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CureVac nach dem Crash: So stehen die Chancen auf ein doch noch gutes Ende!

BioNTech CureVac Corona Börsencrash
Foto: Getty Images

Die Aktionäre von CureVac (WKN: A2P71U) hatten in den letzten Stunden nicht viel zu lachen. Der Kurs halbierte sich, nachdem das Unternehmen am vergangenen Mittwochabend zugeben musste, dass sein Impfstoff nur in 47 von 100 COVID-19-Fällen Wirkung zeigt. Damit verfehlt das Tübinger Unternehmen die vorgesehenen statistischen Erfolgskriterien für eine Zulassung.

Auch ein Münchener Unternehmen aus dem MDAX gehört zu den Leidtragenden: Wacker Chemie (WKN: WCH888) war einst als Auftragsfertiger für den CureVac-Impfstoff eingeplant. Der Chemiekonzern erwartete noch im Januar, dass dieses Geschäft die Gewinne schon im laufenden Jahr hochtreiben werde. Daraus wird nun doch nichts. Die Wacker-Chemie-Aktie verlor kurz nach der CureVac-Meldung 7 %.

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CureVac hat noch Chancen

Die Zulassung ist noch nicht ganz ausgeschlossen. Das präsentierte Ergebnis ist nur eine Zwischenauswertung und die Verfahren laufen weiter. Aber selbst im besten Fall ist der Verkaufserfolg aufgrund der im Vergleich zur Konkurrenz geringeren Effektivität mehr als fraglich.

Bislang sind genaue Details unbekannt. Insbesondere die Wirksamkeit mit Blick auf bestimmte Altersgruppen, Virusvarianten und Schweregrade von Corona-Erkrankungen ist weitgehend ungewiss. Bis zur finalen Auswertung können sich die Resultate noch deutlich verändern. Ein mögliches Szenario: CureVac könnte auch versuchen, eine Zulassung nur für bestimmte Altersgruppen zu erhalten.

In jedem Fall wird sich der gesamte Prozess noch hinziehen. Eine schnelle, bedingte Zulassung erscheint mir ausgeschlossen. Das Vakzin muss nun das zeitaufwendigere reguläre Zulassungsverfahren durchlaufen. Aber auch dafür müssen sich die Daten noch deutlich bessern.

CureVac schneidet mit Sicherheit schlechter ab als die Konkurrenz

Die bisherige Berechnung fußt auf der Auswertung von 134 Infektionsfällen innerhalb einer 40.000 Menschen umfassenden Probandengruppe. CureVac macht keine Angaben, wie sich die Fälle auf die Impfgruppe und die Placebo-Gruppe verteilen. Aus dem Studienprotokoll lässt sich indes ableiten, dass maximal 47 Infektionsfälle in der Gruppe der Geimpften aufgetreten sein dürften und etwa 88 in der gleich großen Placebo-Gruppe.

In die endgültige Auswertung sollen aller Voraussicht nach noch 80 weitere Fälle aufgenommen werden. Daher könnte sich die Relation noch auf 47 zu 168 verschieben und damit die Wirksamkeit auf 72 % erhöhen. Der Wirksamkeitsgrad von Moderna (WKN: A2N9D9) und Biontech (WKN: A2PSR2) liegt jeweils bei rund 95 %. Selbst mit den noch möglichen 72 % läge CureVac weit abgeschlagen hinten.

Wie ist es um die zweite Generation des CureVac-Impfstoffs bestellt?

Auch das zukünftige Entwicklungsprogramm steht nun natürlich unter einem schlechten Stern. Für eine mögliche zweite Generation seines Impfstoffs hat CureVac bereits vor einiger Zeit eine Kooperation mit GlaxoSmithKline (WKN: 940561) geschlossen. Das britische Unternehmen hält übrigens 8,5 % der CureVac-Aktien. Bei diesem Projekt setzen die Biochemiker auf chemisch unmodifizierte RNA.

Der neue Impfstoff soll nach Angaben von CureVac in präklinischen Versuchen bereits deutlich höhere Antikörper-Konzentrationen gegen Sars-CoV-2 erzeugt haben. Aber die klinischen Tests starten erst im dritten Quartal dieses Jahres. Und vor dem Hintergrund der bislang enttäuschenden Tests stellt sich die Frage, ob CureVac dafür überhaupt genügend Probanden finden wird.

Eine Chance gäbe es: CureVac könnte auf chemisch modifizierte mRNA umschwenken und damit versuchen, den Erfolg von Moderna und Biontech zu kopieren. Doch weitere Verzögerungen im Ablauf wären damit programmiert.

Herausragende Erlöse liegen weit entfernt

Die gute Nachricht: Noch ist die Liquiditätsreserve mit 1,5 Mrd. Euro relativ hoch. Sie stammt zum größten Teil aus dem Börsengang des Jahres 2020 und vorangegangenen Finanzierungsrunden. Das Umlaufvermögen ist mehr als fünfmal so hoch wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Doch das war es auch schon: In Sachen Cashflows – und auf diese kommt es aus Sicht der Investoren an – wird CureVac in den kommenden Monaten weit hinter der Konkurrenz bleiben.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Moderna.



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