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Welche Aktien langfristig vom Suezkanal-Desaster profitieren: 3 Ideen

erneuerbare Energien
Foto: Getty Images

Am Montag kam endlich die erlösende Meldung: Der Containerriese „Ever Given“ schwimmt wieder, der Stau im Suezkanal kann sich auflösen. Damit wird die für den Welthandel so wichtige Verbindung wieder ihre Funktion erfüllen. Dennoch stellt es ein weiteres Alarmzeichen dar, dass sich etwas ändern muss.

Die Liste der Störungen der Lieferketten ist lang

Dass ein gigantisches Containerschiff so quer im Suezkanal stehen kann, erscheint schon außergewöhnlich. Störungen der Lieferketten sind hingegen fast die Regel. Vor diesem aufsehenerregenden Ereignis waren es Piraten, die die an Seeverkehr reiche Region am Horn von Afrika unsicher machten. Konflikte zwischen den Lokalmächten im arabisch-persischen Raum sorgen ebenfalls immer wieder für Schwierigkeiten im Welthandel.

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Selbst bei uns machen zunehmende Dürreperioden der Binnenschifffahrt immer mehr zu schaffen. Und Coronaviren legen den Flugverkehr lahm. Hinzu kommen Dinge wie der Brexit und die Machtspielchen der USA und Chinas, die Importeure und Exporteure ständig vor neue Herausforderung stellen. DHL nennt in einem aktuellen Report noch weitere Risiken, darunter gehäufte Cyberattacken auf Logistiker.

Globale Wertschöpfungsketten zu organisieren und aufrechtzuerhalten scheint immer aufwendiger zu werden. Daraus ergeben sich verschiedene Folgen, von denen wir als Anleger profitieren könnten.

Folge Nr. 1: Die Logistik verändert sich

Es heißt ja, dass man an den Herausforderungen wächst und der Suezkanal ist neu eine von vielen. Von daher könnte es sein, dass zwar der Welthandel insgesamt unter den Einbußen leidet. Doch für die stärksten Spieler ergeben sich auch Chancen. Wer jetzt über Systeme, Netzwerke und Know-how verfügt, um Warenströme flexibel zu steuern, der wird Marktanteile gewinnen, während schwächere Konkurrenten zurückfallen.

Ich denke dabei an Logistik-Champions wie die Deutsche Post (WKN: 555200) oder Maersk (WKN: 861837), deren Aktien sich über die letzten zwölf Monate fantastisch entwickelt haben. Sie haben es trotz der schwierigen Umstände geschafft, die dringend benötigten Materialien aus Asien nach Europa zu verfrachten. Und DHL ist auch an vorderster Front dabei, um Impfstoffe in alle Weltregionen zu fliegen.

Selbst wenn die Globalisierung der Fertigungsnetzwerke zurückgehen sollte, ergeben sich im Bereich der Kontraktlogistik und der Supplychain-Lösungen neue Chancen, um die Komplexität zu bewältigen und über eine effiziente lokale Lagerhaltung die Versorgung zu sichern.

Folge Nr. 2: Lokale Produktion und 3D-Druck werden wichtiger

Eine naheliegende Folge des Suezkanal-Debakels und anderer Störungen ist auf alle Fälle, dass Produktionskapazität aus Asien zurückgeholt wird. Das gilt insbesondere für Komponenten, die Hersteller als kritisch ansehen. Doch das wird nur funktionieren, wenn die lokale Fertigung einigermaßen wettbewerbsfähig ist. Sonst wäre es günstiger, Waren auf Vorrat zu beschaffen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Folglich muss viel Kapital in Energieeffizienz- und Automatisierungstechnik gesteckt werden, die die höheren Arbeitskosten ausgleichen. An dieser Front können Lieferanten wie Schneider Electric (WKN: 860180) aushelfen, deren Aktie seit einiger Zeit nach oben zieht. Das gilt auch, wenn es darum geht, vermehrt kundenspezifische Komponenten zu fertigen.

Im 2020 gestarteten „Smart Factory“-Projekt spielt auch die additive Fertigung eine zentrale Rolle. An der Seite des 3D-Drucker-Champions Stratasys (WKN: A1J5UR) haben sich die Franzosen eine Menge vorgenommen, um Werkzeugformen selbst herstellen zu können und die Industrie-4.0-Strategie voranzutreiben.

Stratsys ist auch einer der Hersteller, die mit ihren Systemen die individualisierte Massenfertigung ermöglichen wollen. Vor wenigen Tagen stellte das Management seine „Selective Absorption Fusion“-Technologie vor, die in Windeseile aus Polymerpulver fertige Bauteile zaubern kann. SAF-fähige Systeme sollen ab dem dritten Quartal ausgeliefert werden.

Marktexperten erwarten nun auf Jahre hinaus hohe Wachstumsraten für den Einsatz von 3D-Druckern. Das erscheint plausibel angesichts der hohen Innovationsrate in dieser Branche. Stratasys könnte ein Gewinner dieses gewaltigen Trends sein. Doch die Bandbreite an Technologien und Anwendungsfeldern ist groß, sodass auch andere Hersteller sich gute Chancen ausrechnen, Marktanteile zu erobern.

Folge Nr. 3: Dezentrale Energie bekommt einen weiteren Schub

Bei den globalen Handelsströmen geht es nicht nur um Produkte, sondern auch um Rohstoffe. Beim Suezkanal stauten sich zuletzt zahlreiche Öl- und Gastanker. Gleichzeitig geht die US-geführte Sabotage des Pipeline-Projekts „North Stream II“ weiter. Es ist ein Risiko, sich auf Energierohstoffe von weit her zu verlassen, nicht nur, was die Versorgung angeht, sondern auch die stark schwankenden Preise.

Zuverlässiger ließe sich das in Zukunft über erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff realisieren. Mit dezentralen lokalen Strukturen kann man vorhersehbare Produktionsmengen und stabile Lieferpreise erzielen, weil die Betriebskosten vergleichsweise gering sind. Der einzige Haken ist bisher noch, dass die Investitionen subventioniert werden müssen, um wettbewerbsfähig zu werden.

Doch die jüngsten Ereignisse führen uns deutlich vor Augen, dass der Mehrwert den Aufpreis vielleicht wert ist. Außerdem sollte die Innovationsdynamik zu weiterhin schnell purzelnden Preisen führen. Das Zusammenspiel von Wind, Solar und Wasserstoff wird sich so zunehmend seine eigenen Märkte schaffen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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