S&P 500 über 4.000 Punkte, DAX über 15.000 Zähler: Noch Zeit für einen ETF?
ETF-Investoren sollten jetzt vielleicht besser sehr stark die Löffel spitzen: Viele der globalen Indizes befinden sich gegenwärtig und ganz klar auf einem Rekordkurs. Der S&P 500 hat zum Ende dieser Börsenwoche beispielsweise die Marke von 4.000 Zählern erstmalig hinter sich gelassen. Der DAX hat sogar den Sprung über die Marke von 15.100 Punkten geschafft. Eine wirklich bemerkenswerte Dynamik.
Vor allem wenn wir die Tiefs in Zeiten des Corona-Crashs bedenken, der sich übrigens erst kürzlich das erste Mal gejährt hat. Beide Indizes haben sich seitdem inzwischen fast verdoppelt. Das zeigt, dass früher oder später doch nach jedem Crash eine absolut starke Erholung kommt.
Trotzdem bleibt mit Blick auf den S&P 500 bei über 4.000 Punkten und dem DAX bei über 15.100 Punkten eine Frage offen: Ist es jetzt noch eine gute Idee, in ETFs zu investieren? Das wollen wir im Folgenden mal etwas näher betrachten.
DAX, S&P 500 & Co. auf Rekordhoch: Zeit für einen ETF?
Grundsätzlich sollten wir an dieser Stelle ein paar Dinge unterscheiden. Ein Sparplan ist auch jetzt womöglich noch ein cleverer Ansatz. Mithilfe der regelmäßigen Investitionen erhöht man in Rekordzeiten schließlich bloß bedächtig den eigenen Einsatz. Ein Ansatz, der grundsätzlich eher konservativ ist und auch rein mengenmäßig das Rekordhoch entsprechend würdigt.
Aber wie sieht es mit höheren einzelnen Investitionen aus? Wir können jedenfalls festhalten: Auch ein Rekordhoch ist im historischen Rückblick kein Hindernis für Rendite gewesen. Der S&P 500 notierte vor der letzten Finanzkrise um 2007 und 2008 beispielsweise bei ca. 1.500 Punkten beziehungsweise knapp darüber. Das heißt, im Vergleich zu diesem Zeitpunkt hat sich der US-amerikanische Querschnitt deutlich mehr als verdoppelt. Ja, sogar eine Rendite von ca. 170 % eingebracht. Ein ETF auf dem Rekordhoch hätte daher trotzdem noch eine positive Performance nach sich gezogen.
Natürlich wäre es cleverer gewesen, im anschließenden Crash zu investieren. Im März des Jahres 2009 notierte der S&P 500 beispielsweise bei ca. 756 Punkten und eine Investition zu diesem Zeitpunkt hätte das Renditepotenzial deutlich erhöht. Wer dafür jedoch nicht den Mut besessen hat und lieber in „erfolgreicheren“ Zeiten investiert, der hätte mit weniger Rendite leben müssen. Das gilt womöglich auch für jetzt. Wobei die Grundaussage auch mit Blick auf ETFs positiv ist: Rendite ist weiterhin möglich.
Kein geradliniger Weg nach oben
Foolishe Investoren, die jetzt noch auf ETFs setzen wollen, sollten jedoch nicht mit einem geradlinigen Weg nach oben und zur Rendite rechnen. Das Beispiel seit der letzten Finanzkrise zeigt, dass eine Korrektur oder ein Crash möglich ist. Gerade mit Blick auf ein Rekordhoch, das immer mal ein alarmierendes Zeichen sein kann.
Es muss nicht dazu kommen, vor allem nicht bald. Es könnte jedoch der Fall sein. Trotzdem: Über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg kann auch ein ETF mit Blick auf das aktuelle Bewertungsmaß noch Rendite ermöglichen. Wie gesagt, das ist eine positive Erkenntnis.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.