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Wie man in Ammoniak-Aktien investiert

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Die seit 2018 laufende große Wasserstoffwelle ist erst einmal abgeebbt. Jetzt werden neue Treiber gesucht, um die nächste Welle in Gang zu bringen. Ammoniak könnte diese Rolle spielen. Die vielfältig nutzbare Chemikalie eignet sich hervorragend für die Bindung von Wasserstoff. Der dafür notwendige Stickstoff lässt sich bequem der Umgebungsluft entziehen.

Bis zum Ende der Dekade könnte ein Multimilliardenmarkt entstehen, der neue Champions hervorbringt. Allerdings ist es nicht so trivial, in Ammoniak-Aktien zu investieren. Lies hier, wie man sich diesem spannenden Anlegerthema nähern kann.

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Ausgangspunkt: Defensive Ammoniak-Aktien

Zuerst wird man sich überlegen, welche Arten von Unternehmen bereits heute viel mit Ammoniak zu tun haben. Dabei stößt man relativ schnell auf Konzerne aus folgenden Segmenten: Chemie, Industriegase und spezialisierte Anlagenbauer.

Historisch gesehen müsste man die BASF (WKN: BASF11) hervorheben. Schließlich geht auf sie das vor über Hundert Jahren entwickelte und bis heute für die Ammoniaksynthese genutzte Haber-Bosch-Verfahren zurück. Aber ob Ammoniak jemals wieder eine signifikante Rolle in diesem Giganten spielen wird? Aktuell ist es noch tief versteckt unter den Grundchemikalien im Geschäftsbereich Monomere des Chemie-Segments.

Interessanter sind die Industriegasekonzerne, da diese nicht nur bei der Herstellung und Distribution gut positioniert sind, sondern auch über wichtige Prozesstechnik verfügen, die sie Dritten zur Verfügung stellen. Die Engineering-Sparte von Linde (WKN: A2DSYC) deckt unter anderem Wasserstoff, Methanol und Ammoniak ab und kann dafür komplette Anlagen liefern.

Für die lange Jahre gebeutelte Thyssenkrupp (WKN: 750000) könnte Ammoniak dringend notwendige Impulse verleihen, nachdem das lukrative Aufzugsgeschäft veräußert wurde und die wichtige Stahlsparte sich weiterhin schwertut. Der Uhde-Prozess gilt als erstklassig und im vergangenen Jahr verlängerte das Management die langjährige Partnerschaft mit Katalysatorlieferant Johnson Matthey (WKN: A2ABB6). Erprobte Elektrolysetechnik liefert das Unternehmen passenderweise ebenfalls.

Auch der amerikanische Wettbewerber KBR (WKN: A0LEFS) arbeitet mit Johnson Matthey zusammen und bietet bereits offensiv Prozesse für grünes und blaues Ammoniak an. Dennoch ist auch diese Aktie als defensiv einzustufen. Keine der vorgenannten Aktien wird in die Stratosphäre abheben, sobald ein Hype um Ammoniak ansetzt.

Im zweiten Schritt: Die Suche nach Spezialisten

Dafür brauchen wir Aktien, die sich enger auf das Thema fokussieren. Den wichtigen Prozessschritt zur Ammoniaksynthese lizenziert Linde von Casale. Sollte dieses Schweizer Unternehmen irgendwann an die Börse gehen, hätten wir eine hervorragende Ammoniak-Aktie zur Verfügung. Es ist jedoch leider über eine Holding in privater Hand, genauso wie Haldor Topsoe.

Oder wie wäre es mit Herstellern von Düngemitteln? Diese verbrauchen Unmengen an Ammoniak. Mit geschickten strategischen Schritten könnten sie aus dieser Position heraus neue Wachstumstreiber aufbauen. Yara International (WKN: A0BL7F) zum Beispiel hat bereits einige Projekte zur Herstellung von grünem Ammoniak am Laufen und gilt als größter Ammoniakhändler der Welt. Zusammen mit norwegischen Partnern entsteht gerade eine erste großindustrielle Anlage.

Ähnlich sieht es bei Konkurrent CF Industries (WKN: A0ES9N) aus, der Thyssenkrupp mit dem Bau einer großen Anlage beauftragt hat, um ab 2023 grünen Ammoniak herzustellen. Da geht einiges. Dennoch haben wir es auch hier mit eher konservativen Unternehmen zu tun.

Zum Abschluss: Weitere Profiteure

Vielleicht sollten wir daher noch einmal in einer anderen Richtung denken. Sicher ist doch, dass die Ammoniakwirtschaft die Nachfrage nach Elektrolyseanlagen weiter anfeuern würde. Für entsprechende Technologielieferanten wie NEL (WKN: A0B733) kann das nur positiv sein. Sie ist auch bereits in Projekten und Partnerschaften mit vorgenannten Konzernen entsprechend positioniert.

Und wenn man noch eine Stufe weiter zurückgeht, dann ist man bei der erneuerbaren Energie. Insbesondere die Offshore-Windkraft habe ich dafür im Auge, weil diese im Zusammenspiel mit der Ammoniaksynthese auch an völlig abgelegenen Standorten Sinn ergeben kann.

Am anderen Ende der Wertschöpfungskette sehe ich die Nutzung von Ammoniak als schadstofffreien und gut handhabbaren Brennstoff. MAN Energy Solutions entwickelt gerade Schiffsmotoren, die damit umgehen können. Interessanter sind jedoch Brennstoffzellen. Die aktuell verbreiteten PEM-Typen sind dafür schlecht geeignet, weil aus Ammoniak gewonnener Wasserstoff nicht rein genug ist.

Hochtemperatur-PEM- und alkalische Brennstoffzellen können jedoch prinzipiell gut damit umgehen. Aktuell läuft hier ein Forschungsrennen und ich denke, das den Gewinnern unter den Ammoniak-Aktien ein schöner Preis winkt.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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