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Bayer kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen – Was tun als Investor?

Bayer - Glyphosat
Foto: Bayer AG

Boeing (WKN: 850471) ist bei den Abstürzen seiner Pannenflieger 737 Max 8 im Vergleich zu Bayer (WKN: BAY001) relativ glimpflich davongekommen. Für 2,5 Mrd. Dollar hat sich der Flugzeugbauer mit dem US-Justizministerium einigen können. Angesichts der Tatsache, dass die Tragödien nachweislich Menschenleben gekostet haben, ein geringer Preis im Vergleich dazu, was die Glyphosat-Verfahren kosten.

Bis zu 9,6 Mrd. US-Dollar hat der weltweit führende Agrarchemie-Konzern für die Beilegung der aktuellen und noch offenen Fälle eingeplant. Für die zukünftigen Fälle konnte allerdings kein Mechanismus gefunden werden, der vom zuständigen Richter Vince Chhabria aktzeptiert wurde. Daher sieht sich Bayer gezwungen, mit einem Fünf-Punkte-Plan zu reagieren, um die künftigen Rechtsrisiken für die Aktionäre zu reduzieren.

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Das Problem und die möglichen Lösungen

Führende Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt kommen zu der Einschätzung, dass auf Glyphosat basierende Herbizide sicher und nicht krebserregend sind. Zu dieser Einschätzung gelangen sie anhand von vier Jahrzehnten wissenschaftlicher Arbeit. Das Dilemma für Bayer besteht darin, dass sie, solange die US-Umweltschutzbehörde (EPA) diese Meinung vertritt, keine Warnhinweise auf die Verpackungen anbringen dürfen. Das öffnet wiederum weiteren Klagen Tür und Tor.

Bayer richtet daher eine Internetseite mit wissenschaftlichen Studien zur Sicherheit von Glyphosat ein. Anhand dieser sollen sich Konsumenten und professionelle Nutzer selbst ein Bild machen können und über den Einsatz entscheiden. Dafür hat Bayer bei der EPA beantragt, einen entsprechenden Hinweis auf das Etikett drucken zu dürfen. Man möchte die Seite allerdings unabhängig von der Entscheidung bewerben.

Daneben wägt man auch die Einstellung des Verkaufs von Glyphosat-basierten Produkten an US-Privatanwender ab, mit denen man heute ca. 300 Mio. Euro umsetzt. Ein großer Teil der Klagen kommt von privaten Anwendern. Bayer prüft weiterhin Möglichkeiten, um aktuelle und künftige Klagen wirtschaftlich sinnvoll zu lösen. Dabei setzt das Unternehmen auch auf die Stärke seiner rechtlichen Argumente. Für Mitte 2022 wird ein Urteil vom US Supreme Court erwartet. Dabei könnte der Widerspruch zu den Aussagen der EPA stärker in den Mittelpunkt rücken und für Bayer sprechen.

Wie steht es um Bayer

Meine ursprüngliche Investmentidee ist eindeutig nicht aufgegangen. Bayer wird sich noch viele Jahre mit dem Thema Glyphosat ärgern. Die Nettofinanzverschuldung ist mit 33,9 Mrd. Euro bedenklich. Trotz der ganzen Probleme ist Bayer nicht auffallend günstig. Sollte dem Unternehmen die Rückkehr zu einem Free Cahflow im Bereich um 5 Mrd. Euro gelingen, ergibt sich eine Free-Cashflow-Rendite von ca. 5,5 %.

Auf der anderen Seite sollte die positive Entwicklung der weltweiten Agrarpreise für ordentlichen Rückenwind bei Bayer sorgen. Langfristig wird die Versorgung mit Nahrungsmitteln von immer mehr Erdbewohnern auch ein zentrales Thema bleiben, bei dem Bayer mit seinen Lösungen helfen kann. Spätestens zum Ende des Jahres wird Bayer wieder auf den Prüfstand kommen.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Bayer. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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