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Wird 111 das nächste Teladoc?

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Foto: Getty Images

Investoren suchen gerade das nächste Teladoc Health (WKN: A14VPK). Damit meine ich ein Unternehmen mit dreistelligem Umsatzwachstum (111 % im Fall von Teladoc), das sich im Aktienkurs niederschlägt – Teladoc hat im letzten Jahr 139 % zugelegt – und das weiteres Wachstum verspricht. Das chinesische Telemedizin-Unternehmen 111 (WKN: A2N465) will hier in die Bresche springen.

111 hat einen guten Start hingelegt. Der letzte Gewinnbericht zeigt ein dreistelliges Umsatzwachstum (113 %). Es ist der erste chinesische Telemedizin-Anbieter, der in den USA gelistet ist. Die Aktie ist seit Jahresbeginn um mehr als 200 % gestiegen. Doch kann 111 dieses Tempo wirklich weitergehen und sich als nächster Gewinner der Telemedizin positionieren?

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Online-Dienste für Patienten und Apotheken

Werfen wir einen genaueren Blick auf das Unternehmen. 111 bietet Patienten in China Online-Gesundheitsdienste wie Arzttermine und elektronische Rezepte an. Außerdem betreibt das Unternehmen eine Online-Apotheke für Verbraucher und eine Online-Großhandelsapotheke für Einzelhandelsapotheken. Das sind in China oft kleine Familienbetriebe. 111 will diese Unternehmen in Sachen Lieferkette und Technologie unterstützen.

Im dritten Quartal, das am 30. September endete, umfasste das Netzwerk von 111 mehr als 300.000 Einzelhandelsapotheken. Das ist ein Zuwachs von 43 % im Vergleich zum Vorjahr. Das bedeutet, dass 111 nun mit mehr als der Hälfte der Einzelhandelsapotheken in China zusammenarbeitet.

Auch der Nettoumsatz stieg in diesem Quartal um mehr als 112 %. Das ist das achte Quartal mit Umsatzwachstum in Folge. 111 hat sich Partnerschaften mit mehr als 300 Pharmaunternehmen gesichert, um neue Apotheken und Patienten zu erreichen (Bayer ist ein neuer Partner). Und 111 geht Partnerschaften mit Versicherern ein. So sollen der Zugang zur Gesundheitsversorgung erleichtert und die Preise für die Verbraucher gesenkt werden.

Das Unternehmen verzeichnete im letzten Quartal einen Nettoverlust von 16 Millionen USD. Aber 111 arbeitet an der Profitabilität. Auf der jüngsten Telefonkonferenz sagte CEO Junling Liu, dass „wir im Gesamtjahr 2020 sehr nahe an der Profitabilität sein werden“. Investoren sollten auf den bevorstehenden Gewinnbericht für das vierte Quartal und das Gesamtjahr schauen, um den Fortschritt in diesem Bereich zu sehen. 111 prognostiziert außerdem für das vierte Quartal ein Umsatzwachstum von 81 bis 90 % gegenüber dem Vorjahr.

Und Chinas Investoren zeigen Vertrauen in 111. In zwei Finanzierungsrunden im letzten Jahr hat 111 mehr als 142 Millionen USD für den weiteren Ausbau seines Geschäfts aufgebracht.

Chinas Gesundheitsmarkt

Natürlich ist 111 nicht allein auf dem chinesischen Markt. Es steht im Wettbewerb mit dem weltgrößten Telemedizin-Unternehmen: Ping An Good Doctor. Dennoch ist China ein großartiges Pflaster für ein Telemedizin-Unternehmen.

Einem Bericht der South China Morning Post zufolge ist der chinesische Gesundheitsmarkt mit Ausgaben von mehr als 3,5 Billionen USD der zweitgrößte der Welt. Gleichzeitig hat das Land mit einem Mangel an Ärzten zu kämpfen. Und wenn es um Patienten geht, haben die Spitzenkrankenhäuser Mühe, die Nachfrage zu befriedigen. In anderen Krankenhäusern hingegen bleiben die Betten leer.

Die chinesische Regierung unterstützt den Trend zur Telemedizin – und das ist ein weiterer Pluspunkt. Das Land startete 2019 ein elektronisches Krankenversicherungssystem, das die Übernahme von telemedizinischen Leistungen durch die Krankenkassen ermöglicht. Insgesamt wird erwartet, dass der globale Telemedizinmarkt mit einer jährlichen Wachstumsrate von 37 % bis 2025 191 Milliarden USD erreichen wird. Das besagt eine Studie von Markets and Markets. Derselbe Bericht besagt auch, dass der asiatisch-pazifische Markt das höchste Wachstum verzeichnen wird. China wird daran den größten Anteil haben.

Hier wird es also wahrscheinlich Platz für mehrere Telemedizin-Unternehmen geben.

Wird 111 dem Beispiel von Teladoc folgen?

111 kann durchaus wachsen. Der Marktwert des Unternehmens beträgt nur 1,9 Milliarden USD im Vergleich zu Teladocs 41 Milliarden USD. Und das Umsatzwachstum und die Partnerschaften des Unternehmens sehen, wie oben erwähnt, vielversprechend aus.

Meine einzige Sorge im Moment ist die Entwicklung des Aktienkurses. In einer Handelssitzung in der vergangenen Woche stieg die Aktie beispielsweise um 76 % – nur um am Ende des Tages um 9,6 % zu fallen. Sogar für langfristige Investoren kann es etwas beunruhigend sein, so viel Volatilität zu sehen. Und zwar einfach so, ohne dass irgendwelche besonderen Nachrichten die Bewegung antreiben.

Meiner Meinung nach ist 111 eine Aktie, die man im Auge behalten sollte. Aber sie ist für mich noch kein Kauf. Wenn sich die Volatilität stabilisiert und der nächste Gewinnbericht so gut ausfällt wie der letzte, kann man noch mal darüber nachdenken. Doch 111 könnte tatsächlich auf dem Weg sein, das nächste Teladoc zu werden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Teladoc Health. Adria Cimino besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 12.2.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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