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Ein Crash an der Börse könnte kommen: 6 Kennzahlen, die man kennen sollte

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In den letzten drei Wochen hat die Börse den Anlegern eine ernste Warnung geschickt: Aktien können auch nach unten gehen.

Obwohl der Richtwert S&P 500 (WKN: A0AET0), der ikonische Dow Jones Industrial Average (WKN:969420) und der wachstumsorientierte Nasdaq Composite (WKN:969427) in rekordverdächtigen Erholungsrallyes vom Tiefpunkt der Baisse am 23. März 2020 schwelgen, sind die Bedingungen reif für einen Crash an der Börse.

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Da Emotionen der primäre Treiber für sehr kurzfristige Preisbewegungen sind, werden wir nie genau wissen, wann ein Crash oder eine Korrektur kommt. Aber täusche dich nicht, Crashs und Korrekturen sind ein unvermeidlicher Teil des Investierens und manche würden sagen, sie sind der Preis, den man für diese Wohlstandsmaschine zahlen muss.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, hier sind sechs Kennzahlen für Börsencrashs, die jeder Investor im Hinterkopf haben sollte.

1. Ein Shiller KGV größer als 30 führt historisch gesehen zu einem Bärenmarkt

Wie bereits erwähnt, gibt uns der Markt nicht oft verräterische Zeichen, dass ein Crash bevorsteht. Einer der wenigen Indikatoren, der bisher eine ziemlich makellose Erfolgsbilanz bei der Vorhersage von Crashs hat, ist das Shiller S&P 500 Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Es ist ein Kurs-Gewinn-Verhältnis, das auf den inflationsbereinigten Gewinnen der letzten 10 Jahre basiert.

Über die letzten 150 Jahre liegt der durchschnittliche Shiller KGV-Wert bei 16,79. Am 3. März 2021 lag das Shiller KGV bei 34,59 – mehr als das Doppelte des historischen Durchschnitts.

Hier wird es interessant. Es gab nur fünf Bullenmarktrallyes in der Geschichte, bei denen das Shiller-KGV für den S&P 500 über 30 lag und für eine gewisse Zeit hielt. Ein paar dieser Perioden könnten dir bekannt vorkommen, wie die Große Depression, die Dot-Com-Blase und der Coronavirus-Crash. Zugegeben, der Crash im März 2020 hatte nichts mit Bewertungen zu tun und war lediglich eine Reaktion auf eine einmalige Pandemie. Nichtsdestotrotz ändert es nichts an diesem Zusammenhang, dass die vier vorherigen Fälle, in denen das Shiller KGV 30 überschritt, zu Rückgängen des S&P 500 zwischen 20 % und 89 % führten.

Mit anderen Worten, die Geschichte legt nahe, dass, wenn das Shiller KGV über 30 steigt, bald ein Rückgang oder ein kompletter Bärenmarkt folgt.

2. Korrekturen treten alle 1,87 Jahre auf

Unabhängig davon, welche Art von Rückgang die Investoren in der Zukunft erwartet, ist es wichtig zu erkennen, wie häufig diese Abwärtsbewegungen an der Börse sind.

Laut den Daten des Marktanalyse-Unternehmens Yardeni Research gab es seit Anfang 1950 38 Rückgänge von mindestens 10 % im viel beachteten S&P 500. Über diesen Zeitraum von 71 Jahren sprechen wir von einem zweistelligen Rückgang alle 1,87 Jahre, im Durchschnitt.

Behalte im Hinterkopf, dass Durchschnittswerte genau das sind – Durchschnittswerte. Es gab lange Perioden, in denen die Korrekturen selten und weit auseinander lagen. Zum Beispiel gab es keinen einzigen zweistelligen Crash oder eine Korrektur zwischen 1991 und 1996. Im Vergleich dazu gab es in den letzten 11 Jahren sieben zweistellige prozentuale Rückgänge, mit mindestens acht weiteren Rückgängen zwischen 5,8 % und 9,9 %.

Korrekturen sind etwas ganz normales.

3. Die durchschnittliche Korrektur dauert sechs Monate

Obwohl Korrekturen dazu neigen, Optimisten zu vergraulen, gibt es hier ein paar gute Nachrichten: Die meisten Crashs und Korrekturen halten nicht sehr lange an.

Seit 1950 haben 24 der 38 zweistelligen Prozentkorrekturen des S&P 500 ihren Tiefpunkt in 104 oder weniger Kalendertagen (etwa 3,5 Monate) gefunden. Weitere sieben brauchten zwischen 157 und 288 Kalendertagen, um ihren Tiefpunkt zu erreichen. Das bedeutet, dass nur sieben bedeutende Rückgänge an der Börse in den letzten mehr als 70 Jahren länger als ein Jahr gedauert haben.

Wenn wir diese zusammenzählen, hat der S&P 500 seit 1950 7.168 Tage in einer Korrektur verbracht. Das entspricht einer durchschnittlichen Korrekturdauer von 188 Tagen, also etwas mehr als sechs Monaten. Vergleiche diese Zahl mit dem 11-jährigen Bullenmarkt, den wir gerade verlassen haben, und du kannst sehen, warum es sich auszahlt, ein Optimist zu sein.

