Bayer-Aktie: Wird für den deutschen Marktführer 2021 endlich alles gut?
Die Aktie von Bayer (WKN: BAY001) hat in den letzten Jahren sicher keinen Spaß bereitet. Während der DAX von Rekordhoch zu Rekordhoch klettert, kennt die Aktie von Bayer nur eine Richtung. Ende Oktober hat man ein Mehrjahrestief bei 39,98 Euro markiert. Seitdem konnte sich der Aktienkurs bereits wieder etwas erholen.
Das größte Problem des Unternehmens ist weiterhin die Glyphosat-Klagewelle, die man mit der Übernahme von Monsanto erworben hat. Hier ist laut Werner Baumann, dem CEO von Bayer, erst gegen Ende des zweiten Quartals mit einer Einigung zu rechnen. Es bleibt zu hoffen, dass Bayer das Thema dadurch vom Tisch bekommt. Für die künftige Entwicklung benötigt Bayer Mittel, um diese in das Unternehmen zu reinvestieren.
Ist die Pharma-Sparte fit für die Zukunft?
Im Bereich Pharma laufen die Patente für die beiden Blockbuster Xarelto und Eylea in den nächsten Jahren ab. Bayer verfügt über keine Nachfolger mit ähnlichem Potenzial. Trotzdem glaubt das Unternehmen an seine Pipeline und geht davon aus, dass der vom Markt erwartete Umsatzrückgang nach den Patentabläufen ausbleibt.
Dazu setzt man auf drei potenzielle Blockbuster aus den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Frauengesundheit in der späten Phase der Entwicklung. Daneben ist die Krebsbehandlung ein großer Schwerpunkt. Außerdem hat man sich mit Zukäufen in dem Bereich der Zell- und Gentherapie verstärkt. Hier möchte man ab 2025 wesentliche Beiträge zu den Umsätzen erzielen.
Daneben liegt ein weiterer Fokus auf Partnerschaften wie zuletzt mit Curevac (WKN: A2P71U). Bayer hilft hier mit seiner Expertise und Infrastruktur bei der Herstellung und Distribution des Impfstoffs. Dadurch möchte das Unternehmen Lücken in der eigenen Pipeline auffüllen. Das Handeln der Verantwortlichen in der Pharma-Sparte ist aufgrund der fehlenden Mittel verständlich. Allerdings ist nicht zwingend mit einem Erfolg zu rechnen.
Wie geht es mit Bayer weiter?
Durch den Kauf von Monsanto ist Bayer vor allem von seiner Sparte für Agrarchemie abhängig. Hier ist man zwar Marktführer, wurde in 2020 allerdings operativ von der Corona-Pandemie getroffen. Megatrends wie eine wachsende Weltbevölkerung, zunehmender Fleischkonsum oder zurückgehende Agrarflächen sprechen allerdings mittel- und langfristig für Bayer. Das Unternehmen rechnet daher mit einem jährlichen Wachstum in der Sparte von 3 bis 5 %.
Ich werde an der Aktie weiterhin festhalten. Zuletzt ist die operative Schwäche im denkbar schlechtesten Moment in Erscheinung getreten. Sollte die Einigung mit den Glyphosat-Klägern aber nicht wie vom Unternehmen angestrebt bis zur Mitte des Jahres erfolgen, werde ich die Position allerdings überdenken. Für eine positive Performance der Aktie muss das Thema endlich abgehakt werden. Dann sollte der Fokus der Marktteilnehmer auch wieder auf einer positiveren operativen Entwicklung liegen.
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Florian Hainzl besitzt Aktien von Bayer. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.