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Diese Aktienkennzahl solltest du kennen

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Foto: Getty Images

Eine beliebte Aktienkennzahl unter Investoren ist das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis). Das KGV setzt die Gewinne eines Unternehmens in Relation zu dessen Marktkapitalisierung. In vielen Fällen ist das KGV jedoch nicht brauchbar, da Gewinne je nach Rechnungslage verschieden ausfallen. Außerdem berücksichtigt es auch steuerliche Aspekte, die das Ergebnis verzerren können. Wie viel Geld ein Unternehmen tatsächlich in die Kassen spült, lässt sich mit dem KGV nur schwer feststellen.

Anstatt den Gewinn zu betrachten, sollte man sich den Free Cashflow ansehen. Für diese Kenngröße gibt es mit der Free-Cashflow-Rendite (auch Free-Cashflow-Yield, FCFY) eine aussagekräftige Aktienkennzahl, die sogar eine Einschätzung zu zukünftigen Aktienrenditen zulässt. Im Nachgang möchte ich dir diese Aktienkennzahl etwas näherbringen und gebe dazu auch ein Beispiel.

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Was ist der Free Cashflow und die Free-Cashflow-Rendite?

Im Normalfall ist der Cashflow eines Unternehmens in drei Arten unterteilt. Den operativen Cashflow, den Investitions-Cashflow und den Finanzierungs-Cashflow. Den Free Cashflow erhält man, wenn man vom operativen Cashflow die Ersatzinvestitionen abzieht. Wenn man konservativer vorgehen möchte, kann man auch den gesamten Investitions-Cashflow vom operativen Cashflow abziehen.

Dieser Free Cashflow gibt dann darüber Auskunft, wie viel das Unternehmen real im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) erwirtschaftet hat, abzüglich aller Investitionen. Diese Aktienkennzahl sagt also aus, wie viel Geld effektiv verdient oder verloren wird.

Dieses Geld kann zurückgelegt oder mittels Dividendenzahlungen (teilweise) an Aktionäre ausgeschüttet werden. Auch können Aktienrückkäufe getätigt oder Schulden abgebaut werden.

Den Free Cashflow kann man als Investor weiterverwenden, indem man die Free-Cashflow-Rendite berechnet. Das Endergebnis dient meiner Meinung nach als Indikator, wie viel Prozent Rendite man von einer Aktie erwarten kann. Weist ein Unternehmen einen FCFY von 3 % auf, könnte dieser Prozentsatz in der Theorie auch zur Dividendenausschüttung werden.

Ein Beispiel zur Aktienkennzahl FCFY

Die Aktienkennzahl FCFY berechnet man, indem man den Free Cashflow durch die Marktkapitalisierung dividiert und anschließend mal 100 nimmt. Effektiver ist es, anstatt der Marktkapitalisierung den Enterprise Value heranzuziehen. Der Enterprise Value berücksichtigt nämlich die Verschuldung und die liquiden Mittel eines Unternehmens und ist somit aussagekräftiger.

  • Unternehmen: Walmart
  • Free Cashflow: 14,55 Mrd. US-Dollar (2020)
  • Enterprise Value: 453,67 Mrd. US-Dollar (18.02.2021)

Berechnung: FCFY = 14,55/453,67 * 100 = 3,21 %

Da der Free Cashflow über die Jahre normalerweise volatil ist, empfiehlt es sich, den Durchschnitt mehrerer Jahre zu berechnen. Desto höher der Wert, desto mehr Rendite kann erwartet werden. Allerdings ist das Risiko entsprechend höher. Fällt ein FCFY unter 5 %, kann man von einer Qualitätsaktie sprechen.

Mit der Aktienkennzahl FCFY in die Zukunft blicken

Das ermittelte Ergebnis lässt sich nun weiterverarbeiten. Man kann beispielsweise davon ausgehen, dass der FCFY konstant bleibt. Im Fall von Walmart hätte man möglicherweise eine Alternative zu einer Anleihe (die im Moment wesentlich weniger Rendite versprechen).

Man kann alternativ auch einen Blick in die Zukunft wagen und ausgehend vom aktuellen Enterprise Value davon ausgehen, dass Walmart in zehn Jahren doppelt so viel Free Cashflow erwirtschaftet. Das würde die zukünftige Renditeerwartung natürlich steigern.

So oder so kann der FCFY sehr hilfreich bei der eigenen Fundamentalanalyse sein. Meiner Meinung nach macht diese Aktienkennzahl jedoch nur bei Unternehmen Sinn, die bereits einen nachhaltig positiven Free Cashflow aufweisen.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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