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Aufgepasst: Porsche und Siemens bringen Juwel an die Börse

3D-Drucker-Aktien
Foto: Getty Images

3D-Drucker-Aktien gehörten in den letzten Monaten zu den lukrativsten Anlagethemen. Die additive Fertigung steht vor der Industrialisierung und der Markt ist geradezu am Explodieren. Doch auch der Wettbewerbsdruck ist gewaltig, sodass sich auf lange Sicht voraussichtlich nur die Stärksten durchsetzen werden. Mit Markforged wird nun ein aussichtsreicher Kandidat handelbar. Hier ist alles, was du zur kommenden Markforged-Aktie wissen musst.

Was Siemens und Porsche damit zu tun haben

Die Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003) hat abseits des Verwaltens seines Aktienpakets an Volkswagen (WKN: 766403) nicht viel zu tun. Allerdings pflegt sie ein kleines, aber feines Portfolio an Minderheitsbeteiligungen. Darin befindet sich seit 2017 auch Markforged aus Watertown (Massachusetts). Offenbar hat das Management einen Tipp aus den operativen Einheiten der VW-Gruppe bekommen, denn die Automarken Porsche, VW und Audi setzen alle 3D-Drucker dieses Herstellers ein.

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Siemens (WKN: 723610) wiederum ist gleichzeitig über seinen Wagniskapitalarm Next47 bei Markforged eingestiegen. Auch dort sind klar strategische Interessen erkennbar. Zum einen kann der Konzern die Technologie selbst vielfältig in seinen Geschäftseinheiten einsetzen. Zum anderen engagiert er sich stark dafür, 3D-Drucker-Hersteller in seine Automatisierungsplattform einzubinden.

Die additive Fertigung kann schließlich nur dann ihr volles Potenzial entfalten, wenn sie sich nahtlos mit bestehender Technologie wie Robotern, Förderanlagen und Steuerungssoftware integrieren lässt. Seit 2019 ist Markforged Teil des „Foundation Partnership Program“, mit dem Siemens die Industrialisierung des 3D-Drucks als Wegbereiter vorantreiben will.

Porsche und Siemens waren offenbar zufrieden, wie die Partnerschaft angelaufen ist. Im gleichen Jahr haben beide noch einmal eine zweistellige Millionensumme nachgelegt, um das schnelle Wachstum des Unternehmens zu finanzieren.

So stark liegt Markforged im Wettbewerb

Markforged sagt, dass Käufer früher lediglich die Wahl hatten zwischen High-end-Geräten mit einem 6- oder 7-stelligen Preisschild oder preiswerteren, die eher den semiprofessionellen adressieren. Dazwischen klaffte eine große Lücke, in die das Unternehmen hineingestoßen sei. Markforged-Drucker lassen sich zur Erzeugung von industriell nutzbaren Teilen einsetzen, sind jedoch wesentlich günstiger erhältlich.

Damit finden die Geräte auch in preissensitiven Märkten wie Lateinamerika oder Südostasien Anklang. Über 100 Vertriebspartner bearbeiten geografische Märkte auf allen Kontinenten.

Als weitere Vorzüge stellt das Management den starken Software-Fokus heraus, der die Geräte immer smarter macht, wodurch die Teileentwicklung beim Kunden immer leichter von der Hand geht. Außerdem können sie mit einer Vielzahl von Materialien umgehen, darunter auch extrem starke und gleichzeitig leichte Faserverbundwerkstoffe. In diesem Bereich verfügt Markforged über patentierte Technologie und sieht gewaltige Wachstumspotenziale. Bisher dominieren noch Aluminium und hochfeste Stähle.

Das überzeugt auch die Kunden. Die Konkurrenz von Siemens und Volkswagen setzt längst 3D-Drucker des Herstellers ein. Hinzu kommen Prestigekunden aus dem Bereich Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie spannende Anwendungsfälle in der Medizintechnik.

Auffällig ist, dass BMW (WKN: 519000) wohl nicht zum Kundenkreis gehört. Die Münchener haben allerdings in den Hauptkonkurrenten Desktop Metal (WKN: A2QKHY) investiert, der Ähnliches verspricht. Etablierte Hauptwettbewerber wie EOS aus Deutschland oder 3D Systems (WKN: 888346) aus den USA fasst das Management etwas abfällig unter „Legacy“ zusammen, was man auch als „altbacken“ verstehen kann.

Wer am Ende tatsächlich die meisten Marktanteile erobert, ist hingegen noch völlig offen. Da es viele Möglichkeiten zur Differenzierung gibt, dürfte es auch langfristig Platz für mehrere große Anbieter geben.

Ist Markforged ein attraktives Investment?

Noch können wir nicht direkt in Markforged investieren. Allerdings wissen wir bereits, dass ein Akquisitionsvehicel (SPAC) mit dem seltsam kurzen Namen one (WKN: A2QFYV) mit dem Unternehmen fusionieren will. Im Gegensatz zu früheren SPAC-Deals war die Kursreaktion nach der Ankündigung unspektakulär.

Das ist zum Teil der Tatsache geschuldet, dass im aktuellen Börsenumfeld viele solcher Aktien in den letzten Tagen verprügelt wurden. So hat zum Beispiel Desktop Metal mehr als ein Drittel eingebüßt. Ein anderer Grund könnte sein, dass die Eigentümer von Markforged hart verhandelt haben. In diesem Fall würde der Minderheitsanteil von rund 10 %, den die SPAC-Aktionäre erhalten, einfach keine Kursexplosion zulassen.

Der Vergleich mit Desktop Metal zeigt jedoch, dass es durchaus noch Luft nach oben geben könnte. Ausschließen würde ich jedenfalls das Argument, dass Markforged als zu schwach eingeschätzt wird. Schließlich spricht die Liste der bisherigen Erfolge in der Entwicklung des 3D-Drucker-Spezialisten für sich.

Mit hohen zweistelligen Wachstumsraten und kontinuierlich steigenden Bruttomargen soll um das Jahr 2026 ein Umsatz von über 1 Milliarde US-Dollar erzielt werden. Spätestens 2025 soll ein signifikativer Gewinn herausspringen. Geht der Plan auf, dann könnten sich Kurse von unter 15 US-Dollar im Rückblick als wahre Schnäppchen erweisen.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool empfiehlt 3D Systems und BMW.



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