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Vantage Towers: 2 Gründe, warum Vodafone das bessere Investment bleibt

Funkmast
Foto: Getty Images

Vor einem knappen Monat war es so weit: Vodafone (WKN: A1XA83) brachte 25 % seiner Funkturmsparte an die Börse. Vantage Towers (WKN: A3H3LL) heißt das ausgegliederte Unternehmen. Und das Geschäftsmodell hat, vor allem mit Blick auf den 5G-Ausbau, Potenzial.

Doch was ist die Aktie wert? Aktuell notiert Vantage Towers zu 24,45 Euro (Stand: 16. April 2021).

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Vodafone sitzt am langen Hebel

Mit dem Teil-Spin-Off der Funkturm-Sparte folgte Vodafone einer cleveren Kapitalmarktstrategie. Weiteres Fremdkapital auf der Bilanz wurde vermieden.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass der Mutterkonzern im Laufe der kommenden Monate und Jahre noch einige weitere Aktien aus seinem Anteilspaket auf den Markt geben wird. Vodafone wird sich jedoch nicht komplett von diesem margenstarken Geschäft lösen wollen.

Die operative Marge beziffert Vantage Towers mit 47 % für das Geschäftsjahr 2020. Auch das Wachstumspotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Vodafone wird auf lange Sicht die kontrollierende Mehrheit behalten. Dies wäre auch bei Abgabe weiterer Aktienpakete möglich. Um die Kontrolle zu behalten, genügt eine Beteiligung von 51 %.

Vantage Towers benötigt fortlaufend frisches Kapital

Die Akquisitionsstrategie als fester Bestandteil des Geschäftsmodells ist kostspielig. Vantage Towers treibt die Konsolidierung seiner Branche, zumindest auf europäischem Boden, aktiv voran. Immer wieder werden (große wie auch kleine) Wettbewerber aufgekauft.

Der jüngste Zukauf geschah im März in Griechenland. Hier kaufte das Unternehmen die noch ausstehenden 38 % von Vantage Towers Griechenland zu einem Preis von 288 Mio. Euro. Die nun hundertprozentige Tochter in Griechenland betreibt 5.000 Funktürme. Vodafone Griechenland und Wind Hellas sind ihre Ankermieter.

Ein Mittel, um künftige Akquisitionen zu finanzieren, könnte eine Kapitalerhöhung durch Emission neuer Aktien sein. Dies wird jedoch die Anteile der jetzigen Aktionäre verwässern. Auch aus diesem Grund blicke ich eher skeptisch auf die Aktie und ihren aktuellen Preis.

Vantage Towers’ Börsengang wirkt überhastet

Die heute verfügbaren Geschäftsunterlagen hinterlassen bei mir einen schlechten Beigeschmack. Sie wirken eilig zusammengefügt und vermitteln wenig Transparenz.

Allen voran die im Bericht für das dritte Quartal 2021 häufig verwendete Kennzahl des „bereinigten EBITDAaL“ stimmt mich skeptisch. Nach Aussage des Managements sollen wir Anleger darunter „das bereinigte EBITDA abzüglich der weiterberechneten Investitionsausgaben und nach Abzug der Abschreibung auf leasingbezogene Nutzungsrechte und der Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten“ verstehen.

Klare Kommunikation und eine transparente Darlegung der wirtschaftlichen Entwicklung sind das A und O, wenn man einen börsennotierten Konzern leitet und auch seine Aktionäre zufriedenstellen will. Ich für meinen Teil sehe hier noch großen Verbesserungsbedarf seitens Vantage Towers.

Vantage Towers hinkt der Konkurrenz noch hinterher

Zurück zum operativen Geschäft: Der Vermietungsgrad, d. h. die Zahl der Mieter pro Funkturm, ist ein wesentlicher Faktor für die Rentabilität des Geschäftsmodells von Vantage Towers. In seiner Peergroup hinkt das Unternehmen hier jedoch noch deutlich hinterher, wie die folgende Tabelle zeigt.

Vermietungsgrade internationaler Funkturm-Betreiber

Unternehmen WKN Heimatmarkt Vermietungsgrad
Crown Castle

 

A12GN3 USA 2,2
American Tower A1JRLA USA 1,9
Bharti Infratel A1KA7R Indien 1,9
China Telecom A0M4XS China 1,5
Vantage Towers A3H3LL Deutschland 1,4

Quelle: Moffett Nathanson Research, Towers ROIC: Scouring the Globe for Insights and Opportunities

Ich bevorzuge Vodafone

Mit dem Mutterkonzern habe ich die günstigere und bessere Alternative im Depot. Dies hat vor allem zwei Gründe:

  1. Anders als bei Vantage Towers sehe ich bei Vodafone im Moment eine Unterbewertung. Die Aktie notiert aktuell bei 1,58 Euro und damit nahezu exakt zum Umsatz pro Aktie. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 18 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei günstigen 0,7.
  1. Vodafone hält auch nach dem Börsengang von Vantage Towers 75 % der Anteile und bleibt damit kontrollierender Mehrheitsaktionär. Als Vodafone-Aktionär bin ich daher indirekt auch Teilhaber von Vantage Towers. Die Ergebnisse der Konzerntochter bleiben vollständig im Konzernabschluss von Vodafone konsolidiert.

Die Strategie des Spin-Offs kann ich nachvollziehen. Ziel war es, auf einem Markt bester Stimmung einen möglichst hohen Preis für ein Segment mit viel Zukunftspotenzial zu erzielen.

Der Ausgabepreis lag zwar im unteren Drittel der zuvor kalkulierten Spanne, dennoch dürfte klar sein, dass diese Spanne von vorneherein so weit oben wie nur möglich angesetzt war. Das ist generell das Ziel bei IPOs.

Langfristig kann aber auch Vantage Towers noch interessant werden. Ich behalte die Aktie im Blickfeld.

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Henning Lindhoff besitzt Aktien von Vodafone. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von American Tower und Crown Castle International.



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