4. Die Korrekturen der Neuzeit sind im Durchschnitt einen Monat kürzer

Obwohl Korrekturen und Abstürze in den letzten 71 Jahren relativ kurzlebig waren, sind sie in der modernen Ära noch kürzer. Ich definiere “moderne Ära” als das Aufkommen von Computern, die den Handel und das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei Aktien immens unterstützt haben. Ich verwende willkürlich das Jahr 1985 als den Beginn dieser modernen Ära.

Seit 1985 hat der S&P 500 16 zweistellige Rückgänge erlebt. Dazu gehört auch die Dot-Com-Blase, die mit 929 Kalendertagen der längste Rückgang in der Geschichte des Richtwertes ist. Selbst mit diesem Ausreißer beträgt die durchschnittliche Länge eines Crashs oder einer Korrektur in der modernen Ära nur 155 Tage. Das ist ein ganzer Monat kürzer als der historische Durchschnitt für den breit aufgestellten Index.

Mit dem Internet, das Kleinanlegern sofortigen Zugang zu Informationen ermöglicht, wurden die Barrieren, die früher zwischen Wall Street und Main Street existierten, niedergerissen. Dies hat eine Schlüsselrolle bei der Verkürzung der Dauer von Korrekturen und Crashs gespielt.

5. Auf die schlechtesten Tage des Marktes folgen zu 70 % die besten Gewinne

Eine weitere interessante Statistik, die sicher die eine oder andere Augenbraue hochziehen wird, ist die Korrelation zwischen den besten und schlechtesten Tagen der Börse. Während einige Leute versucht sein könnten, bei den ersten Anzeichen von Problemen in Deckung zu gehen, zeigt die Geschichte, dass dies das Schlechteste ist, was man tun kann.

Letztes Jahr hat J.P. Morgan Asset Management einen mittlerweile jährlichen Bericht veröffentlicht, der die rollierenden 20-Jahres-Renditen des S&P 500 untersucht. Insbesondere untersuchte J.P. Morgan Asset Management, wie sich die Renditen der Investoren unterscheiden würden, wenn sie nur eine Handvoll der besten Tage des Marktes über einen Zeitraum von 20 Jahren verpassen würden. Zwischen dem 3. Januar 2000 und dem 31. Dezember 2019 hätte das Verpassen der 20 besten Tage effektiv eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6 % vernichtet.

Aber was wirklich auffällt, ist, wie nahe die besten und schlechtesten Tage des S&P 500 beieinander liegen. Laut dem Bericht “Impact of Being Out of the Market” folgten vom 3. Januar 2000 bis zum 19. April 2020 “sieben der zehn schlechtesten Tage am nächsten Tag [Hervorhebung durch J.P. JPMorgan Asset Management] entweder Top-10-Renditen über die 20 Jahre oder Top-10-Renditen für ihre jeweiligen Jahre.”

Wenn du versuchst, den Markt zu timen, bist du derjenige, der ausgespielt wird.

6. Langfristige Investoren haben eine Trefferquote von 100 %

Die beste Kennzahl für einen Börsencrash habe ich mir für den Schluss aufgehoben.

Eine Bullenmarkt-Rallye hat schließlich jeden einzelnen dieser 38 Rückgänge wieder ausgeglichen. Und in vielen Fällen hat es nur Wochen oder Monate gedauert, um die Rückgänge vergessen zu machen. Für praktische Zwecke ist es egal, wann du während einer Korrektur oder eines Crashs kaufst. Solange du Anteile an einer Auswahl hochwertiger, innovativer Unternehmen kaufst und diese Aktien über lange Zeiträume hältst, hast du eine außergewöhnlich gute Chance, Geld zu verdienen.

Wenn du weitere Beweise brauchst, zeigen Daten von Crestmont Research zum S&P 500, dass die rollierenden 20-Jahres-Renditen des Index zwischen 1919 und 2019 zu keinem Zeitpunkt negativ waren. In diesem Zusammenhang erbrachten nur zwei Jahre aus diesem 101-jährigen Zeitraum durchschnittliche jährliche Gesamtrenditen (also inklusive Dividenden) von weniger als 5 %. Wenn du mit der Absicht kaufst, die Position für eine wirklich lange Zeit zu halten, legen die historischen Daten nahe, dass du sehr gut abschneiden wirst.

Dieser Artikel stellt die Meinung des Verfassers dar, der mit der “offiziellen” Empfehlungsposition eines The Motley Fool Premium-Beratungsdienstes nicht übereinstimmen kann. Das Hinterfragen einer Investitionsthese – selbst einer eigenen – hilft uns allen, kritisch über das Investieren nachzudenken und Entscheidungen zu treffen, die uns helfen, klüger, glücklicher und reicher zu werden.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 07.03.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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