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Börsenneulinge: 3 frische Kandidaten für dein Depot und 3 wichtige Analyse-Tipps

Sprinter
Foto: Getty Images

An der Wall Street drängen zurzeit nicht allein große Namen wie Airbnb (WKN: A2QG35) und DoorDash (WKN: A2QHEA) aufs Parkett. Auch weniger namhafte Börsenneulinge fanden in diesem Jahr bereits ihren Weg auf die Kurszettel.

Mit einem ETF könnten wir es uns einfach machen. Über den Renaissance IPO ETF (WKN: A1W655) beispielsweise könnten wir einen Korb der größten und liquidesten neu börsennotierten US-Unternehmen besitzen. Doch im Vergleich zum Jahr 2020 scheint die Euphorie um die Börsenneulinge etwas verflogen zu sein. Der Renaissance IPO ETF verlor seit dem 4. Januar 14,8 %, während der breite Referenzindex S&P 500 rund 8,8 % zulegen konnte.

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Das ist doch ein hervorragender Zeitpunkt, einen genaueren Blick auf die Einzelwerte zu werfen. Insbesondere in der zweiten Reihe der IPOs können wir Foolishen Investoren interessante Titel finden.

Investieren in edle Tropfen

Für Tech- und Growth-Fans ist die Aktie von Duckhorn Portfolio (WKN: A2QRUB) womöglich zu langweilig. Statt auf trendige Gesundheits- und Kommunikationsthemen zu setzen, verdient das 1976 gegründete Unternehmen sein Geld mit guten Weinen.

22 Weingüter zählen zum Portfolio. Produziert wird in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Washington.

Im letzten Geschäftsjahr kletterte der Umsatz um 12,2 % auf 271 Mio. US-Dollar und der Nettogewinn um 46,6 % auf 32 Mio. US-Dollar. Im Hochpreissegment sind die Margen ordentlich. Die Bruttomarge lag zuletzt bei 50 % und die EBT-Marge bei 21,8 %.

Für treffsichere Einschätzungen haben wir noch zu wenige Daten. Doch sollte sich das aktuelle Free-Cashflow-Wachstum verstetigen, wäre die Aktie zum aktuellen Kurs von 16,41 US-Dollar (Stand: 14. Mai 2021) unterbewertet. Eine jährliche Rendite von 13 % könnte aus meiner Sicht möglich sein.

Ein Börsenneuling mit solidem Börsenstart

Die Privia Health Group (WKN: A3CN36) aus dem US-Bundesstaat Virginia startete am 29. April mit einem Kurs von 30 US-Dollar und ging bei 34,75 US-Dollar aus ihrem ersten Handelstag. Heute notiert die Aktie bei 29,18 US-Dollar (Stand: 14. Mai 2021).

Die Wachstumskennziffern sind ordentlich. Der Umsatz wuchs zuletzt um 3,9 % auf 817 Mio. US-Dollar. Der Nettogewinn lag im Geschäftsjahr 2020 bei 31 Mio. US-Dollar – ein Plus von 279 % gegenüber 2019.

Cloud-Software für Arztpraxen und Krankenhäuser sind ein wichtiges Zukunftsthema. Entsprechend stehen die Chancen auf weiteres Wachstum gut. Ich bin jedoch gespannt, ob es das Management schaffen wird, auch die Margen auf ein attraktives Level zu erhöhen. Aktuell liegt die EBT-Marge bei 2,9 %. Im Vergleich zur Konkurrenz ist das noch recht mager.

Mit einem sehr optimistischen Blick auf die Sachlage und unter der Annahme, die Privia Health Group werde ihren Free Cashflow in den kommenden zehn Jahren um 30 % pro anno steigern, liegt beim aktuellen Kurs eine jährliche Rendite von 12,5 % meines Erachtens im Bereich des Möglichen.

Ein neuer Unterhaltungskonzern betritt den Ring

Bekanntheit erlangte die Endeavor Group Holdings (WKN: A2PLTJ) in erster Linie mit ihrer Ultimate Fighting Championship, der UFC. Auf ESPN+ kann sie von jedem Zuschauer problemlos 70 US-Dollar pro Kampf verlangen. Aktuell notiert die Aktie bei 30,56 US-Dollar (Stand: 14. Mai 2021).

Ebenfalls im Portfolio hat der im Jahr 1995 gegründete Konzern die Künstleragentur William Morris sowie die Model- und Sportagentur IMG.

Die Corona-Pandemie hat der Holding sicherlich eine schwere Zeit bereitet. Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2020 auf 3,5 Mrd. US-Dollar.

Die Marken sind zwar interessant, aber sie wurden teuer erkauft. Mich schreckt die Bilanz ab. Die Schulden übersteigen das Eigenkapital um 484 %. Die immateriellen Vermögenswerte entsprechen rund 59 % der Bilanzsumme.

Das Risiko für Anleger ist hoch, wird jedoch im aktuellen Aktienkurs nicht eingepreist. Angesichts der schwankenden Cashflows sehe ich keine marktschlagende Renditechance.

Vorsicht mit den Börsenneulingen!

Treffsichere Einschätzungen des zukünftigen Geschäftsverlaufs lassen sich erst dann einigermaßen zuverlässig abgeben, wenn Daten über mehrere zurückliegende Jahre vorliegen. Es spricht jedoch nichts dagegen, einen oder mehrere IPOs auf die eigene Watchlist zu setzen und im Laufe der Zeit genauer unter die Lupe zu nehmen.

Auf zwei Dinge sollte jeder Investor dabei genau achten:

  1. Wie agiert das Management? Treffen seine Prognosen ein? Kommuniziert es transparent mit den Aktionären? Aufschlussreich sind hier insbesondere die Telefonkonferenzen mit den institutionellen Investoren, die du im Investor-Relations-Bereich der jeweiligen Unternehmens-Website nachhören kannst.
  2. Wie entwickelt sich der Free Cashflow? Er ist der eigentliche Gewinn für die Aktionäre. Gerade Börsenneulinge sollten es schaffen, ihn über mehrere Jahre zweistellig ansteigen zu lassen. Alles andere wäre kein echter Mehrwert und dein Investment wäre an anderer Stelle besser aufgehoben.
  3. Gibt es Zukunftsperspektiven? Auch hier liegt es am Management, nicht nur das Hier und Jetzt im Auge zu behalten, sondern den Investoren gleichzeitig aufzuzeigen, wohin die Reise gehen wird. Wachstum benötigt Freiraum und Visionen. Gute Manager können solche Visionen zeichnen, aber auch tatkräftig umsetzen.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien und ETFs. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von AirBnb.



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