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Erster Quantencomputer in Deutschland: Wacht die IBM-Aktie jetzt aus ihrem Dornröschenschlaf auf?

Cloud Computing
Foto: Getty Images

Die Fraunhofer-Gesellschaft und IBM (WKN: 851399) haben vor wenigen Tagen Deutschlands ersten IBM-Quantencomputer namens Quantum System One in Betrieb genommen. Er ist mit 27 Qubits der derzeit leistungsstärkste Rechner in Europa.

Gemeinsam mit IBM betreibt die Fraunhofer-Gesellschaft den Quantencomputer in Ehingen nahe Stuttgart. Großkonzerne, der Mittelstand und Start-ups sollen damit die Möglichkeit bekommen, ihre Kompetenzen mit Quantenrechnern zu erweitern.

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Doch damit nicht genug …

Ende dieses Jahres stehen bei IBM große Veränderungen an

Der Konzern will sich in zwei separate Unternehmen aufspalten. Die jüngeren Geschäftsfelder Cloud und KI/Kognitive Software, die Wachstum aufweisen, werden unter dem Namen IBM fortgeführt. Die älteren Geschäftsbereiche wie Hardware und IT-Infrastruktur, die seit langer Zeit rückläufig sind und dem Konzern deshalb seit Jahren das Gesamtergebnis vermiesen, sollen in ein neues, eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden. Bis auf diese Information und den Namen des neuen Unternehmens – es soll Kyndryl heißen – liegen noch keine weiteren Details vor.

Die IBM-Aktie hat in den letzten Jahren kaum Freude bereitet

In den vergangenen zehn Jahren kletterte der Kurs gerade einmal um 6,5 %. Immerhin: Für die letzten zwölf Monate steht unterm Strich ein Plus von 11,8 %. Heute notiert das Papier bei 123,45 Euro (Stand: 22. Juni 2021).

Aktuell ist es noch nicht absehbar, wie sich die zukünftige Struktur auf die Geschäfte auswirken wird. Dazu fehlen die nötigen Daten und Zahlen. In jedem Fall wird der Stammkonzern schrumpfen, denn das Cloud-Geschäft, das bei IBM verbleibt, ist deutlich kleiner als das Hardware- und Software-Geschäft. Kleiner heißt aber nicht automatisch schlechter. Im Gegenteil, ich sehe in der Aufspaltung Chancen – für das Unternehmen und für uns Fools.

Differenzierung birgt Chancen

Die jetzigen Wachstumsfelder könnten danach endlich ihr Potenzial eigenständig entfalten und werden nicht mehr von den alten Geschäftsbereichen ausgebremst. Und vor allem werden Aktionäre, die nach der Aufspaltung zwei Unternehmen im Portfolio halten sollten, dadurch flexibler.

Am Cloud-Markt steht IBM an Position 4. Der Abstand zu den drei größten Playern ist jedoch groß. Diesen Abstand wird IBM mittelfristig auch kaum aufholen können. Und dennoch ist das Cloud-Geschäft groß genug, dass auch IBM damit profitabel arbeiten kann.

Die Zahlen für das erste Quartal 2021 zeigen es: Der Umsatz im Cloud-Geschäft wuchs um 21 %. Dies bescherte dem Konzern ein besseres Gesamtergebnis als zuvor erwartet. Insgesamt stieg der Quartalsumsatz um knapp 1 % auf 17,7 Mrd. US-Dollar.

Zwar fiel der Nettogewinn auf 955 Mio. US-Dollar, ohne Sondereffekt lag er jedoch bei 1,77 US-Dollar je Aktie. Das Gesamtergebnis verdeutlicht gleichzeitig, wie sehr das Hardwaregeschäft auf das Wachstum drückt. Stell’ dir die Ergebnisse einmal ohne diese Bremse vor …

Dividendenpolitik könnte sich ändern

Bisher war IBM als großzügiger Dividendenzahler bekannt. Die aktuelle Dividendenrendite zum jetzigen Kurs steht bei 4,3 %. Nach der Aufspaltung könnte sich dies aber ändern. Die neue IBM wird sich in erster Linie auf Wachstum ausrichten. Dafür müssen Investitionen getätigt werden. Für eine hohe Dividende bleibt da womöglich nicht so viel übrig.

Anders könnte es bei Kyndryl sein. Das ausgelagerte alte Business kann nicht mit Wachstum glänzen. Um das Unternehmen für Investoren dennoch attraktiv zu halten, wird der Dividende womöglich weiterhin ein großer Stellenwert eingeräumt.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind dies aber alles nur Vermutungen. Wissen werden wir es erst dann, wenn es so weit ist.

Die IBM-Aktie ist etwas für Geduldige

Für langfristig orientierte Investoren kann die Abspaltung von Kyndryl eine vielversprechende Chance sein. Ich gehe davon aus, dass in einem Jahr die Summe der beiden IBM-Teile werthaltiger sein wird als das heute bestehende Großkonglomerat.

Nach dem Spin-off wird es sicherlich zu höheren Schwankungen kommen, aber wir Fools sollten geduldig sein. Im Hinterkopf behalten wir die guten Aussichten auf dem Feld der Quantencomputer. Und parallel wird uns die neue IBM mit Dividenden die Wartezeit versüßen.

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Henning Lindhoff besitzt Aktien von IBM. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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