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Vergiss Shell! Diese Bio-Kraftstoff-Aktien sind richtige Raketen

Energie, Konjunktur und Ölpreis
Bildquelle: GETTY IMAGES.

Unter den Substanzwerten haben die Aktien von Ölmultis über die letzten Monate gut performt. Viele haben 50 % oder mehr zugelegt. Bei Shell (WKN: A0D94M) waren es seit dem Tief bei 9,85 Euro von Ende Oktober sogar 90 %. Das ist schön, aber im Vergleich zu den Bio-Kraftstoff-Aktien nur ein laues Lüftchen.

Hier sind die Hintergründe des Booms.

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Darum sind Bio-Kraftstoff-Aktien jetzt so heiß

Solange die Ölpreise tief notieren, will kein Investor in Kapazitäten zur Herstellung von Biokraftstoffen investieren. Auch Staaten haben wenig Lust, jede Menge Subventionen zu verbrennen, um dem Sektor unter die Arme zu greifen. Entsprechend lassen Anleger solche Aktien links liegen.

Und selbst steigende Ölpreise helfen nicht viel, solange sie nicht nachhaltig sind. An den Futures-Märkten kann man ablesen, was die Händler, Einkäufer und die Experten der Ölmultis für die Zukunft erwarten. Vor einigen Monaten notierten die aufgerufenen Preise für zukünftig geliefertes Öl deutlich tiefer als der Spotpreis für die unverzügliche Lieferung.

Doch das hat sich nun geändert. Selbst der im Dezember 2023 auslaufende Kontrakt für Erdöl der Sorte WTI ist zuletzt deutlich hochgezogen in Richtung 55 US-Dollar. Der März-2022-Kontrakt ist kürzlich nach längerer Zeit erstmals wieder bei 60 US-Dollar gelandet.

Und 60 US-Dollar sind ein Niveau, wo es interessant wird. Bereits vor neun Jahren kam ein Forscherteam der Princeton-Universität zum Ergebnis, dass sich synthetische Kraftstoffe aus Biomasse wettbewerbsfähig erzeugen lassen, soweit der Ölpreis zumindest bei 60 US-Dollar liegt. Zwischenzeitlich ist die Technologie vorangeschritten, sodass der aktuelle Schwellenwert sicherlich noch ein gutes Stück tiefer liegt.

Das bedeutet, dass die Nachfrage nach Alternativen zu Erdöl geradezu explodieren könnte, falls der Preistrend noch weiter anhält.

Diese Bio-Kraftstoff-Aktien profitieren

Und explodiert sind eben auch die Aktien von passenden Unternehmen. Bei Aemetis (WKN: A114CC) zum Beispiel ging es von weniger als 1 US-Dollar im letzten Sommer hoch auf zuletzt über 20 US-Dollar. Aemetis ist ein Unternehmen, das sich auf die Produktion von Kraftstoffen und Chemikalien konzentriert. Es setzt dafür Bioraffinerien der neuesten Generation ein.

Dabei hat Aemetis überaus ambitionierte Expansionspläne. Schon 2025 sollen die Umsätze bei über 1 Mrd. Dollar liegen. Neben dem attraktiveren Preisumfeld hilft dabei auch das freundlichere Regulierungsumfeld, das sich die Marktteilnehmer von der neuen US-Regierung erhoffen.

Auch die Aktien der Renewable Energy Group (WKN: A1JS5R) haben seit einigen Monaten einen gewaltigen Aufschwung erfahren, genauso wie diejenigen von VERBIO (WKN: A0JL9W) aus Deutschland und weiteren Bio-Kraftstoff-Aktien. Sie alle profitieren von den höheren Margen, welche die gestiegenen Erdölpreise ermöglichen.

VERBIO gelang es letztes Jahr, die Produktion kurzfristig auf Desinfektionsmittel auf Basis von Ethanol und Glycerin umzustellen, wodurch die geringere Nachfrage aus dem Verkehrssektor ausgeglichen werden konnte. Zukünftig sind die Weichen auf Expansion gestellt, da im Herbst neue Anlagen in den USA und in Indien in Betrieb genommen werden sollen. Darauf aufbauend sind weitere Projekte geplant.

Wie es jetzt weitergeht

Bio-Kraftstoff-Aktien sind ein spannendes Anlagesegment. Sie reagieren sensibler als Ölmultis auf Veränderungen bei den Energiepreisen oder den Marktbedingungen. Wenn jedoch, wie aktuell, alles passt, dann sind großartige Gewinne möglich.

Zu beachten ist dennoch, dass es auch weitere Alternativen zur Kraftstoffherstellung gibt, darunter die Verflüssigung von Kohle und die Wasserstoff-Elektrolyse. Die Bäume werden daher voraussichtlich nicht in den Himmel wachsen bei den Ölpreisen.

Dennoch sehen die Aussichten für dieses Segment insgesamt positiv aus, da grüne Kraftstoffe jeder Art dringend gebraucht werden, wenn der Verkehr dekarbonisiert werden soll. Nur mit Elektroautos würde das Jahrzehnte dauern, da die Verbrennerflotten auf den weltweiten Straßen nur langsam ersetzt werden.

Auf alle Fälle finde ich lehrreich, dass eine solche unspektakuläre Nische innerhalb kürzester Zeit Tenbagger produzieren kann. Es ist eine schöne Erinnerung daran, dass man sich gelegentlich auch dort nach neuen Anlagechancen umsehen sollte, wo die große Mehrheit nicht hinsieht.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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