CureVac-Aktie: Lohnt sich der Kauf?
CureVac (WKN: A2P71U) war im vergangenen Jahr eines der ersten Unternehmen, die einen Corona-Impfstoff angekündigt haben. Dennoch sind dem Tübinger Unternehmen einige Konkurrenten zuvorgekommen und der Impfstoff lässt weiter auf sich warten. Dem Aktienkurs hat das aber nicht geschadet. Seit dem Börsengang im August des letzten Jahres hat sich der Kurs vervielfacht.
In den kommenden Monaten könnte der Kurs aber noch mal neuen Schwung aufnehmen, wenn der erste Impfstoff des Unternehmens zugelassen wird. Aber es bestehen sicherlich Risiken.
CureVac-Aktie ist ein Top-Performer seit dem Börsengang
Im August 2020 ist die CureVac-Aktie zum Preis von 16 US-Dollar an der Börse gelistet worden. Schaut man sich den Kurs heute an, kann man sich nur beglückwünschen, wenn man früh genug eingestiegen ist. Aktuell kostet ein Anteilsschein mehr als 114 US-Dollar (Stand 04.06.2021). Nach aktuellem Stand ist CureVac damit an der Börse mit etwa 20 Mrd. US-Dollar bewertet, da insgesamt knapp über 180 Mio. Aktien im Umlauf sind.
Eigentlich ist das ziemlich erstaunlich. Denn bisher konnte CureVac noch keine signifikanten Umsätze vorweisen. Im gesamten vergangenen Geschäftsjahr sind gerade einmal 48,9 Mio. Euro zusammengekommen. Dem standen Kosten von 130 Mio. Euro gegenüber, sodass nach Steuern ein riesiger Verlust angehäuft wurde.
Aber das wird sich schon in Kürze ändern. Denn allein mit der EU-Kommission hat CureVac Lieferverträge über bis zu 225 Mio. Impfdosen abgeschlossen. Darüber hinaus gibt es die Option auf 180 Mio. weitere Impfdosenlieferungen. Allein dieser Liefervertrag hat das Potenzial, CureVac einen Milliardenumsatz zu generieren.
Darüber hinaus wird es in Zukunft sicherlich noch Lieferverträge mit weiteren Ländern geben, sobald der Impfstoff zugelassen ist. Daher ist CureVac bereits dabei, die Kapazitäten massiv zu erhöhen. Bis Ende des Jahres soll die Fertigungskapazität bei bis zu 300 Mio. Impfdosen liegen. Im kommenden Jahr soll der Wert auf bis zu 1 Mrd. Impfdosen erhöht werden.
Zukünftige Entwicklung noch ungewiss
Milliardenumsätze sind in naher Zukunft also fast schon garantiert. Deshalb wird CureVac an der Börse bereits hoch bewertet. Ein großes Fragezeichen findet sich aber noch in den längerfristigen Aussichten. Zwar ist absehbar, dass allein die Corona-Impfstoffe über Jahre ein Umsatzgarant sein werden. Aber je mehr Impfstoffe auf den Markt kommen, desto stärker dürfte der Preisdruck werden. Denn früher oder später kommt es zu einem Überangebot, was den Preis negativ beeinflussen wird.
CureVac hat aber die Chance, das durch den Impfstoff hereingespülte Geld für Forschung und Entwicklung zu verwenden und die Pipeline zukünftiger Produkte zu stärken. Kurzfristig ist eine hohe Profitabilität also fast schon garantiert. Längerfristig muss CureVac aber erst noch beweisen, dass die Milliardenbewertung auch gerechtfertigt ist. Wenn man die Aktie jetzt kauft, gibt es deshalb aus meiner Sicht zwei mögliche Ausgänge. Entweder CureVac verdient in den nächsten Jahren viele Milliarden Euro und bringt eine Reihe neuer Medikamente auf den Markt, die die Gewinne noch antreiben. Oder aber die Milliardenumsätze durch den Corona-Impfstoff werden schnell wieder versiegen und der Aktienkurs deutlich fallen.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.