Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Boomende Start-ups, VW-Offensive, Tesla-Expansion: Wer weichen wird und wer profitiert

Elektroautos an E-Ladestationen
Foto: Getty Images

Man liest fast täglich von hochinnovativen Start-ups, die sich schon bald mit Elektroautos auf die Jagd nach Marktanteilen machen. Gleichzeitig will Tesla (WKN: A1CX3T) auf dem Wachstumspfad bleiben, während Volkswagen (WKN: 766403) und andere etablierte Hersteller mit einer ambitionierten Offensive aufwarten.

Allerdings gehen viele Marktexperten davon aus, dass der Autoabsatz mittel- bis langfristig stagnieren wird. Die neuen Automarken drängen folglich in einen Markt, in dem sie nur wachsen können, wenn sie anderen Marktanteile abnehmen. Doch wer wird schrumpfen oder wer könnte von der ungewöhnlichen Situation als Profiteur hervorgehen?

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Für Anleger, die sich im Bereich der Elektromobilität engagieren möchten, könnten die folgenden Überlegungen von Interesse sein.

Elektroautos: Ein dicht gedrängtes Feld aus Etablierten und Start-ups

Der Markt für Elektroautos wächst natürlich rasant im Moment, insbesondere in Europa. Deshalb stürzen sich jetzt alle darauf. Sollte in 10 bis 20 Jahren tatsächlich rund die Hälfte der verkauften Autos Stromer sein, dann wären das 50 Mio. Fahrzeuge. Schon bei einem durchschnittlichen Preis von 20.000 Euro ergäbe sich ein Markt im Umfang von 1.000 Mrd. Euro pro Jahr.

Da überrascht es nicht, dass viele Großinvestoren dort ihre Chance suchen. Zumal die Zugangsbeschränkungen im Vergleich zum stark regulierten Verbrennermotor viel geringer sind. In Amerika, Asien und Europa gibt es jeweils mindestens ein Dutzend junger E-Auto-Marken mit ersthaften Ambitionen zur internationalen Skalierung.

Die türkische TOGG will mittelfristig 175.000 Autos pro Jahr bauen, Fisker (WKN: A2P9A3) zielt auf 250.000 ab, die vietnamesische Vinfast auf 500.000 und Xpeng (WKN: AXPENG) auf 345.000. Wenn also tatsächlich rund 40 neue Marken schon in wenigen Jahren im Schnitt vielleicht 250.000 Autos vom Band laufen lassen, dann sind das zusammen 10 Millionen. Bis zum Ende der Dekade könnte sich der Wert gut und gerne noch verdoppeln. Und die vielen Millionen Autos, die Elon Musk bauen will, sind da noch nicht einmal eingerechnet.

Viele der neuen Herausforderer sind über Eigenkapitalerhöhungen und SPAC-Deals finanziell gut ausgestattet, um ihre Pläne auch tatsächlich umzusetzen und voll anzugreifen. Zum Beispiel erhält Faraday Future gerade rund 1 Mrd. US-Dollar. Von daher ist absehbar, dass diese Start-ups im Laufe des Jahrzehnts mehr als 10 % des Gesamtmarkts von rund 100 Mio. Fahrzeugen erobern werden.

Peak Auto: In Sichtweite

Das Problem dabei ist, dass der Gesamtmarkt abseits von pandemiebedingten Schwankungen kaum noch wächst. In Europa und Japan wird allein schon die Demografie für Stagnation sorgen. Je nachdem, wie gut sich Robotaxi-Systeme entwickeln, könnte sich auch in den USA und den Schwellenländern die Nachfrage abschwächen.

Die direkte Folge davon ist, dass etablierte Hersteller, die aktuell noch ihr Hauptgeschäft mit Verbrennern machen, insgesamt fast zwingend schrumpfen müssen. Längst nicht alle werden sich damit zufriedengeben. Im Gegenteil verfolgen zum Beispiel einige chinesische Autobauer ambitionierte Strategien zur Internationalisierung. Das wird für zusätzlichen Konkurrenzdruck sorgen.

Wie etablierte Hersteller auf den Boom der Start-ups reagieren

Jede etablierte Marke wird eine Antwort auf diese Herausforderung finden müssen. Einige sind bereits zurückgewichen, um sich auf ausgewählte Märkte zu fokussieren, wie zum Beispiel Chevrolet oder Infiniti. Mercedes wiederum hat kürzlich klargemacht, dass Absatzwachstum kein Ziel mehr sein werde. Stattdessen möchte das Management durch die Aufwertung von Submarken die Margen steigern. Auch über die Marktkonsolidierung dürfte ineffiziente Kapazität stillgelegt werden. Ich denke dabei etwa an die jüngste Kombination Stellantis (WKN: A2QL01).

Eine weitere Strategie besteht darin, den neuen Wettbewerb willkommen zu heißen, indem die eigenen Plattformen zur Verfügung gestellt werden. Anscheinend will Volkswagen (WKN: 766403) verstärkt in diese Richtung gehen.

Darum werden jetzt Zulieferer interessant

Das könnte erfolgsversprechend sein. Denn selbst wenn ein Absatz von 250.000 nicht schlecht für Start-ups ist, ist es doch zu wenig, um Eigenentwicklungen auf höchstem Niveau zu rechtfertigen, abseits von einigen markenbestimmenden Features. Die meisten dieser Spieler werden sich daher auf Lieferanten verlassen, um wettbewerbsfähige Größenvorteile zu nutzen. Das können dann etwa Bosch und Continental (WKN: 543900) sein, aber auch die neu aufgestellte Volkswagen Group Components.

Auf alle Fälle würde ich als Anleger im bunten Spiel der Elektromobilität nicht nur auf die scharf rivalisierenden Autobauer schielen, sondern auch gut positionierte Zulieferer im Blick behalten.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



Das könnte dich auch interessieren ...