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Warum General Motors Tesla im Jahr 2021 schlagen könnte

Rüstung Kampf
Foto: Getty Images

Tesla (WKN: A1CX3T) war die vergangenen Jahre die meistdiskutierte Auto- und Elektrofahrzeugaktie – und das aus gutem Grund. Das Unternehmen ist zum Synonym für Elektrofahrzeuge geworden und hat die Autoindustrie zuletzt mehr als jedes andere Unternehmen verändert.

Doch in diesem Jahr ist es General Motors (WKN: A1C9CM), das die Investoren noch mehr fasziniert. Man kann sehen, dass die GM-Aktie im Jahr 2021 um 46 % gestiegen ist, während die Tesla-Aktie um 13 % gefallen ist.

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Sechs Monate ergeben noch keinen Trend, aber dies ist eine bemerkenswerte Leistung von GM und könnte zeigen, dass der Markt beginnt, die Produkte von GM zu schätzen. Es könnte auch bedeuten, dass die Tesla-Aktie überbewertet ist, aber das hat Tesla noch nie gestört. Wie also kann ein altes, ehrwürdiges, in Detroit ansässiges Unternehmen Elon Musk und Tesla schlagen? GMs Umstellung auf EVs und seine Investitionen in autonome Fahrzeuge könnten die Performance der Aktie im Jahr 2021 antreiben. Angesichts der jüngsten Ankündigungen von GM denke ich, dass die Outperformance über Jahre hinweg anhalten könnte. 

Via YCharts

Teslas Vorsprung bei Elektrofahrzeugen schrumpft

Vor ein paar Jahren hatte Tesla einen riesigen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz bei Elektrofahrzeugen. Die Hersteller stellten immer noch Fahrzeuge mit Reichweiten von 50 bis 100 Meilen her, während Tesla mit einigen Modellen Reichweiten von über 300 Meilen erreichte. Es schien, als würden die Autohersteller niemals aufholen.

Heute ist die Konkurrenz für Käufer von Elektroautos viel attraktiver; je nachdem, worauf man Wert legt, ist Tesla vielleicht nicht die beste Option für ein Elektroauto. In der Tabelle unten sieht man, dass mehrere Elektroauto-Modelle zu einem ähnlichen Preis und mit einer ähnlichen Reichweite wie das Model 3 auf dem Markt sind, wobei es in jedem Segment des Elektroauto-Marktes Wettbewerber gibt. 

Fahrzeug Preis in USD Reichweite
Tesla Model 3 39.990 263 Meilen
Chevy Bolt 31.995 259 Meilen
VW ID.4 39.995 250 (geschätzt)
Ford Mustang Mach-E 42.895 305 Meilen

Quelle: Webseiten der Unternehmen

Tesla hat jahrelang aus einer Position der Stärke und Differenzierung heraus auf dem Markt für Elektrofahrzeuge agiert. Aber diese Differenzierung hat abgenommen und Unternehmen wie GM kommen mit überzeugenden Optionen auf den Markt. Der Chevy Bolt war das erste vollwertige Elektroauto von GM, aber der Hummer EV, Cadillac LYRIQ und der elektrische Silverado sind auf dem Weg, und GMs Umstellung auf Elektroautos frisst bereits an Teslas Vorsprung. 

Tesla hinkt beim autonomen Fahren weit hinterher

Autonomes Fahren ist der andere Grund, warum Investoren eine bessere Zukunft bei GM als bei Tesla sehen könnten. Oberflächlich betrachtet scheint es, dass Tesla beim autonomen Fahren führend ist. Das Unternehmen hat mit dem Autopiloten einige Selbstfahrfunktionen in seine Fahrzeuge eingebaut und Daten aus Millionen von Fahrkilometern von Kunden gesammelt. Doch in der Realität liegt Tesla wahrscheinlich Jahre hinter den Wettbewerbern zurück, zum Teil weil es ein Vision-System verwendet, während die meisten Wettbewerber LiDAR-Technologie in Kombination mit Vision- und anderen Sensoren einsetzen. Konkurrenten wie Cruise und Waymo haben auch keine autonomen Funktionen für die Öffentlichkeit – und werden dies vielleicht auch nie in Personenfahrzeugen tun. 

Untersuchungen von Firmen wie Navigant Research legen nahe, dass Tesla sowohl bei der Technologie als auch bei der Strategie für autonomes Fahren hinter Ford, Alphabets (WKN: A14Y6F) Waymo, General Motors’ Cruise-Tochter und vielen anderen Unternehmen liegt. Es reicht zu sehen, was die Konkurrenten bei den Regulierungsbehörden eingereicht haben, um zu zeigen, wie weit Tesla hinterher ist.

Anfang dieses Monats war die GM-Einheit Cruise das erste Unternehmen, das von den kalifornischen Aufsichtsbehörden die Genehmigung erhielt, autonome Ride-Sharing-Fahrzeuge mit Kunden und ohne Ersatzfahrer zu betreiben. Sieben weitere Unternehmen haben ebenfalls die Erlaubnis erhalten, selbstfahrende Fahrzeuge in Kalifornien ohne Fahrer und ohne Passagiere zu testen. Tesla gehört nicht dazu. Das Unternehmen könnte in Staaten wie Texas und Arizona testen, wo es Niederlassungen hat. Aber Tesla hat noch keine vollständigen Daten zum autonomen Fahren vorgelegt und es ist unklar, wie die Technologie, die das Fahren ohne Fahrer ermöglichen würde, getestet wird.

