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Huya Aktie: Warum die günstig bewertete Streamingplattform kein Kauf ist

Foto: Getty Images

Huya (WKN: A2JL12) kann Corona wenig anhaben. Die Zahl der zahlenden User ist im vierten Quartal auf 6 Mio. gestiegen. Ein Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 13,2 %. Insgesamt haben 172 Mio. Benutzer den Dienst zumindest einmal im Monat benutzt. Das führte zu einem Umsatzanstieg von 24,3 %. Das Unternehmen ist mit einer operativen Marge von 7,9 % auch noch profitabler geworden.

Trotz der operativ guten Entwicklung ist die Aktie des chinesischen Anbieters für Livestreams von Videospielern nicht wirklich vom Fleck gekommen. Auf Jahressicht steht nur ein mageres Plus von 9,7 % (Stand: 09.02.2021). Dabei hatte man im Oktober die Fusion mit dem größten Konkurrenten DouYu (WKN: A2PJ6X) verkündet. Sollten die chinesischen Behörden zustimmen, entsteht ein Streaming-Riese, der sein Segment dominiert. Trotzdem scheint irgendwas faul zu sein.

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Wo riecht es faulig bei Huya?

Die viel beachtete Anlagegesellschaft ARK Invest scheint die Bedenken schon mal nicht zu teilen. In ihrem ETF für disruptive Innovationen wird Huya immerhin mit 0,62 % gewichtet. Kein Wunder, erwartet der Investor doch ein jährliches Wachstum für Game Streaming zwischen 2019 und 2024 von 37 %. Die Wachstumsaussichten und die Marktstellung scheinen nicht das Problem zu sein. Könnte es vielleicht die Bewertung sein?

Auch hier schaut es mit einer erwarteten Free-Cashflow-Rendite von 8 % und einem Verhältnis von 2,05 zwischen Unternehmenswert und Umsatz überhaupt nicht schlecht aus. Genauer gesagt, das Unternehmen wird geradezu spektakulär bewertet. Könnten es dann Zweifel sein, dass die Fusion mit DouYu durch die chinesische Regierung abgelehnt wird? Diese Sorgen sind aufgrund von verschiedenen Aktionen durch die Volkspartei durchaus berechtigt, allerdings scheint Huya auch ganz gut allein klarzukommen.

In meinen Augen ist es die Art der Umsätze, die Huya und DouYu erwirtschaften, die Fragen aufwerfen. Der große Teil der Erlöse kommt von virtuellen Geschenken. Diese werden durch die Benutzer gekauft und den Streamern zur Unterstützung geschenkt. Bei dem westlichen Pendant Twitch, einer Tochter von Amazon (WKN: 906866), gibt es ähnliche Möglichkeiten, stehen dort allerdings deutlich weniger im Mittelpunkt. Fast der gesamte Umsatz ist damit von freiwilligen Spenden der User abhängig, die daraus keine persönlichen Vorteile erfahren.

Die Theorie von Grizzly Reports

Der Shortseller Grizzly Reports berichtet in seinem Report zu dem Unternehmen, dass auf den Kanälen von DouYu illegale Glücksspiele abgehalten werden. Streamer sollen hierzu Lotterien veranstalten und der Gewinner bekommt den virtuellen Einsatz als echtes Geld ausgezahlt. Daneben soll es auf der Homepage auch pornografische Inhalte für virtuelle Spenden zu sehen geben.

Der Erfolg von Twitch zeigt, dass es durchaus eine Zielgruppe gibt. Allerdings halte ich das Geschäftsmodell der chinesischen Plattformen mit einem hohen Anteil von Spenden für äußerst fragwürdig. Über Naspers (WKN: 906614) bin ich bei Tencent (WKN: A1138D) beteiligt, der der größte Anteilseigner der beiden Streamingportale ist. Dadurch halte ich das Risiko für vertretbar, wenn der Wandel zu einer sauberen Zukunft nicht gelingt.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Naspers und Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Tencent Holdings und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.



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