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Siemens Elektromotoren mit massiven Verlusten – doch dieses Investment lohnt sich 3-fach

Elektroautos an E-Ladestationen
Foto: Getty Images

Der Hype rund um die Elektromobilität ist riesig. Als Zulieferer von Elektromotoren für Autobauer sollte Siemens (WKN: 723610) eigentlich groß davon profitieren. Doch das entsprechende Joint Venture Valeo Siemens eAutomotive sorgt weiterhin für große Verluste.

Was auf den ersten Blick ernüchternd wirkt, treibt andererseits die Aussichten der Siemens-Aktie gleich auf mehreren Ebenen an.

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Ein holpriger Start als Elektromotoren-Lieferant

Valeo (WKN: 854052) hatte sich 2016 mit Siemens zusammengetan, um gemeinsam einen der am schnellsten wachsenden Spieler der gesamten Branche zu schaffen. Mit ihrer kombinierten Kompetenz und weltweiten Aufstellung waren sie aussichtsreich positioniert.

Entsprechend konnten sie schon bald darauf melden, dass das Auftragsbuch auf über 10 Mrd. Euro angeschwollen sei. Das machte den Eindruck, als ob hier eine gewaltige Erfolgsgeschichte entstehe, die Hunderte Millionen an Gewinnen für die beiden Partner abwirft.

Zunächst kam es jedoch anders. Statt Profite meldete das Management geradezu horrende Verluste. Schon 2017 hieß es, dass Siemens den Ausstieg prüfe, um Valeo das Geschäft allein entwickeln zu lassen. Für Ende dieses Jahres haben die Franzosen auch eine Kaufoption.

Bis dahin laufen die Verluste wohl noch weiter. „Innerhalb der Portfoliogesellschaften konnten die vollkonsolidierten Unternehmen ihre operative Leistung weiter verbessern und die anhaltenden Verluste des Joint Ventures Valeo-Siemens weitgehend kompensieren“, berichtete Finanzchef Ralf Thomas auf der Analystenkonferenz zum abgelaufenen ersten Quartal.

Völlig überraschen kann das jedoch kaum. Meine Vermutung war von Anfang an, dass für Siemens bei diesem Joint Venture das schnelle Wachstum wichtiger ist als Gewinne aus dem Geschäft.

Wie Siemens dennoch profitiert

Valeo Siemens eAutomotive wird noch groß herauskommen

Hohe Investitionen in Produktionskapazitäten, der eine oder andere Managementfehler und hastig hereingenommene Aufträge mögen einige Zeit auf dem Ergebnis lasten. Auf Sicht von einigen Jahren könnte sich jedoch noch immer ein Werttreiber daraus entwickeln.

Am Investor Day 2019 rief das Valeo-Management folgende Ziele für das Geschäft mit Hochvolt-Elektromotoren aus:
– Umsatz von 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2022 und von mehr als 2 Milliarden Euro im Jahr 2024;
– eine operative Marge von 8 % (auf EBITDA-Basis) im Jahr 2022 und von mehr als 12 % im Jahr 2024; und
– nach einem ausgeglichenen Jahr 2022 werden in den Folgejahren Überschüsse erwartet, sodass die Tochter ihr Wachstum selbst tragen kann.

Auch wenn wenig Details zur jüngsten Entwicklung der Auftragspipeline bekannt sind, halte ich es für realistisch, dass diese Ziele erreicht werden. Auch unter der Haube des nun bestellbaren Mercedes EQA arbeitet Berichten zufolge ein 140 Kilowatt starkes Aggregat des Joint Ventures.

Das entwickelt sich nun in die richtige Richtung und Siemens dürfte zumindest seinen Einsatz herausbekommen, falls Valeo nächstes Jahr übernimmt.

Anderes Geschäft floriert dank der Elektromotoren

Mit der aggressiven Wachstumsstrategie bei der Motorenherstellung hat Siemens auch einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Entwicklung der Elektromobilität insgesamt zu beschleunigen. Schließlich können Autobauer mit ihren Projekten nur voranschreiten, wenn auch genügend Investitionen in die Lieferketten erfolgen. Vor vier Jahren waren die Strukturen noch alles andere als zuverlässig.

Nun, wo das Thema massiv an Fahrt aufgenommen hat und Aktien von Spezialisten durch die Decke gehen, profitiert auch Siemens. Der Konzern verfügt über mehrere Trümpfe. Wenn es um Ladeinfrastruktur geht, ist er Marktführer bei stationären Batteriesystemen und aussichtsreich mit seinen KACO-Wechselrichtern positioniert. Diese kommen zum Beispiel bei Solarcarports zum Einsatz.

Auch seine Software zur Chipentwicklung feiert riesige Erfolge, nachdem die Halbleiterindustrie von der schnellen Rückkehr der Nachfrage aus der Autoindustrie überrumpelt wurde. All das wird von der Elektromobilität mit angetrieben.

Die Beteiligung Siemens Energy wertet auf

Hinzu kommt die Aufwertung der Beteiligung Siemens Energy (WKN: SGAP07), die Technologie liefert, um Stromnetze für die neuen Anforderungen fit zu machen sowie von der wachsenden Nachfrage nach Grünstrom profitiert. Seit der Abspaltung legte die Aktie um mehr als 40 % zu. Für Großaktionär Siemens bedeutet das eine Stärkung des Eigenkapitals im Bereich von 3 Mrd. Euro.

Man sieht also, dass sich der Konzern die bisherigen Einbußen bei den Elektromotoren gut leisten kann. Eine Welt, die immer mehr elektrifiziert und digitalisiert wird, eröffnet Siemens auf vielen Ebenen Chancen. Manches davon wird bereits jetzt sichtbar und anderes wird der neue Chef Roland Busch über die kommenden Monate und Jahre voranbringen.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Siemens Energy und partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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