein, dass sich das Unternehmen von der Coronavirus-Pandemie erholen wird, die den Umsatz im Jahr 2020 dramatisch senkte. Bislang deuten die Fundamentaldaten des Unternehmens jedoch nicht auf eine starke Erholung hin.

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Der Umsatz im ersten Quartal fiel im Jahresvergleich um 84 % auf 148,3 Mio. US-Dollar, was nur eine marginale Verbesserung gegenüber dem vierten Quartal 2020 ist, als der Umsatz um 89 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank. Das Management hat tapfere Versuche unternommen, das strauchelnde Unternehmen zu retten, indem es fast alle seine US-Häuser wiedereröffnete – was dazu beitrug, den Marktanteil von AMC von 26 auf 33 % zu steigern.

Aber der Marktanteil bedeutet nicht viel, wenn die Kunden nicht in die Kinos kommen, und dieser Schlüsselfaktor liegt größtenteils außerhalb der Kontrolle des Managements.

Die Studios bringen einfach nicht genug heiß ersehnte Inhalte heraus, um die Leute wieder in die Kinos zu locken. Und viele bauen Abonnement-Videotheken (SVOD) auf, wie zum Beispiel Walt Disneys Disney+ oder Peacock von NBCUniversal, die als alternative Vertriebskanäle für neue Filme dienen. Die schlechte Performance von AMC und die ungewisse Zukunft in der Kinobranche stellen die hohe Bewertung des Unternehmens infrage.

Massive Verwässerung

Die Bilanz von AMC ist ein weiterer Warnhinweis. Das Unternehmen meldete Barmittel und Äquivalente in Höhe von 813 Mio. US-Dollar im Vergleich zu einem operativen Verlust von 428 Mio. US-Dollar im ersten Quartal, und die Aktionäre zahlen den Preis für dieses Fass ohne Boden. Die ausstehenden Aktien haben sich von 104 Millionen auf 400 Millionen fast vervierfacht, da das Management neues Eigenkapital ausgibt, um sich über Wasser zu halten.

Eigenkapitalverwässerung ist kein kostenloses Geld. Sie reduziert den Gewinn pro Aktie, eine Kennzahl, die die Bewertung eines Unternehmens und die Ansprüche der Aktionäre auf zukünftige Gewinne bestimmt. Der überhöhte Aktienkurs von AMC gibt dem Management einen noch größeren Anreiz, die Kapitalmärkte anzuzapfen. Im Juni schloss das Unternehmen eine Kapitalerhöhung im Wert von 587 Mio. US-Dollar zu 50,85 US-Dollar pro Aktie ab und erhöhte damit die Anzahl der ausstehenden Aktien um 11,6 Millionen. Dieser Schritt folgt auf den Verkauf von 8,5 Millionen Aktien an Mudrick Capital für 231 Mio. US-Dollar.

Die Schuldenlast von AMC ist ebenfalls alarmierend. Das Unternehmen meldet 5,4 Mrd. US-Dollar an Unternehmenskrediten und 4,9 Mrd. US-Dollar an langfristigen operativen Leasingverbindlichkeiten (aufgeschobene Miete für einige seiner Immobilien). Die Schuldenlast wird den Cashflow durch Tilgungen und Zinsaufwendungen (die sich im ersten Quartal auf 151 Mio. US-Dollar beliefen) unter Druck setzen.

Sei nicht derjenige, der am Schluss die Tasche aufhält

Die gute Nachricht ist, dass der hohe Aktienkurs von AMC einen Konkurs in absehbarer Zeit unwahrscheinlich macht. Das Unternehmen kann neue Aktien ausgeben, um das verlustbringende Geschäft aufrechtzuerhalten und Schulden abzubauen, sodass der Hype noch eine Zeit lang weitergehen kann.

Aber die langfristigen Aussichten von AMC sehen aufgrund der schwachen operativen Leistung und der ständigen Verwässerung düster aus. Wir sollten also schauen, dass nicht wir es sind, die die Tüte aufhalten, wenn die Musik irgendwann unweigerlich aufhört und alle ihre AMC-Aktien loswerden wollen.

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Dieser Artikel wurde von Will Ebiefung auf Englisch verfasst und am 21.06.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. Will Ebiefung hat keine Position in einer der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von Walt Disney und empfiehlt diese. The Motley Fool empfiehlt Comcast.



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