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Prognose: Amazon wird bis 2025 bei 10.000 Dollar stehen

Foto: Getty Images

Der Aktienmarkt bietet nur wenige Garantien. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Die einzige Konstante ist die Veränderung.

Wenn man zurückblickt, ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die zehn größten Unternehmen des Marktes nach Marktkapitalisierung alle fünf oder zehn Jahre komplett neu aufstellen. Innovation, Wettbewerbsvorteile und Übernahmen, neben anderen Faktoren, krönen regelmäßig neue Superstars und ziehen weit verbreiteten Unternehmen den Boden unter den Füßen weg.

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Ich glaube, dass der E-Commerce-Gigant Amazon (WKN: 906866) auf dem besten Wege ist, bald sowohl Microsoft als auch Apple zu überholen und das größte börsennotierte Unternehmen zu werden. Und das ist noch nicht alles. Ich prognostiziere, dass Amazon bis 2025 die Marke von 10.000 USD pro Aktie erreichen wird. Damit würde das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 5 Billionen USD erreichen.

Klingt unverschämt oder zu schön, um wahr zu sein? Ich werde gleich mal aufzeigen, warum 10.000 USD bis 2025 vernünftiger sind, als man annimmt.

Amazons Onlinemarktanteil ist unübertroffen

Beginnen wir damit, die beiden wichtigsten Geschäftsmodelle von Amazon zu untersuchen.

Die meisten Menschen sind wahrscheinlich sehr vertraut mit dem Onlinemarktplatz von Amazon. Laut den Daten, die auf dem Statistik-Aggregator Statista gefunden wurden, besuchten im Dezember 2019 fast 215 Millionen Menschen die Onlineseiten von Amazon. Wir können wahrscheinlich davon ausgehen, dass diese Zahl im Laufe des Jahres 2020 deutlich gestiegen ist. Ursache ist natürlich die Pandemie.

Doch das ist nicht die atemberaubendste Zahl. Noch beeindruckender ist, dass Amazon schätzungsweise 40,4 % aller Onlineverkäufe in den USA kontrolliert, wie ein Bericht von eMarketer vom April 2021 zeigt. Also: 0,40 USD von jedem Dollar, der in den USA online ausgegeben wird, wird über Amazon abgewickelt. Und der Marktanteil des Unternehmens steigt immer weiter an.

Obwohl es großartig ist, die erste Adresse für E-Commerce zu sein, ist sich Amazon auch bewusst, dass die Gewinnspannen im Einzelhandel hauchdünn sein können. Das Unternehmen kompensiert dies, indem es seine Prime-Mitgliedschaften vorantreibt.

Mit Prime bekommen Mitglieder in den USA kostenlosen Versand binnen zweier Tage, unbegrenztes Streaming von Filmen und Videos auf Prime Video sowie zahlreiche Angebote und Rabatte beim Einkauf. Für Amazon bringt Prime dem Unternehmen zusätzliche Einnahmen in zweistelliger Milliardenhöhe. Mit mehr als 200 Millionen Prime-Mitgliedern weltweit ist Amazon in der Lage, die Einnahmen aus Prime zu nutzen, um die Preise des stationären Einzelhandels zu unterbieten. Zudem haben Prime-Mitglieder einen zusätzlichen Anreiz, mehr auszugeben und innerhalb des Amazon-Ökosystems zu bleiben.

AWS wird zu einem immer wichtigeren Element

Aber bei Amazon geht es um weit mehr als nur um seinen dominanten Onlinemarktplatz. Auch das Cloud-Infrastruktur-Segment des Unternehmens, Amazon Web Services (AWS), ist irre erfolgreich.

Laut den Analysten von Canalys beliefen sich die weltweiten Ausgaben für Cloud-Umsätze im ersten Quartal 2021 auf 41,8 Milliarden USD. Von diesen fast 42 Milliarden USD entfielen 7 % auf Google Cloud (eine Abteilung von Alphabet), 19 % auf Microsoft Azure und AWS hatte einen Marktanteil von 32 %!

