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Die wahnwitzige Aktien-Party 2021: Ist Warren Buffetts Investment-Stil tot?

Mädchen mit Seifenblase
Foto: Getty Images

Kurzfristige Hypes wie die Nikola-Aktie und die Quantumscape-Aktie, undurchsichtige Börsengänge über SPACs, horrende Bewertungen von Wachstumsaktien und gleichzeitige Vernachlässigung von Value-Aktien – willkommen am Aktienmarkt in den 2020er-Jahren. Währenddessen darbt die Wirtschaft auf unbestimmte Zeit im Lockdown. Mit der „alten Schule“ von Investorenlegende Warren Buffett scheint das nicht zusammenzupassen.

Das sieht man auch an der Aktie seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway: Die hat in den letzten drei Jahren nur ein Drittel der Rendite des US-Aktienindex S&P 500 gebracht. Und der Tech-Index NASDAQ 100 schnitt ganze neunmal besser ab als die Berkshire-Aktie.

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Da kann man sich schon mal fragen: Ist Warren-Buffett-Investing jetzt tot?

Mr. Market dreht am Rad

Mr. Market ist eine fiktive Persönlichkeit, die Warren Buffetts Mentor Benjamin Graham erfand, um das teilweise irrationale Treiben an den Börsen zu verbildlichen. Mr. Market hat eine extrem emotionale und launische Persönlichkeit, ist oft irrational und kurzfristig orientiert und lässt daher Aktienkurse wie wild schwanken.

Aktuell scheint Mr. Market eine seiner sehr optimistischen Phasen zu haben. Nur das erklärt die Eskapaden, die ich am Anfang des Artikels erwähnt habe: Wie kann es sein, dass die Quantumscape-Aktie – ein Unternehmen, dass im besten Fall erst 2024 beginnen wird, Umsätze zu erzielen – 20 Mrd. US-Dollar Börsenwert besitzt? Wieso erhalten Wachstumsaktien in den letzten Jahren unnatürlich riesige Bewertungsprämien gegenüber Value-Aktien? Weil Mr. Market am Rad dreht. Das weiß auch Warren Buffett und deshalb ist er in den letzten Jahren sehr inaktiv mit Aktienkäufen gewesen.

Was treibt Mr. Market an?

Es gibt verschiedene Erklärungsversuche für den aktuellen Überschwang am Aktienmarkt. Der eine hat – ironischerweise – mit dem Coronavirus zu tun. Der Kurseinbruch und die anschließende schnelle Erholung im Frühjahr 2020 haben viele neue Anleger angelockt, die nun dank des Lockdowns Zeit hatten, sich mit dem Thema Börse zu beschäftigen. Anleger aus dieser neuen Generation haben ganz klare Lieblingsaktien, die sie immer weiter in den Himmel schicken. Unbekannte, „langweilige“ und „verstaubte“ Value-Aktien bleiben auf der Strecke.

Kurs-Gewinn-Verhältnisse, Jahresabschlüsse und Bewertungsmodelle sind für diese Anlegergeneration Lösungswörter im Kreuzworträtsel, aber sicher nichts, womit man sich auskennen muss, um mit Aktien zu handeln. Schließlich gibt es Top-Investmenttipps auf Twitter, Instagram und Reddit!

Eine weitere Erklärung liefern die Geldschwemme der Zentralbanken, die niedrigen Zinsen und die fehlenden Anlagealternativen gegenüber Aktien. Es fließt immer mehr Geld in die Aktienmärkte, wodurch die Kurse explodieren. Die in Zukunft erzielbare Rendite sinkt im Umkehrschluss immer weiter in Richtung Anleiheniveau. Doch das ist nur folgerichtig, da auch das Risiko zurückgeht: Die Zentralbanken haben 2020 gezeigt, dass sie alles Mögliche tun werden, um Kursverluste am Aktienmarkt zu verhindern.

Und mal ehrlich: Was muss schon passieren, damit Unternehmen wie Apple oder Alphabet in Zahlungsschwierigkeiten geraten? Das wahrgenommene Risiko ist so gut wie null – und so fällt auch die in Zukunft erzielbare Rendite immer weiter in diesen Bereich.

Die gute Nachricht für Warren Buffett

Eine wichtige Eigenschaft von Mr. Market ist, dass er seinen Gemütszustand nie für immer behält. Eines Tages wird sich seine Laune umkehren und er wird geduldigen Investoren wie Warren Buffett die Möglichkeit bieten, günstig shoppen zu gehen. Mr. Market gibt uns immer wieder Chancen, günstig einzukaufen und teurer zu verkaufen. Aktuell scheint er Letzteres zu tun.

Der Haken ist: Wir wissen nicht, wann das sein wird und was Mr. Markets Stimmung kippen lassen wird.

Es kann noch viele Jahre dauern, bis sich die Bedingungen am Aktienmarkt wieder normalisieren. Du musst daher keine Angst haben und panisch alles verkaufen. Aktien sind langfristig weiter eine hervorragende Anlageklasse. Aber du solltest darauf vorbereitet sein, dass sich die Lage jederzeit ändern kann – und dann nicht panisch davonrennen, sondern wie Warren Buffett „gierig sein, wenn andere ängstlich sind“.

Warren Buffetts Anlagestil ist also nicht tot – im Gegenteil. Irrationale Phasen am Markt können uns sogar echte Chancen bescheren.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien). Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien & C-Aktien), Apple, Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Twitter und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2021 $225 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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