Windeln.de-Aktie: Ist die Party etwa schon vorbei?
Die windeln.de-Aktie (WKN: WNDL20) ist in dieser Woche zum neuesten Phänomen an der Börse geworden. Nachdem die Aktie seit Monaten bei einem Kurs von etwa einem Euro vor sich hin dümpelte, ging es Anfang dieser Woche plötzlich stark rauf. Zeitweise kostete eine Aktie sogar 7,00 Euro. Ähnliche Entwicklungen kann man in den USA seit Anfang des Jahres beobachten. Die Aktienkurse von GameStop (WKN: A0HGDX) und AMC Entertainment (WKN: A1W90H) sind ebenso plötzlich in die Höhe geschnellt wie nun der Kurs der windeln.de-Aktie. Hinter diesen Kursgewinnen stecken aber keine fundamentalen Veränderungen in den Geschäftsaussichten der Unternehmen. Stattdessen sind es Tausende private Spekulanten, die sich in Onlineforen absprechen und die Kurse in die Höhe treiben. Die steigenden Kurse ziehen dann noch mehr Spekulanten an, die gerne auf den Zug aufspringen möchten.
14.000.000 Gründe, weshalb der Kurs unter Druck gerät
Aber zumindest im Fall der windeln.de-Aktie scheint der Spuk auch schon wieder ein Ende zu finden. Denn inzwischen ist der Kurs schon wieder auf 2,82 Euro gefallen (Stand: 11.06.2021).
Schaut man sich die längerfristige Entwicklung der windeln.de-Aktie an, sieht man, dass der Aktienkurs seit Jahren immer weiter fällt. Vor etwa drei Jahren musste man für eine Aktie noch knapp 5 Euro bezahlen. Die Ursache für den Kursschwund ist schnell ausgemacht. Windeln.de kommt einfach nicht aus den roten Zahlen. Im vergangenen Jahr lag der Verlust nach Steuern beispielsweise bei knapp 14 Mio. Euro. Auf jede einzelne Aktie umgerechnet entspricht das einem Verlust von 1,10 Euro. Aufgrund der anhaltenden Verluste gab es allein im vergangenen Jahr mehrere Kapitalerhöhungen, die den Kurs weiter gedrückt haben.
Angesichts solch einer Entwicklung ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Zocker das Interesse verlieren und ihre Aktien wieder verkaufen. Wenn der Kurs erst mal fällt, möchte man lieber der erste Verkäufer sein als der letzte.
Keine Besserung für windeln.de in Sicht
Auch im laufenden Jahr wird windeln.de wohl wieder einen hohen Verlust ausweisen. Schon im ersten Quartal sahen die Zahlen düster aus. Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahresquartal leicht gefallen und der Verlust um fast 20 % auf 4 Mio. Euro gestiegen.
Kurzfristig mag es sein, dass man mit dieser Aktie viel Geld verdienen kann, sofern sich genügend Käufer finden, die dem Aktienkurs noch mal zu einem Höhenflug verhelfen. Für Foolishe Investoren ist die Aktie aber sicher nichts. Dafür fehlt aus meiner Sicht einfach die Aussicht auf Besserung. Aktuell sieht es einfach nicht so aus, als würde windeln.de in absehbarer Zeit das Ruder herumreißen und nachhaltig profitabel werden können.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.