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3 Gründe, warum die AT&T-Aktie weiter stagnieren wird

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Foto: Getty Images

„Underperformance“ ist nun schon viel zu lange das Schlagwort für AT&T (WKN: A2PXF2). In den letzten 25 Jahren ist der Kurs der Telekom-Aktie nur um 25 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat der S&P 500 um fast 540 % an Wert gewonnen. Obwohl die Popularität von 5G-Netzwerken das Potenzial für eine Wiederaufnahme des Wachstums der AT&T-Aktie bietet, wird die Stagnation des Aktienkurses für dieses Unternehmen aus drei Gründen wahrscheinlich in absehbarer Zeit anhalten.

1. Zu viel Fokus auf Nicht-Kernaktiva

AT&T hat stark in Nicht-Wireless-Assets investiert. Zum einen hat es 2015 67 Milliarden USD (einschließlich der Übernahme von 18,5 Milliarden USD Schulden) für die Kabel-TV-Alternative DirecTV ausgegeben. Im Jahr 2016 gab man 85 Milliarden USD für das heutige WarnerMedia aus. Der Kauf von WarnerMedia führte unter anderem zur Gründung von HBO Max, das seine Abonnentenbasis allein im letzten Quartal um 2,7 Millionen steigern konnte. Die Gebühr von 14,99 USD pro Monat, die das Unternehmen HBO Max verlangt, gleicht jedoch nicht die Mindestkosten von 64,99 USD pro Monat aus, die immer weniger DirecTV-Abonnenten zahlen.

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Allerdings sind die schrumpfenden Abonnenteneinnahmen von DirecTV das geringste Problem. DirecTV hat AT&T seit dem Kauf im Jahr 2015 richtiggehend gebeutelt. Der Aufstieg von Streaming führte zu massiver Abwanderung der Kundschaft und einer deutlichen Abwertung des Assets. Trotz dieser Herausforderung hat sich AT&T geweigert, diese verlustreiche Beteiligung vollständig zu veräußern. Obwohl man DirecTV technisch ausgliederte, entschied AT&T sich, einen 70%igen Anteil an diesem neuen Unternehmen zu halten. AT&T bewertet die Ausgliederung, zu der auch DirecTV gehört, jetzt mit etwas mehr als 16 Milliarden USD. Es wird gemunkelt, dass AT&T versucht, seinen restlichen Anteil zu veräußern.

Im Vergleich zu den problematischen Expansionsbemühungen der Telekom, die sich nicht auf 5G konzentrieren, stellen die rund 9 Milliarden USD, die Verizon (unklugerweise) für AOL und Yahoo! ausgegeben hat, eine vergleichsweise geringe problematische Investition dar. Darüber hinaus hat sich T-Mobile US ausschließlich auf den Mobilfunk- und 5G-Ausbau konzentriert. Der Kauf von Sprint im Jahr 2020 hat die Verschuldung des Unternehmens deutlich erhöht. Doch zumindest war man auf die Expansion im Telekommunikationsbereich fokussiert.

2. Die Kosten für die Dividende belasten AT&T

Auch die Kosten für die Dividende belasten AT&T. Im letzten Quartal deckte der vierteljährliche freie Cashflow von fast 5,9 Milliarden USD die Dividendenkosten von knapp über 3,7 Milliarden USD ausreichend ab. Dies entspricht 63 % des freien Cashflows. Dennoch zahlt Verizon nur etwa 50 % seines freien Cashflows in Form von Dividenden aus, während T-Mobile keine Dividendenausschüttung bietet. Diese wachsende Verpflichtung stellt für AT&T einen (zugegebenermaßen kleinen) Wettbewerbsnachteil dar.

Außerdem ist die Ausschüttung seit 35 Jahren in Folge gestiegen, was AT&T zu einem Dividendenaristokraten macht. Die Aktionäre erhalten jetzt 2,08 USD pro Aktie, was einer Rendite von etwa 6,6 % entspricht. Dies ist fast fünfmal so hoch wie die durchschnittliche Rendite des S&P 500 von 1,4 %.

