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IR: Was in den USA besser läuft als in Deutschland

Hund mit Fragezeichen
Foto: Getty Images

Bei Investor Relations (IR) handelt es sich um den Teil der Unternehmenskommunikation, der sich mit der Kontaktpflege zu Aktionären, Analysten und Finanzmedien beschäftigt. Das wichtigste Ziel der Tätigkeit sollte es eigentlich sein, langfristig orientierte Anleger anzulocken. Dieser Typ von Investor ist frei von Quartalsdenken. Daher sind sie auch damit einverstanden, kurzfristige Rendite für ein längerfristiges Ziel zu opfern.

Damit man langfristige Entscheidungen richtig treffen kann, braucht man die richtigen Informationen. Durch meine Tätigkeit bin ich ziemlich viel auf diesen Seiten unterwegs. Dabei fallen mir immer wieder Qualitätsunterschiede bei den IR-Seiten auf. So deutlich wie in den letzten Wochen war es allerdings selten.

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Was ist schiefgelaufen

Ich habe mir vor Kurzem die Zahlen eines deutschen Unternehmens angesehen. Eigentlich passt vieles. Man scheint auf die richtigen Partner zu setzen und kann an deren Entwicklung teilhaben. Das Unternehmen wächst stark. Die Margen scheinen zu passen. Aber ich kann trotzdem nicht in das Unternehmen investieren.

Ich bekomme nämlich auf der kompletten IR-Seite keine Informationen zu den Vertragsbeziehungen mit den wichtigsten Kunden. Selbst im Geschäftsbericht gibt es keine Auskunft dazu, welchen Anteil am Umsatz die größten Kunden haben. Der mögliche Wegfall dieser Kunden wird auch nicht als Risiko genannt. Es gibt eine öffentlich genannte operative Kennziffer. Und diese ist dann nicht mal im Geschäftsbericht des letzten Jahres enthalten. Eine persönliche Ansprache des Vorstands erfolgt im gesamten Geschäftsbericht nicht.

Aktionäre sind die Besitzer eines Unternehmens. Das scheint einigen Vorständen und IR-Abteilungen noch nicht klar zu sein. Weshalb sollte ich in ein Unternehmen investieren, das von wenigen Kunden abhängig zu sein scheint und ich nichts über die Beziehungen weiß? Selbst auf Nachfrage verweigert die Firma die Auskunft zu diesen wichtigen Fragen. Ich frage mich tatsächlich, wie das Unternehmen mit den öffentlich zugänglichen Informationen auch nur einen Anteilseigner bekommen kann.

Wie IR besser geht

Fast zeitgleich bin ich auf das Unternehmen Trupanion (WKN: A117KY) gestoßen. Der IR-Auftritt sollte als Mindestmaßstab für alle börsennotierten Unternehmen gesetzt werden. Es gibt einen Bereich, in dem die häufigsten Fragen von Investoren beantwortet werden. Daneben werden in jedem Quartalsbericht wichtige Kennzahlen veröffentlicht, mit denen die Unternehmensführung selbst steuert. Die Krönung sind allerdings die Aktionärsbriefe des Gründers und CEO Darryl Rawlings.

Im Stil von Warren Buffett oder Terry Smith informiert er wirklich tiefgehend über seine Tätigkeit, die Entwicklung des Unternehmens und die wichtigsten Kennzahlen. So gibt es jährlich ein Zeugnis, in dem er auch auf die Probleme des Unternehmens in einzelnen Bereichen eingeht. Daneben pickt er sich ein großes Thema der Unternehmensführung heraus. Im Brief für 2019 legt er auf 19 Seiten offen, wie er selbst den Wert des Unternehmens ermittelt. Natürlich muss man selbst die Annahmen prüfen, aber so sieht für mich tolle IR aus.

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Florian Hainzl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Akten von Trupanion.



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