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Geothermie-Aktien? 7 Gründe, warum die vergessene Energie vor einem Mega-Comeback steht

Eon Stromtrasse
Foto: Getty Images

Bei erneuerbaren Energien denken fast alle spontan an Solarmodule und Windräder. Bei den Alternativen war bisher nur wenig Dynamik zu erkennen. Doch unter der Oberfläche tut sich einiges: Geothermie steht vor einem großen Aufschwung, an dem auch Investoren partizipieren können.

Noch spielt Geothermie nur eine Nebenrolle

Die Tatsache, dass Island seinen Energiebedarf mit Geothermie deckt, kann nicht über die geringe Bedeutung hinwegtäuschen. Global gesehen macht sie nur rund 0,1 % aus. Während Windkraft und Photovoltaik große Konzerne hervorgebracht haben, gibt es bei der Geothermie noch kaum bedeutende Spezialisten.

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Doch der US-Politiker und Umweltaktivist Al Gore sieht gewaltige Chancen. Bereits 2009 schrieb er in seinem Buch, dass Geothermie die potenziell größte, jedoch zum damaligen Zeitpunkt am meisten missverstandene Energiequelle sei. Zwölf Jahre später könnte der Zeitpunkt gekommen sein, wo das Verständnis für dieses Potenzial endlich einen entscheidenden Schritt nach vorne macht.

Darum wendet sich das Blatt nun zugunsten der Geothermie

In letzter Zeit wurden deutlich mehr Projekte als in früheren Jahren angestoßen. Und Start-ups wie Eavor Technologies oder die von Bill Gates mitfinanzierte Fervo Energy wurden mit vielen Millionen ausgestattet, um die sich nun eröffnenden Chancen zu ergreifen.

1. Grund: Wachsende Weltbevölkerung

Je abgelegener das Kraftwerk, desto größer die Transportkosten und Verluste. Und gute Geothermie-Standorte befinden sich leider regelmäßig weit abseits der urbanen Zentren. Zumindest war das früher so.

Doch mit dem Wachsen der Weltbevölkerung und immer weitläufigeren Metropolen nehmen die Abstände ab. Projekte, die vor wenigen Jahrzehnten noch völlig unwirtschaftlich gewesen wären, können nun schon allein deswegen Sinn ergeben, weil sie größer dimensioniert werden können.

2. Grund: Treiber Ammoniakwirtschaft

Und selbst wenn Hunderte Kilometer rund um eine erstklassige Ressource kaum Menschen leben, ergeben sich nun neue Chancen. Das Zauberwort heißt Ammoniak. Der wichtige Ausgangsstoff für Düngemittel ist auf dem besten Weg, sich zu einem Flüssigkraftstoff zu entwickeln. Auf allen Ebenen werden die Entwicklungen vorangetrieben, um diese Vision Realität werden zu lassen.

Ammoniak kann im Gegensatz zu Kohlenwasserstoffen überall problemlos aus Wasser und Luft erzeugt werden. Mit Elektrizität aus geothermischer Energie lassen sich so an Ort und Stelle große Mengen an gut handhabbarem Flüssigkraftstoff herstellen.

3. Grund: Kompatibilität der Geothermie zur Ölindustrie

Damit die Geothermie dynamisch wachsen kann, werden schwere Ausrüstung und Fachkräfte benötigt. Diese waren lange Jahre für die Öl- und Gasindustrie reserviert. Angesichts der durchwachsenen Aussichten lässt diese es nun etwas ruhiger angehen. Deshalb gibt es heute jede Menge freie Kapazitäten.

Gebeutelte Ölfelddienstleister wie Schlumberger (WKN: 853390) suchen verstärkt ihre Chancen, weil sie ihr fossiles Know-how fast 1:1 auf die Geothermie übertragen können. Konkurrent Baker Hughes (WKN: A2DUAY) ist bereits jetzt weltweit in Projekte eingebunden und will dieses Geschäft in den kommenden Jahren vervielfachen.

4. Grund: Komplementarität zu Wind und Solar

Bisher konnten Windturbinen und Solarmodule ihre Vorteile gegenüber der Geothermie ausspielen, weshalb sich der Ausbau der erneuerbare Energien vor allem auf sie konzentrierte. Doch ihre stark schwankenden Erträge machen hohe Investitionen in Speicherkapazitäten und zuverlässig bereitgestelltem Strom erforderlich. Das, was aktuell oft Erdgas, Kohle und Kernkraft leisten, könnte zukünftig vermehrt auch über saubere Geothermie erzeugt werden.

5. Grund: Dekarbonisierung von Wärme und Elektrizität

Dass die Geothermie neben Strom auch Wärme und sogar Kälte bereitstellen kann, macht ihren Einsatz noch flexibler. Parallel zur Stabilisierung der Elektrizitätsversorgung könnte ein Kraftwerk also auch dafür sorgen, dass für die Klimatisierung von Gebäuden weniger fossile Brennstoffe verfeuert werden.

6. Grund: Intelligentere Technologie

Und weil die Aussichten nun so gut sind, investieren Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette in die Verbesserung von Technologien und Prozessen. Ein Geothermiekraftwerk liefert 30 Jahre Strom bei niedrigen Betriebskosten. Für Investoren sind die Projektkosten entscheidend. Und diese sinken nun signifikant dank besserer Methoden zur zielgerichteten Erkundung und Anlagensimulation, neuen Bohrtechniken und vernetzter Sensorik sowie einer höheren Zuverlässigkeit der Systeme.

7. Grund: Größere politische Unterstützung für die Geothermie

Dass die Politik mitspielt und für bessere Rahmenbedingungen sorgt, ist sicherlich auch ein Faktor, der nicht zu vernachlässigen ist. In den USA hat Präsident Joe Biden große Pläne für den Ausbau der Erneuerbaren. Die Europabank EIB fördert Geothermieprojekte mit zinsgünstigen Krediten und in Japan laufen seit einiger Zeit Anstrengungen, das Potenzial zu heben. Länder wie Indonesien, Türkei und die Niederlande gelten aktuell als Wachstumsmärkte. Weitere werden folgen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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