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Coca-Cola: Wenn eine Überbewertung sich rächt

Foto: Getty Images

Aktuell fragen sich viele Anleger angesichts immer neuer Börsenrekorde und starken Kursgewinnen bei vielen Wachstumsunternehmen, welche Aktien nun überteuert sind. Eine aktuelle Überbewertung kann man aber immer nur vermuten und – egal wie tief die Analyse war – nie mit Sicherheit feststellen.

Irgendwann ist dann aber genug Zeit verstrichen und man kann zumindest zurückblickend sagen, ob eine Aktie nun überwertet war oder nicht. Um für die aktuelle Börsenphase die Sinne zu schärfen, macht es womöglich Sinn, historische Überbewertungen zu betrachten und analysieren. Das will ich heute am konkreten Beispiel Coca-Cola machen.

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Coca-Cola ist ein interessanter und relevanter Fall, denn es gab gute Gründe optimistisch für die Zukunft des Unternehmens zu sein, und die operative Stärke und hohe Qualität des Unternehmens hat es stets schwer gemacht, mit voller Überzeugung eine Überbewertung der Aktie zu konstatieren.

Anfang der 1980er konnte man eine Aktie von Coca-Cola für circa 0,70 US-Dollar erwerben. Dann begann die Aktie einen gigantischen Aufschwung, und wurde 1998 zeitweise für über 40 US-Dollar gehandelt, um seitdem in erster Linie seitwärts zu tendieren und somit Anleger zu enttäuschen. Der Grund: Die hohe Bewertung Ende der 1990er konnte einfach nicht durch die operativen Zahlen gerechtfertigt werden.

Schauen wir uns diese mal näher an. Im Jahr 1980 erwirtschaftete Coca-Cola einen Umsatz in Höhe von 5,6 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 422 Mio. US-Dollar. 1998 waren es dann 18,8 Mrd. US-Dollar Umsatz und 3,5 Mrd. US-Dollar Gewinn. Grob gerechnet stieg die Aktie zwischen 1980 und 1998 pro Jahr um 25 %, der Umsatz aber nur um 7 %. Um das wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wäre danach rasantes Wachstum nötig gewesen, die Umsätze hätten wahrscheinlich bis 2020 auf deutlich über 100 Mrd. US-Dollar steigen müssen. Dies blieb aber aus. Letztes Jahr betrug der Umsatz 33 und der Gewinn 7,7 Mrd. US-Dollar – beides ungefähr eine Verdoppelung im Vergleich zu den 1998er Zahlen, was angesichts der hohen Erwartungen viel zu niedrig war.

Wie sahen die fordernden Bewertungen der Aktie aber konkret aus? Im Jahr 1980 hatte Coca-Cola eine Marktkapitalisierung von rund 4 Mrd. US-Dollar, also weniger als sein Jahresumsatz, was angesichts eines starken Geschäftsmodells viel Luft nach oben ließ. 1998 schwoll die Marktkapitalisierung dann zeitweise auf über 200 Mrd. US-Dollar an, mehr als das Zehnfache des Jahresumsatzes. Das war rückblickend zu viel für ein Unternehmen, das niedrige Wachstumsraten vor sich hatte, weshalb die Marktkapitalisierung heute auf einem ähnlichen Niveau wie 1998 liegt.

Die Entwicklung von Coca-Cola zeigt also, dass überdurchschnittlich hoch bewertete Unternehmen unbedingt genug wachsen müssen, um ihre Bewertung langfristig rechtfertigen zu können. Wenn man beim Wachstumspotential Bedenken hat, sollte man einer hoch bewerteten Aktie mit Skepsis begegnen. Die hohe Qualität eines Unternehmens kann nicht alles retten, manchmal ist ein teurer Preis auch wirklich zu teuer.

Dass es aber alles andere als einfach ist, eine Überbewertung festzustellen, kann man ebenfalls von der Coca-Cola-Aktie lernen. Warren Buffett, einer der größten Fans der Aktie und eigentlich für seine ausgeprägte Bewertungsdisziplin bekannt, hat die Überbewertung der Aktie Ende der 1990er zwar bemerkt, aber das Ausmaß unterschätzt und deswegen die Phase nicht für Verkäufe ausgenutzt, was er später bereute. Nicht zu verkaufen, war rückblickend ein Fehler, aber natürlich wäre es zu diesem Zeitpunkt ein viel größerer Fehler gewesen, sich überhaupt erst mit Aktien einzudecken.

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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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