Die Dividende schafft jedoch ein Dilemma für AT&T. Die Tatsache, dass AT&T ein Dividendenaristokrat ist, trägt zur Stabilisierung des Aktienkurses bei. Es ist ein Anreiz für Fonds und Investoren, die an jährliche Ausschüttungserhöhungen gewöhnt sind. Aber bei der aktuellen Rendite scheint eine Ausschüttungserhöhung nicht notwendig zu sein, um Investoren weiterhin anzulocken. Es sei denn, sie ist notwendig, um den Status des Dividendenaristokraten zu erhalten. Außerdem haben Aktien, die diesen Status aufgegeben haben, oft jahrelang unter Abverkäufen gelitten.

AT&T hat die Ausschüttung in diesem Jahr bisher nicht erhöht und wird den Aristokratenstatus verlieren, wenn die Ausschüttung nicht im Jahr 2021 steigt. Obwohl AT&T die Dividende wahrscheinlich bis zum Ende des Jahres erhöhen wird, hat dies bislang zu Unsicherheit geführt.

3. AT&Ts Investition in 5G ist kostspielig

Die Kosten für die Dividende führen auch dazu, dass AT&T weniger Kapital für die Aufrüstung seines Netzwerks zur Verfügung hat. Im Jahr 2020 gibt AT&T knapp 15,7 Milliarden USD an Investitionen aus, von denen der Großteil in den Aufbau seines 5G-Netzes fließt. Das ist ein Rückgang gegenüber den Ausgaben des Jahres 2019 von knapp über 19,6 Milliarden USD. Im Vergleich dazu gab Verizon im Jahr 2020 18,2 Milliarden USD aus. T-Mobile US legte in diesem Zeitraum 11 Milliarden USD an Investitionsgeldern auf den Tisch.

Vorerst müssen sich die Investoren keine Sorgen um die Netzwerkgeschwindigkeiten machen. Der Ookla Speedtest bewertete das Netz von AT&T kürzlich als das schnellste sowohl für 4G als auch für 5G. Allerdings haben beide Konkurrenten die Absicht geäußert, Geschwindigkeit und Qualität zu verbessern.

T-Mobile plant, die Konkurrenzsituation zu verschärfen. In einem Brief, der im vergangenen Herbst veröffentlicht wurde, erklärte T-Mobile-CEO Mike Sievert, dass die Verbraucher nicht mehr zwischen einem „großartigen Wert und einem großartigen Netzwerk wählen müssen“. Daher will das Unternehmen seine Netzqualität verbessern und um zahlungskräftigere Geschäftskunden konkurrieren.

Darüber hinaus hat Verizon in der von der Regierung durchgeführten C-Band-Auktion Anfang des Jahres 45 Milliarden USD ausgegeben. Dies ist fast das Doppelte der 23 Milliarden USD, die AT&T zugewiesen wurden. Das hat die Gesamtverschuldung von AT&T auf 180,2 Milliarden USD erhöht, und die Gesamtverpflichtung könnte AT&T einschränken. Während der Gewinnmitteilung für das erste Quartal 2021 sagte CFO Pascal Desroches, dass sich das Unternehmen auf den Schuldenabbau konzentrieren werde. Nichtsdestotrotz könnte diese Belastung zukünftige Investitionen behindern.

Darüber hinaus hat AT&T noch keine definitive Network-as-a-Service-Strategie vorgestellt. Eine solche Möglichkeit bietet eine Chance, das Netzwerk weiter zu monetarisieren und damit die Bilanz zu stabilisieren. Im Gegensatz dazu hat Verizon Partnerschaften mit Amazons AWS und Hondas autonomem Fahren und anderen aufgebaut. AT&T wird wahrscheinlich diesem Beispiel folgen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und sein Netzwerk besser zu monetarisieren.

Was das für AT&T bedeutet

Derzeit bleibt AT&T im Telekommunikationsbereich wettbewerbsfähig. Solange das Unternehmen ausreichend Cashflow produzieren kann, sollte es den Status eines Dividendenaristokraten beibehalten. Auch die Schulden sollten daher das Unternehmen nicht erdrücken.

Der aktuelle Kursverlauf lässt das Unternehmen jedoch mit einer angespannten Bilanz und wenig Wachstum zurück. Solange AT&T nicht weiß, wie man seine Umsätze und Erträge steigern kann, könnte es weiterhin schwierig sein, die Aktie attraktiv zu machen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt Aktien von T-Mobile US und Verizon. Will Healy besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 28.4.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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