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Die Steuerkeule kommt. Gefahr für Aktien?

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

Kommt der Börsencrash? Gefahren für eine heftige Korrektur gibt es stets genug. Schwelende Konflikte, Nachbeben der Corona-Pandemie und steigende Zinsen zum Beispiel. Auch die Tatsache, dass die weltweiten Staatskassen ausgebombt sind, kann sich auf unterschiedliche Weise zu einem Erdbeben an den Finanzmärkten entwickeln.

Um diesem entgegenzuwirken, suchen Regierungen weltweit nach neuen Erlösquellen. Während die Steuersenkungen der Trump-Regierung den Börsenboom anfeuerten, könnten Steuererhöhungen in der Ära Biden für einen großen Dämpfer sorgen — und nicht nur in den USA.

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Darum sind höhere Steuern Gift für Aktienmärkte

Geld, das an den Fiskus geht, kann man weder konsumieren noch investieren. Zwar bringt der Staat einen Teil der öffentlichen Einnahmen wieder zurück in den Wirtschaftskreislauf ein. Doch angesichts der ausufernden Schulden muss er viel Geld für den Schuldendienst aufwenden. Und das könnte Aktien belasten.

Steigen die Unternehmenssteuern, dann bleibt unter dem Strich einfach weniger Gewinn, was sich direkt auf die Aktienbewertungen auswirkt. Auch Konsum- und Vermögenssteuern wirken auf die eine oder andere Weise gewinnmindernd, wenn potenzielle Kunden dadurch weniger Geld in der Tasche haben.

Die Wechselwirkungen sind vielfältig. Doch klar ist, dass es im Ergebnis mehr Verlierer als Gewinner gibt, wenn der Staat einen größeren Teil am Bruttoinlandsprodukt für sich einfordert. Allerdings sind die Schulden über die letzten eineinhalb Jahre so stark angestiegen, dass es sich kaum vermeiden lässt. Sonst droht die Kreditwürdigkeit dermaßen zu leiden, dass die negativen Folgen noch viel gravierender sind.

S&P Global Ratings schätzte noch 2019, dass die weltweite Schuldenaufnahme 2020 ähnlich wie in den Vorjahren bei rund 8.000 Mrd. US-Dollar liegen würde. Tatsächlich war es mehr als doppelt so viel und auch für das laufende Jahr werden mit über 12.000 Mrd. US-Dollar etwa 50 % mehr veranschlagt als zuvor gedacht. Dieses Geld muss über die kommenden Jahre wieder eingespielt werden.

So wird nun an den Abgaben- und Steuerschrauben gedreht

Je früher die Regierungen sich darum kümmern, das Ruder herumzureißen, desto besser stehen die Chancen für die nächste Generation, dass sie den Schuldenberg tragen kann. Es würde fatal enden, wenn in dieser Situation eine sinkende Kreditwürdigkeit zu signifikant höheren Zinsen führen würde. Entsprechend kreativ sind die Staaten, wenn es darum geht, neue Geldquellen aufzutun:

  • Tabaksteuer: Ganz aktuell wurde in Deutschland beschlossen, unter anderem E-​Zigaretten und Tabakerhitzer teurer zu machen.
  • Vermögenssteuer: Seit Monaten fordern Vertreter von Grünen, SPD und Linkspartei verstärkt die Wiedereinführung der Vermögenssteuer.
  • CO2-Steuer: Anfang 2021 trat diese neue Steuer in Kraft. Sie verteuert fossile Brennstoffe aller Art und das jedes Jahr mehr.
  • Mindeststeuer für Unternehmen: Global agierenden Konzernen soll es erschwert werden, über Töchter in Steueroasen Milliardenbeträge zu sparen. Zumindest 15 % müssen sie zukünftig auf jeden Fall abführen, wenn es nach dem jüngst beschlossenen Willen der G7 geht.
  • Abgabe auf Finanztransaktionen: Mit immer neuen Vorschlägen versuchen vor allem linke Kräfte, in Europa eine Börsensteuer einzuführen, um an jedem Wertpapierkauf mitzuverdienen.
  • Glücksspielsteuer: Onlineangebote sollen ab Juli einheitlich mit 5,3 % auf die Einnahmen besteuert werden.
  • Kfz-Steuer: Erhöhte Sätze für Autos mit hohem Verbrauch wie etwa SUVs und Sportwagen.
  • Spitzensteuer: Wer viel verdient, soll mehr schultern, meinen die Grünen und andere eher links angesiedelte Parteien auch international. Ein Satz von 48 % ging kürzlich durch die Presse. In den USA ist eine Anhebung von 37 auf knapp 40 % im Gespräch. Gleichzeitig wird eine Reichensteuer diskutiert, weil viele Milliardäre bisher erfolgreich Steuervermeidung betreiben.
  • Marihuana-Lizenzgebühren: Sowohl in US-Staaten als auch international wird in den Parlamenten diskutiert, Cannabis zumindest teilweise zu legalisieren. Zuletzt beschloss Alabama die Zulassung. Dort, wo es bereits legal ist, kassieren die Behörden saftige Lizenzeinnahmen zur Aufpolsterung der öffentlichen Kassen.

Da kommt schon einiges zusammen, je nachdem, welche Vorschläge noch umgesetzt werden. Immerhin wird in Deutschland mit Milliardenzuschüssen der Zusatzbeitrag der Krankenkassen stabil gehalten. Und an der Abschaffung des Solidaritätszuschlags für 90 % der Arbeitnehmer wird festgehalten.

Ein Thema, das Anleger im Auge behalten sollten

Deutschland ist noch in einer komfortablen Lage und kann die Rückführung der Schuldenquote voraussichtlich langfristig angehen. Die durchschnittlichen Zinsen auf die ausstehenden Staatsanleihen liegen aktuell bei 1 % und sinken weiter. Viele andere Staaten sind stärker unter Druck und müssen handeln, wenn sie nicht in Schieflage geraten wollen.

Von daher wird sich auf die ein oder andere Art bemerkbar machen, dass Geld aus dem System gezogen wird. Es ist eine Gratwanderung, der einige Regierungen gewachsen sein werden, aber sicher nicht alle. Ähnlich sieht es bei den Unternehmen aus. Manche werden mit diesen Risiken problemlos umgehen können, während andere Probleme bekommen. Es war selten schwerer, Gewinneraktien auszuwählen.

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