Österreichische Post: Ein Blick in 2020
Die Aktie der Österreichischen Post (WKN: A0JML5) hat sich zuletzt, hm, sagen wir einfach semi entwickelt. Die Anteilsscheine des österreichischen Post-, Paket- und Logistikdienstleisters haben zwar nicht ganz so gelitten. Dafür jedoch teilweise das operative Zahlenwerk und vor allem die Ergebnisse in den ersten neun Monaten.
Zum Ende der letzten Woche hat das Management der Österreichischen Post jedenfalls ein Update für die vergangenen zwölf Monate veröffentlicht. Lass uns im Folgenden einmal schauen, was Foolishe Investoren dazu wissen müssen. Sowie, ob sich die Schwächeperiode durch die gesamten zwölf Monate durchgezogen hat. Oder vielleicht auch nicht.
Österreichische Post: 2020 im Blick!
Wie wir jedenfalls mit Blick auf das Jahr 2020 erkennen können, gibt es weiterhin einen größeren Unternehmensanteil, der mit signifikanten Schwierigkeiten zu kämpfen hat: das Briefgeschäft. Sowie auch das mit den Werbesendungen. Operativ zeichnet sich für die vergangenen zwölf Monate hier ein Minus von 7 beziehungsweise 12 % ab, wobei das Management dabei vom Volumen in diesen Sparten spricht.
Das Paketwachstum bleibt dabei jedoch der Treiber, der das Schiff am Laufen hält: Die Österreichische Post gibt an, dass hier das Wachstum binnen Jahresfrist bei 30 % gelegen hat. Allerdings: Die Volumina bei Briefen und Werbesendungen sind noch größer. Das gilt es zu berücksichtigen.
Wobei das Management der Österreichischen Post trotzdem Besserung in Aussicht stellt: Die Umsätze sollen demnach im Geschäftsjahr 2020 um insgesamt 8,3 % im Jahresvergleich gestiegen sein. Mit 2.189 Mio. Euro wird dabei voraussichtlich ein spannender Wert erreicht. Wobei die Brief-Division mit einem Umsatzminus von ca. 7,4 % auf 1,222 Mrd. Euro schließen wird. Im Paket-Geschäft wird das Umsatzwachstum hingegen bei 44,4 liegen. Mit einem Umsatz von 914 Mio. Euro rückt dieser Geschäftsbereich inzwischen operativ näher an das schwächelnde Brief- und Werbegeschäft heran.
Ergebnisseitig wird es einen Rückgang geben: Das Management peilt ein EBIT von ca. 160 Mio. Euro an. Nach einem Vorjahreswert von ca. 200 Mio. Euro entspricht das einem Minus von ca. 20 %. Wobei, kleiner Spoiler, Einmaleffekte unter anderem im Zusammenhang mit dem Aufbau der bank99 dafür verantwortlich sein dürften.
Ein prägendes Jahr 2020
Für die Österreichische Post zeichnet sich daher ein insgesamt durchwachsenes, allerdings auch prägendes Jahr 2020 ab. Der Trend scheint sich in zweierlei Hinsicht zu beschleunigen: Die Volumina bei Briefen und Werbesendungen werden konsequent geringer. Dafür erstarkt jedoch das Paketvolumen, wohl auch durch das Aufkommen des E-Commerce.
Ein Trend, der vermutlich auch bei unseren Österreichischen Nachbarn anhalten wird. Entsprechend könnte es hier noch immer das Fundament für ein langfristig moderates Wachstum geben. Die Briefvolumina könnten zwar weiter rückläufig bleiben, werden jedoch vermutlich kaum alsbald Richtung 0 tendieren. Alleine im Behördenalltag sind Schreiben und Briefe kaum wegzudenken. Etwas wird es hier daher vermutlich immer geben.
Österreichische Post: Spannend!
Die Aktie der Österreichischen Post könnte daher durchaus spannend sein. Die Volumina zwischen Paketen und Briefen gleichen sich weiter an, wobei das eine Segment wächst, das andere hingegen schrumpft. Wer jedoch glaubt, dass der E-Commerce und das Paketgeschäft damit mehr Potenzial besitzen als das rückläufige Briefgeschäft, der könnte durchaus einen näheren Blick bei dieser spannenden Aktie investieren.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.