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Nestlé übt Selbstkritik: Achtung, ungesund! Solltest du jetzt die Aktie kaufen?

Nestlé
Foto: Getty Images

Das Dickschiff Nestlé (WKN: A0Q4DC) steht seit Jahren massiv in der Kritik. Nun sorgt auch noch ein internes Papier für mediale Aufmerksamkeit. Die Aktie notiert zurzeit bei exakt 100 Euro (Stand: 2. Juni 2021). Werfen wir einmal einen Foolishen Blick auf den Stand der Dinge. Ist Nestlé heute ein Investment wert?

Nestlé hält 60 % Prozent seiner Lebensmittel für ungesund

Fest steht: Der Schweizer Konzern hat im Bereich gesunder Lebensmittel noch ordentlich aufzuholen. Die Financial Times berichtet von einem Report des Unternehmens, nach dem fast zwei Drittel aller vom Konzern vertriebenen Lebensmittel nicht die „anerkannte Definition von gesund“ erfüllen.

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Lediglich 37 % der Lebensmittel und Getränke erhalten von Nestlé selbst eine Bewertung von 3,5 oder mehr Sternen.

Nestlé feilt seit Jahren an der Nährstofftabelle

Der Anteil von Zucker, Salz und ungesunden Fetten in den Lebensmitteln wollen die Schweizer reduzieren. Zuletzt wurden die selbst gesteckten Ziele oft verfehlt. Auf der Nestlé-Website ist beispielsweise zu lesen, dass der Zuckergehalt seit 2017 um durchschnittlich 4,5 % gesunken sei. Das ist ein Minus von 60.000 Tonnen, jedoch weniger als geplant.

Nestlé will durch Zukäufe gesünder werden

CEO Ulf Schneider will nun mittels Akquisitionen dorthin kommen, wohin es der Konzern mit der eigenen Produktpalette noch nicht geschafft hat. Vor Kurzem hat Nestlé den US-Vitaminhersteller Bountiful für umgerechnet 4,7 Mrd. Euro gekauft. Vorheriger Eigner ist der US-Finanzinvestor KKR (WKN: A2LQV6).

Nestlé übernimmt die Kernmarken des Unternehmens und will diese in seine Sparte Nestle Health Science integrieren. Ab Sommer dieses Jahres wollen die Schweizer die Transaktion abschließen.

Der Kaufpreis soll beim 3,1-Fachen des Nettoumsatzes und dem 16,8-Fachen des EBITDAs von Bountiful liegen. Der Umsatz der US-Amerikaner lag zuletzt bei umgerechnet mehr als 1,6 Mrd. Euro.

Nestlé ist im Wettbewerb um angesagte Marken

Die Kasse für weitere Übernahmen ist prall gefüllt. 7,8 Mrd. Euro Cash und liquide Mittel besitzt Nestlé. Nun stehen sie in den Startlöchern. Schließlich werden auch nach Ende der Coronakrise viele Menschen großen Wert auf gesunde Ernährung legen.

Das einzige Problem: Die wirklichen Durchstarter in diesem Geschäft, allen voran Oatly (WKN: A3CQRG) und Beyond Meat (WKN: A2N7XQ), liefen bereits so gut, dass sie fast außer Reichweite für einen Deal sind.

Auch die eigene Produktion behält das Unternehmen im Blick

Zuletzt hat der Konzern auch umgerechnet 180 Mio. Euro in neues Werk in Indonesien investiert. Die neue Getränkefabrik in Batang, Provinz Zentraljava, soll unter anderem Milch und Nescafé abfüllen. 2023 kann sie aller Voraussicht nach starten.

Die Aktie wird fair bewertet

Ich sehe aktuell kein Einstiegspotenzial. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26 und einem Kurs-Cashflow-Verhältnis von 18 ist die Aktie kein Schnäppchen. Inklusive zukünftiger Cashflows kalkuliere ich den Unternehmenswert aktuell mit rund 290 Mrd. Euro, das Eigenkapital mit rund 249 Mrd. Euro. Dies entspricht fast genau der momentanen Marktkapitalisierung.

Für konservative Anleger ist Nestlé sicherlich immer interessant. Die Position am Markt ist sehr stark. In vielen Märkten ist der Burggraben-Effekt intakt. Und krisenfest ist das Geschäftsmodell allemal. Gegessen und getrunken wird schließlich immer. Allein in Sachen Nachhaltigkeit könnte es in Zukunft heikel werden. Institutionelle Investoren haben auch gesunde Ernährung immer stärker auf der Agenda und setzen ihre Portfolio-Unternehmen entsprechend unter Druck.

Hier muss Nestlé langfristig aufholen. Insofern sehe ich die kritische Berichterstattung als gute Chance zur Besserung.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Beyond Meat Inc. und empfiehlt KKR.



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