Die Anzahl der autonomen Fahrmeilen in Kalifornien ist ebenfalls aufschlussreich. Nachdem Tesla im Jahr 2019 12,2 autonome Meilen mit einem Sicherheitsfahrer gefahren ist, hat Tesla im Jahr 2020 exakt null vollständig autonome Meilen vollendet, wie die kalifornischen Aufsichtsbehörden mitteilen. Im Vergleich dazu haben Cruise und Waymo in den letzten zwei Jahren zusammen mehr als 3,5 Millionen autonome Meilen zurückgelegt. Selbst Apple (WKN: 865985) hat mehr autonome Meilen als Tesla auf kalifornischen Straßen verbracht. 

Unternehmen in 2019 autonom gefahrene Meilen in 2020 autonom gefahrene Meilen
Cruise 831.040 770.049
Waymo 1,454.137 628.839
Zoox 67.015 102.521
Apple 7.544 18.805
Tesla 12,2 0

Quelle: California DMV

Tesla hat begonnen, öffentlich zuzugeben, dass seine Autopilotfunktion ein Fahrer-Assistenzsystem ist und nicht annähernd ein vollständig autonomes Fahrsystem. Car and Driver berichtete, dass Teslas Associate General Counsel Eric C. Williams in einem Brief an die California Division of Motor Vehicles (DMV) Folgendes schrieb: „Derzeit ist weder Autopilot noch die FSD-Fähigkeit ein autonomes System, und derzeit ist kein umfassendes Feature, ob einzeln oder in der Gesamtheit, autonom oder macht unsere Fahrzeuge autonom.“

Williams bezeichnete Autopilot sogar als ein SAE-Level-2-Automatisierungssystem (Society of Automotive Engineers), was weit unter der Level-5-Autonomie liegt, die Musk seit Jahren vorgibt. Tesla liegt zudem weit hinter Cruise und Waymo zurück, die Level-4-Autonomie testen. 

Das Fehlen von vollständig autonomen Tests auf öffentlichen Straßen im Heimatmarkt zeigt, dass Tesla möglicherweise nicht die gleichen Ambitionen beim autonomen Fahren hat wie GM (Cruise) und Alphabet (Waymo). 

Der Markt wettet auf die Zukunft von GM

Tesla hat sicherlich steigende Umsätze, und das wird sich fortsetzen, wenn das Unternehmen die Produktion ausweitet. Man darf nicht vergessen, dass die Marke Tesla eine treue Fangemeinde hat, die möglicherweise bereit ist, mehr für Elektrofahrzeuge zu zahlen, selbst wenn die Ausstattung ähnlich wie bei der Konkurrenz ist. Auf Sicht von fünf bis zehn Jahren sind es jedoch Unternehmen wie General Motors, die eine größere Chance für Investoren bieten. Und das schätzt der Markt. 

In den nächsten Jahren wird das Angebot von Elektroautos von GM wachsen und Teile des Marktes bedienen, die Tesla mit seiner begrenzten Produktpalette nicht abdecken kann. Der Bolt füllt den Bedarf an günstigen Fahrzeugen, der E-Silverado könnte sich auf dem Pick-up-Markt gut behaupten und der LYRIQ sowie der Hummer sind auf dem Markt für Luxusfahrzeuge überzeugend. Und dank Reichweiten und Kosten, die mit denen von Tesla konkurrieren können, holt GM auf und könnte Tesla bei Reichweite und Leistung von EVs mit einigen Fahrzeugen möglicherweise übertreffen.

Langfristig könnten autonome Fahrzeuge und autonomes Ride-Sharing die größten Wachstumssegmente in der Autoindustrie sein. Es ist klar, dass Cruise im Bereich der vollautonomen Fahrzeuge einen Vorsprung vor Tesla hat. Und Cruise ist bereits dabei, ein Ride-Sharing-Geschäft mit echten Kunden aufzubauen. Tesla spricht schon seit Jahren von Robotaxis, testet die Technologie aber nicht in Kalifornien, was auch nicht annähernd Realität zu werden scheint. 

Berücksichtigt man die Tatsache, dass GM heute profitabler ist als Tesla, macht es Sinn, dass Investoren die Aktie schätzen. In der Tat beträgt die Marktkapitalisierung von GM mit 88 Milliarden USD immer noch weniger als 20 % der Marktkapitalisierung von Tesla, die bei 583 Milliarden USD steht.

Via YCharts

Das Blatt scheint sich im Jahr 2021 für GM und gegen Tesla gewendet zu haben, da GM mehr EVs und autonome Funktionen in die Welt bringt. Das ist ein relativ kurzfristiger Zeitabschnitt im Autogeschäft, aber angesichts der operativen Trends denke ich, dass die Outperformance von GM anhalten könnte. GM ist vielleicht als Aktie nicht so hochkarätig wie die von Tesla. Aber ich halte sie für eine großartige Autoaktie für das nächste Jahrzehnt. Vor allem, wenn Cruise den Personentransport in Ballungsräumen neu definieren wird. 

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Dieser Beitrag wurde am 17.06.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien) und Apple und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple. Travis Hoium besitzt Aktien von Apple, Ford und General Motors, sowie die folgenden Optionen: Long March 2023 $250 Put auf Tesla.



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