Die Pandemie stellt die Art, wie wir arbeiten, auf den Kopf. Unternehmen aller Größenordnungen gehen verstärkt ins Internet und in die Cloud, um Kunden zu erreichen. Das bedeutet eine anhaltend hohe Nachfrage nach AWS, das alles von Datenbankspeicherung und Inhaltsbereitstellung bis hin zu fortschrittlichen Analyse- und Management-Tools bietet.

Wie wichtig AWS für Amazon war? Während des schlimmsten wirtschaftlichen Abschwungs seit Jahrzehnten im Jahr 2020 wuchs der Umsatz von AWS immer noch um 30 %. Im ersten Quartal 2021 stieg der Umsatz um weitere 32 %, was den Jahresumsatz auf etwa 54 Milliarden USD ansteigen ließ.

Wichtig bei AWS ist, dass die Margen bei Cloud-Infrastruktur-Services um Lichtjahre höher sind als bei Amazons Onlinemarktplatz. Obwohl AWS „nur“ 13,5 Milliarden USD der 108,5 Milliarden USD Umsatzerlöse des Unternehmens im ersten Quartal 2021 ausmachte, erwirtschaftete es fast 4,2 Milliarden USD an Betriebsergebnis. Amazons andere Geschäftsbereiche, die 95 Milliarden USD Umsatz erzielten, produzierten nur 4,7 Milliarden USD Betriebsergebnis. Kurz gesagt, wenn AWS zu einem großen Prozentsatz des Gesamtumsatzes wächst, werden das Betriebsergebnis und der Cashflow viel schneller wachsen als der Gesamtumsatz des Unternehmens.

Amazon bei 10.000 Dollar bis 2025 ist nicht unwahrscheinlich

Hier wird es interessant. Es ist kein Geheimnis, dass die Bewertung von Amazon mit der traditionellen Fundamentalanalyse nicht viel Sinn ergibt. Das heißt, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis und der Buchwert des Unternehmens schon immer im unteren Bereich lagen. Beide Kennzahlen sind jedoch wenig sinnvoll, wenn es sich um ein nicht traditionelles, schnell wachsendes Unternehmen handelt. Da Amazon einen Großteil seines Kapitals reinvestiert, sind der operative Cashflow und die historischen operativen Cashflow-Multiplikatoren wesentlich bessere Messgrößen für den Wert des Unternehmens.

Seit 2010 hat Amazon jedes der letzten elf Jahre mit einem Multiplikator relativ zum operativen Cashflow zwischen 23 und 37 abgeschlossen. Aus einer fundamentalen Perspektive mag dies hoch erscheinen. Aber angesichts der absoluten Dominanz von Amazon im E-Commerce und bei Cloud-Infrastrukturdiensten ist dies ein Multiplikator, den die Wall Street und die Investoren seit mehr als einem Jahrzehnt abnicken.

Mit Blick auf das Jahr 2021 und darüber hinaus ist der Wall Street glasklar, dass sie erwartet, dass AWS dazu beitragen wird, den Cashflow pro Aktie von Amazon mehr als zu verdoppeln. Hier sind die Erwartungen der Analysten in Bezug auf den Cashflow pro Aktie bis 2025:

  • 2021: 153,73 USD Konsens-Cashflow pro Aktie (CFPS)
  • 2022: 192,99 USD Konsens-CFPS
  • 2023: 234,91 USD Konsens-CFPS
  • 2024: 294,30 USD Konsens-CFPS
  • 2025: 341,70 USD Konsens-CFPS

Würde man Amazon einfach zum Durchschnitt des operativen Cashflow-Multiplikators (30) der letzten elf Jahre bewerten (also genau zwischen 23 und 37), würden die 341,70 USD CFPS, die es nach Schätzungen der Wall Street bis 2025 einbringen wird, zu einem Aktienkurs von tatsächlich 10.251 USD führen.

Ein Amazon-Kurs von 10.000 USD mag unrealistisch erscheinen, aber er würde genau dem entsprechen, wie Investoren das Unternehmen immer bewertet haben. Solange AWS weiterhin um fast 30 % wächst, wird Amazon bei 10.000 USD bis 2025 durchaus erreichbar.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Amazon, Apple, FactSet Research Systems und Microsoft  Sean Williams besitzt Aktien von Amazon. Dieser Artikel erschien am 10.6.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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