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Sixt im Umbruch: Ist die Aktie trotz Delta-Mutation und Führungswechsel ein Kauf?

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Foto: The Motley Fool.

Vor wenigen Tagen trat Erich Sixt von der Spitze des Auto-Verleihers Sixt (WKN: 723132) ab und übergab das Zepter an seine Söhne Konstantin und Alexander. Trotz Corona-Pandemie befindet sich das Unternehmen in guter Verfassung. Und auch die Aktie konnte nach dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 aufholen. In den letzten zwölf Monaten kletterte sie um 61 % auf aktuell 119,60 Euro (Stand: 21. Juni 2021). Ist das noch ein Einstiegskurs?

Sixt ist bekannter Player auf dem Auto-Abo-Markt

Das klassische Verleihgeschäft wird Schritt für Schritt zum Auslaufmodell. Carsharing und Auto-Abos gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt auch eine aktuelle Umfrage der Unternehmensberatung Bain. Bereits 21 % der in Deutschland Befragten sagen, sie würden bei der nächsten Entscheidung für ein Auto wahrscheinlich ein Abo inklusive Versicherung, Wartung und Steuern abschließen.

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Von diesem Trend kann insbesondere Sixt profitieren. Denn laut einer Umfrage von Marktforschung plus ist das Unternehmen aus Pullach mit großem Abstand der bekannteste Auto-Abo-Anbieter: Rund 46 % aller Befragten gaben 2020 im Rahmen einer Studie an, bereits vom Angebot des Konzerns gehört zu haben.

Noch keine Jahresprognose

Der Markt hat viel Potenzial. Dennoch bleibt das Management vorsichtig. Nach Aussage des Unternehmens ist die Nachfrage in den USA schon im März explosionsartig angesprungen. Sie sei jetzt bereits fast auf dem Niveau von 2019. Auch in Europa belebt sich das Geschäft. Klare Konsequenz: Die während den Lockdowns stark verringerte Fahrzeugflotte baut Sixt nun wieder aus. Dennoch sieht der Konzern weiterhin von einer Jahresprognose ab.

Dabei bietet gerade die USA viel Luft nach oben. Denn hier liegen einige Konkurrenten am Boden: Während sich die Pullacher 2020 unterm Strich einen kleinen Gewinn von 2 Mio. Euro sichern konnten, verbuchte unter anderem Avis (WKN: A0KEE9) einen Verlust von knapp 700 Mio. US-Dollar. Und Hertz (WKN: A2ALSZ) musste sogar Insolvenz anmelden. Stellen sich Alexander und Konstantin Sixt in Zukunft geschickt an, können sie hier günstig Marktanteile einsammeln.

Kann Sixt von der Doppelspitze profitieren?

Wir Fools schauen uns immer sehr genau das Management eines Unternehmens an. Und ein Tandem an der Spitze weckt ganz besonders unser Interesse. Manch einer sieht darin einen faulen Kompromiss.

Aus der Distanz ist ein solches Urteil schwierig. Doch in jedem Fall müssen die beiden Sixt-Nachkommen ein hohes Maß an Teamfähigkeit mitbringen, damit das Unterfangen funktionieren kann. Ihre Kompetenzbereiche müssen klar voneinander abgegrenzt sein.

Was mir in Sachen Unternehmenskultur sauer aufstößt: Erich Sixt legt keine Pause ein. Er wechselt vom Vorstand direkt in den Chefsessel des Aufsichtsrats und wird damit zum obersten Kontrolleur seiner Söhne. Ein solch abrupter Wechsel ohne Auszeit ist zum einen ungewöhnlich in deutschen Konzernen. Zum anderen steigt damit der Druck auf die Brüder enorm. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden ihre neuen Aufgaben in Zukunft erfüllen werden.

Nach Corona werden die Karten neu verteilt

Viele Urlaubsregionen berichten zurzeit von einem erheblichen Mietwagenmangel. Sixt hat das Problem schon recht früh erkannt und seine Flotten entsprechend aufgestockt. Doch das Flottenmanagement ist nicht so einfach, wie es scheint. Einfach mehr Autos bereitstellen und auf die drängenden Touristen warten, ist nicht alles. Schließlich mehren sich Meldungen über neue Corona-Mutationen. Manch einer warnt schon vor der vierten Welle. Und gibt es dann im Herbst neue Lockdowns, könnte Sixt erneut auf einer großen Autoflotte sitzen bleiben. Die zusätzlichen Kosten und fehlenden Einnahmen könnten dann schwer ins Kontor schlagen.

Sixt bleibt ein spannendes Unternehmen

Erich Sixt hat seinen Söhnen eine solide Firma hinterlassen. Und er hat viel dafür getan, dass der Auto-Verleiher auch in Zukunft oben mitspielen wird. Das Geschäftsmodell ist intakt, die Wachstumsstory lebt. In Sachen Auto-Abos sind die Pullacher gut positioniert. Für einen Einstieg ist mir die Aktie jedoch aktuell zu teuer. Ich spekuliere auf eine weitere Delle im Herbst. Und wenn das Papier dann zwischen 90 und 100 Euro pendelt, greife ich vielleicht zu.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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