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Lilium Börsengang: Flugtaxi-Start-up bald als Aktie

Lilium Aktie Flugtaxi 7-Sitzer
Bild: Lilium GmbH

Das Flugtaxi-Start-up Lilium ist hierzulande womöglich bekannt, da der ehemalige „Die Höhle der Löwen“-Juror Frank Thelen mit seiner Firma Freigeist Capital dort investiert ist. Zumindest bin ich durch Frank Thelen auf das innovative deutsche Start-up aus Weißling aufmerksam geworden. Bisher gab es keine Möglichkeit, sich als Privatanleger an dieser spannenden unternehmerischen Story und Vision zu beteiligen. Das ändert sich nun, denn Lilium steht mittels SPAC-Fusion (Special Purpose Acquisition Company) vor dem Börsengang.

Für mich stellt sich daher die Frage: Sollte ich in die zukünftige Lilium-Aktie investieren? Dieser Frage möchte ich in den kommenden Wochen nachgehen und werde dazu immer wieder Update-Artikel veröffentlichen. Bevor jedoch eine Investition infrage kommt, habe ich mich etwas näher mit der Geschichte und den Details zum Börsengang von Lilium beschäftigt. Nachfolgend findest du meine Erkenntnisse.

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Lilium: Vom Seed-Investment zum börsennotierten Unternehmen

Der Anfang einer innovativen Idee

Lilium wurde im Jahr 2015 von Daniel Wiegand, Sebastian Born, Patrick Nathen und Matthias Meiner gegründet. Daniel Wiegand ist noch heute der CEO des deutschen Start-ups. Bisher verfügt das Unternehmen lediglich über ein Produkt, das sich in der Entwicklung befindet. Dabei handelt es sich um dem Lilium Jet, ein 36-motoriges, elektrisch angetriebenes Luftfahrzeug, das senkrecht startet und landet. Für ein solch innovatives Unterfangen ist logischerweise einiges an Kapital notwendig. Zu den Geldgebern des Unternehmens gehören Atomico, Tencent und Freigeist. Freigeist hat sich im Jahr 2015 entschieden, Lilium mit einem Seed-Investment zu unterstützen. Seitdem ist einiges passiert, worauf ich aus der Sicht von Frank Thelens Beteiligungsgesellschaft eingehen möchte.

Bei Freigeist war man von Liliums Vision von Anfang an begeistert. Allerdings waren vor einigen Jahren Investitionen in elektrische Fahrzeuge noch weit von dem heutigen Status quo entfernt. Erst recht, weil es sich um fliegende Taxis handeln sollte – vermutlich etwas, das die meisten von uns nur aus Science-Fiction-Filmen kennen. Dementsprechend groß war das Risiko, als Wagniskapitalgeber in einer so frühen Entwicklungsphase einzusteigen. Trotz Bedenken entschied sich das Team rund um Frank Thelen für diesen Schritt, den es seither nicht bereut hat.

Technischer Fortschritt

Seither beeindruckt das Team von Lilium mit Fortschrittlichkeit in Sachen Aerodynamik, Beschleunigung und den Algorithmen, die für die Flugsteuerung und Stabilität verantwortlich sind. Laut Frank Thelen legt das Unternehmen ein sehr gutes Tempo in Sachen Entwicklung vor und übertrifft die eigenen Ziele dabei.

Im Mai 2019 hob der Prototyp des 5-Sitzers zum ersten Mal ab, was als wichtiger Meilenstein für das Unternehmen gilt. Damit wurde bewiesen, dass das Produkt wirklich das hält, was es verspricht. Es kann fliegen und somit in der Theorie auch Passagiere befördern. Danach folgten einige Flugtests, um die Nutzbarkeit der eigentlichen Lilium-Technologie unter Beweis zu stellen. Der Lilium-Jet muss nämlich den Übergang vom vertikalen Start in den horizontalen Flugmodus bewältigen.

