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VARTA vs. Energizer: 2 spannende Batterie-Aktien im Vergleich

Batterie-Aktien profitieren von portablen Bohrmaschinen
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Seit die Elektromobilität Fahrt aufnimmt, stehen viele Batterie-Aktien hoch im Kurs bei Anlegern. Auch die Aktie von VARTA (WKN: A0TGJ5) hat einen mächtigen Aufschwung erlebt seit dem Börsengang 2017. Bei Energizer (WKN: A14UHB) hingegen herrscht seit Jahren eine Seitwärtsbewegung vor.

Dabei haben VARTA und Energizer einiges gemein. Könnte es sich also lohnen, die heißgelaufene VARTA gegen die tiefgekühlte Energizer zu tauschen? Hier ist alles, was man dazu wissen muss.

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Energizer und VARTA: Gleich ist nicht identisch

Als Energizer sich 2019 die Haushaltsbatterien der Marken Rayovac und VARTA einverleibte, war die europäische Wettbewerbsaufsicht alarmiert. Der in Teilsegmenten ohnehin bereits hochkonsolidierte Markt wäre um einen weiteren Spieler ärmer geworden. Letztlich einigte man sich darauf, dass das europäische VARTA-Geschäft an einen leistungsfähigen Käufer abgegeben werden muss. Davon gab es in Europa nicht sonderlich viele Kandidaten, sodass die VARTA AG die Chance ergriff, die frühere Schwestergesellschaft zurück in den Konzern zu holen.

VARTA und Energizer verbindet also eine kleine Episode gemeinsamer Geschichte und Energizer darf die VARTA-Marke außerhalb von Europa, Afrika und der persisch-arabischen Region sogar weiterhin benutzen. Ansonsten sind die beiden harte Wettbewerber.

Insbesondere bei den Hörgeräte-Batterien teilen sie sich den Weltmarkt untereinander auf. Etwas fragmentierter ist der Markt für Alkaline-Batterien für Spielzeug und Unterhaltungselektronik, wo die beiden mit der marktführenden Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2)-Tochter Duracell und zahlreichen asiatischen Marken konkurrieren. Zudem sind beide mit komplementären Elektronikartikeln wie Taschenlampen und Ladegeräten erfolgreich unterwegs.

Abseits dieser Geschäfte vertreibt Energizer noch verschiedene Marken zur Autopflege. Duftbäume sind jedoch nicht die Sache von VARTA. Dafür hat der deutsche Konzern noch stationäre Speichersysteme und maßgeschneiderte Akkus für portable Werkzeuge und Ähnliches im Programm.

Wie die beiden Batterie-Aktien im Zahlenvergleich dastehen

VARTA erscheint auf den ersten Blick als europäischer Marktführer auf Augenhöhe mit Energizer zu sein. Würde man zumindest denken. Rein vom Geschäftsumfang her betrachtet dreht Energizer jedoch durch sein globales Geschäft ein deutlich größeres Rad:

VARTA Energizer**
Umsatz 2020 850 Mio. EUR* 2.745 Mio. USD
Betriebsgewinn (bereinigtes EBITDA) 2020 233 Mio. EUR* 562 Mio. USD
Marktkapitalisierung 09.02.2021 6,3 Mrd. EUR 3,3 Mrd. USD

Tabelle: Erstellt vom Autor auf Basis von Unternehmensangaben; *mittlere Schätzung des Managements von November 2020; **Geschäftsjahr endet im September

Was die Bewertung angeht, sieht die Sache dann wieder anders aus. Plötzlich ist VARTA doppelt so groß. Aber warum werden die Zukunftsaussichten von VARTA so viel höher eingeschätzt? Mir fallen gleich mehrere Erklärungen ein:

  • VARTA bietet technisch hochwertige Lösungen an, die von langfristigen Megatrends wie portable Medizintechnik und Robotik profitieren.
  • Die wiederaufladbaren CoinPower Lithium-Knopfzellen sind ein Megahit, den Rayovac bisher nicht kontern kann. Kabellose Kopfhörer und das Internet der Dinge treiben das Wachstum.
  • VARTA stößt mit Nachdruck in das Segment der großformatigen Zellen vor, die völlig neue Möglichkeiten eröffnen könnten, einschließlich der Elektromobilität.

VARTA ist folglich als ein Wachstumsunternehmen positioniert, das konsequent Chancen zur Expansion ergreift. Energizer ist hingegen eher eine Cashcow, die zur Freude dividendenhungriger Anleger regelmäßig gemolken werden kann. Vierteljährlich wanderten zuletzt 0,30 US-Dollar auf die Konten der Aktionäre. Beim Kurs von 49 US-Dollar ergibt das eine Rendite von immerhin 2,5 %.

Zukünftig könnte es noch mehr werden, auch wenn die Entwicklung der Bilanz bei manch einem Anleger Sorgenfalten verursachen könnte, angesichts einer Verschuldung von fast dem Fünffachen des angepassten Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA). Allerdings erwartet das Management bis zu 350 Mio. US-Dollar freien Cashflow und einen Gewinn je Aktie von 3,10 bis 3,40 US-Dollar für das laufende Geschäftsjahr.

Was Anleger jetzt tun sollten

Wer darauf vertraut, dass VARTAs Wachstumspläne voll aufgehen, der sollte an der Aktie weiterhin festhalten, zumal es nächstes Jahr auch eine Dividende geben soll. Klar ist aber auch, dass bereits viel Zukunftsmusik eingepreist ist bei Kursen von über 150 Euro.

Von daher wäre es eine Überlegung wert, zumindest einen Teil der Gewinne zu sichern und in einen optisch günstiger bewerteten Wert umzuschichten. Energizer wäre ein geeigneter Kandidat zur Diversifizierung im Segment der Batterie-Aktien.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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