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Eine Aktie für Tierliebhaber: Kann Pets at Home der Krise trotzen?

Hund mit Fragezeichen
Foto: Getty Images

Luxus-Leckerlis und Designer-Kratzbäume: Nicht nur die Deutschen geben für ihre Heimtiere jedes Jahr mehrere Milliarden Euro aus. Auch in Frankreich und Großbritannien wächst der Markt für den Heimtierbedarf. Noch ist zwar der Lebensmitteleinzelhandel die wichtigste Vertriebsform für solcherlei Produkte, der Fachhandel jedoch erlangt vor allem im Non-Food-Bereich wachsende Bedeutung. Ich habe mich in Großbritannien genauer umgesehen und die Kette Pets at Home (WKN: A1XFE7) als den dort führenden Retailer und Dienstleister im Bereich des Haustierbedarfs entdeckt.

Eine breite Palette für Tierliebhaber

Der britische Einzelhändler wurde im Jahr 1991 gegründet und ist seit 2014 in London an der Börse gelistet. Neben Futter, auch zum Trendthema „gesunde Ernährung“ inklusive entsprechender Beratung, vertreibt er Spielzeug, Kleidung und Accessoires. Neben physischen Geschäften gibt es bereits seit 2008 einen Onlineshop mit Lieferservice. Kunden können auch online bestellen und die Waren am Folgetag in einem nahe liegenden Geschäft der Kette abholen. Vor allem Letzteres ist beliebt bei den Kunden. Das zweite, wenn auch aktuell noch deutlich kleinere Standbein ist das Servicegeschäft inklusive Friseursalons, Maniküren und sogar kleinen Tierarztpraxen. Letztere sind entweder eigenständige Läden oder in größeren Shops als „Attraktion“ untergebracht.

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Krisenfestes Geschäftsmodell mit Potenzial

Pets at Home nutzt die in Jahrtausenden gereifte enge Beziehung zwischen Mensch und Tier: Wer kennt sie nicht? Die Seniorin, die zwar wenig Rente erhält, ihr Haustier aber stets ausreichend gut versorgt. Auch wenn der Mensch selbst wenig Geld zum Leben zur Verfügung hat, haben Hund und Katz stets genug zu essen. Tiere sind Lebewesen und ihren Haltern ans Herz gewachsen. Auch hier greift das Prinzip der Nächstenliebe auf ganz natürliche Weise.

Das Geschäft mit Haustierbedarf ist also krisenfest. Die Grundlage für den potenziellen Erfolg von Pets at Home ist damit zwar gelegt, doch der Einzelhändler setzt vor allem auf eine zahlungskräftige Zielgruppe, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Einkommens in die Pflege ihrer Haustiere investieren möchte. Haustiere liegen voll im Trend. In der westlichen Welt, in der immer mehr Menschen ein Single-Dasein fristen, haben Hunde, Katzen und Vögel für viele die Rolle als Familienersatz übernommen. Auch für immer mehr junge Pärchen sind Tiere Kindersatz.

Und gerade für Menschen, die ihren Haustieren mehr als nur das schnöde Futter aus dem Supermarkt bieten wollen, hat Pets at Home einiges in petto. In seinen Läden bietet das Unternehmen allerlei Zubehör und sogar Kleidung an. Es gibt Haar- und Körperpflegesalons sowie Angebote zur Ernährungsberatung und Tierarztpraxen. Solche Dienstleistungen werden in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Der große Vorteil liegt für Pets at Home darin, dass reine Onlineshops zwar auch Futter verkaufen, aber einen Besuch beim Hundefriseur nicht ersetzen können. Pets at Home schafft es, solche und ähnliche Bedürfnisse bei seiner Zielgruppe zu wecken und strategisch zu entwickeln. Hier bietet sich aus meiner Sicht noch viel Fantasie für die Zukunft. Die Angebote werden kontinuierlich ausgebaut.

Der Kampf gegen Amazon ist teuer

Seit 2011 ist die operative Marge von 14,9 % auf aktuell 10,1 % gesunken. Die Nettomarge hingegen konnte von 2,8 % auf zuletzt 6,7 % gesteigert werden. Allerdings fällt diese seit dem Hoch 2015 bei 9,9 % ebenfalls aufgrund der notwendigen Preisanpassungen und Investitionen. Gut ist, dass Pets at Home seit 2011 immer einen positiven Free Cashflow vorweisen konnte. Für die laufenden zwölf Monate beträgt die Marge hier 19 %.

Pets at Home hat den Preiskampf mit Amazon selbstbewusst angenommen und seine Preispolitik bereits angepasst. Die wieder steigenden Umsätze geben dem Management recht. Ich gehe davon aus, dass sich die Margen in Zukunft zumindest wieder stabilisieren, eher sogar leicht zulegen – vorausgesetzt, das Dienstleistungsgeschäft nimmt weiter Fahrt auf. Auch sehe ich Pets at Home auf einem vielversprechenden Weg. Im Wettbewerb mit Amazon und anderen Online- und Offlinekonkurrenten ist der Investitionsbedarf notwendigerweise hoch. Sowohl in physische Geschäfte, Salons und Praxen sowie in den Onlineauftritt muss investiert werden. Dies kostet zwar Geld, der Free Cashflow ist dennoch positiv.

Die Zahl der physischen Filialen verringerte sich zuletzt von 453 auf jetzt 451 Läden. Diese Veränderung ist jedoch kaum der Rede wert. Ein Filialensterben wie bei manch anderem Einzelhändler kann ich bei Pets at Home weder feststellen noch mir für die mittelfristige Zukunft vorstellen. Das Wellness-Angebot für Haustiere braucht weiterhin Filialen – und für Tierhalter ist es äußert praktisch, den Einkauf zu erledigen, während der geliebte Vierbeiner einen neuen Haarschnitt erhält.

Diese Aktie verlangt Geduld

Aufgrund des krisenfesten Geschäftsmodells ist Pets at Home als Langfristinvestment zu sehen. Aktuell wird die Aktie jedoch zu einem überhöhten Preis von 3,96 Britischen Pfund (Stand: 2. März 2021) gehandelt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27 und das Ratio zwischen Unternehmenswert und EBITDA in Höhe von 11 sprechen gegen einen allzu hastigen Einstieg. Meine Sicherheitsmarge ist bei diesen Zahlen nicht ganz erfüllt. Doch bei einem nächsten Kursrutsch wird das Papier sicherlich wieder interessanter sein.

Als Dividendenaktie ist Pets at Home interessant. Seit Börsengang schüttet das Unternehmen verlässlich aus. Die aktuell recht niedrige Dividendenrendite von 1,8 % leidet unter der Kursrallye der Aktie in den letzten zwölf Monaten. Seit Ende Februar 2020 stieg die Aktie um 37 %. Ich bin gespannt, welche Dividende das Management für die kommende Jahreshauptversammlung vorschlagen wird.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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