Der Weg zur Börse

Nun, im März 2021, gab Lilium bekannt, dass sie eine Fusion mit dem Börsenmantel Qell Acquisition Corporation (WKN: A2QD9M) anstreben. Dadurch soll das Flugtaxi-Start-up an der amerikanischen NASDAQ gelistet werden. Durch den Börsengang von Lilium sollen 830 Mio. US-Dollar in die Kassen gespült werden, um die weitere Finanzierung zu gewährleisten. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass es einen neuen Prototypen gibt: den 7-Sitzer.

Lilium Börsengang: Das sind die wissenswerten Details

Wie bereits beschrieben, sucht das Münchner Flugtaxi-Unternehmen den Weg an die amerikanische Börse. Dazu wird das Startup mit dem Börsenmantel Qell Acquisition Corporation fusionieren. Dieser wird von Barry Engle geführt, dem früheren Präsidenten von General Motors North America. Medienberichten zufolge wird Lilium durch den Börsengang mit 3,3 Mrd. US-Dollar bewertet. Eine hohe Marktkapitalisierung für ein Unternehmen, das sich noch in der Entwicklung des eigenen Produkts befindet. Doch hier lebt die Bewertung von der Vision. Und diese hat Lilium definitiv vorzuweisen.

Allerdings gibt es auch andere Unternehmen, die die Luftmobilität revolutionieren möchten. Mit Volocopter aus Karlsruhe hat Lilium sogar einen Konkurrenten aus dem eigenen Land. In den USA ist der nennenswerteste Konkurrent wohl Joby Aviation, das behauptet, für jede Fahrt über 30 Minuten die bessere Alternative anzubieten. Ein Seitenhieb gegen Lilium? Möglicherweise. Denn die Münchner fokussieren sich auf Strecken von bis zu 300 Kilometer, um damit Verbindungen zwischen Städten zu ermöglichen.

Bietet die zukünftige Lilium-Aktie Potenzial für langfristige Investoren?

Leider konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen, wann die Fusion erfolgt und somit ein Kauf der Lilium-Aktie möglich ist. Eins ist jedoch für mich klar: Diese Geschichte klingt spannend und die Aktie von Lilium wird es definitiv auf meine Watchlist schaffen. Lilium besteht offenbar aus einem absolut innovativen und fokussierten Team, das seinen eigenen Zielen voraus ist. Dabei möchte das Team rund um Mitgründer Daniel Wiegand wirklich eine Veränderung bewirken, ohne nur auf monetären Erfolg abzuzielen (der sicherlich automatisch kommt, wenn die Bombe zündet).

Die Flüge mit den Flugtaxis sollen laut Wiegand sogar dem Preis eines herkömmlichen Taxis ähneln (abgerechnet in Kosten pro Flugkilometer). Bis 2024 plant das Unternehmen den 7-Sitzer entwickelt und zugelassen zu haben, wobei der Erstflug der Serienversion Anfang 2023 stattfinden soll.

Das Geschäftskonzept von Lilium sieht vor, die Flugtaxis zu entwickeln und die Endmontage durchzuführen. Teile wie Rumpf und Tragflächen werden zugeliefert. Wirklich interessant dürfte es bei der eigenen Plattform werden, bei der die Kunden die Flüge schlussendlich buchen können. Partnerfirmen sollen die Flüge unter der Marke Lilium mit einem Piloten durchführen. Über die Plattform kann Lilium, ähnlich wie Uber, womöglich einen Großteil seiner (hoffentlich) profitablen Umsätze erzielen.

Vorab werde ich nicht in den Börsenmantel allein investieren. Ich möchte die endgültige Fusion abwarten und weiterhin Informationen zu Lilium sammeln. Außerdem möchte ich mir den Börsenprospekt ansehen, um die finanziellen Aussichten besser einschätzen zu können. Die Unternehmensgeschichte und -vision begeistert mich, aber ich möchte das Geschäftsmodell dahinter noch besser verstehen. Dazu werde ich in den kommenden Tagen einen weiteren Artikel hier auf The Motley Fool veröffentlichen. Um ihn nicht zu verpassen, kannst du unter meinem Profil die neuesten Publikationen verfolgen.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tencent Holdings und empfiehlt Uber Technologies.



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