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Autonome Trucks: Ein Megamarkt geht in die heiße Phase

Daimler Trucks Mercedes-Benz GenH2 TruckMercedes-Benz GenH2 Truck
Quelle: Daimler AG

Während sich die marktreife Entwicklung von Robotaxis laut Experteneinschätzung wohl noch fast bis zum Ende des Jahrzehnts hinziehen wird, tut sich bei Lkws bereits eine Menge. Zuletzt verkündete Daimler (WKN: 710000)-Rivale PACCAR (WKN: 861114) einen wichtigen Deal, um selbstfahrende Trucks schon bald auf den Highways zu haben. Der Wettbewerb wird nun immer intensiver, weil dem Gewinner des Entwicklungsrennens ein Milliardengeschäft winkt.

Der PACCAR-Deal

Im hochkonsolidierten nordamerikanischen Markt ist PACCAR der wichtigste Rivale von Daimler Trucks mit seiner marktführenden Marke Freightliner.

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Gerade in Nordamerika mit seinen langgestreckten Highways sollte sich eine Logistik mit autonomen Trucks mit vergleichsweise geringem Aufwand etablieren lassen, während im fragmentierten Europa die Herausforderungen deutlich größer sind. Auch deshalb richten sich die Augen auf die neuesten Entwicklungen in den USA.

PACCAR hat nun einen Deal mit Aurora (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Cannabis-Unternehmen!!!) gemeldet, um seine eigene Autonomie-Plattform mit dem „Aurora Driver“ zusammenzuführen. Aurora ist keine Unbekannte. 2019 haben bereits Amazon.com (WKN: 906866) und Hyundai Motor (WKN: 885647) in das junge Technologieunternehmen investiert und Ende 2020 hat Uber (WKN: A2PHHG) seine Technologie eingebracht.

Die Kalifornier vereinen folglich eine Menge Know-how unter einem Dach. Davon will nun auch PACCAR profitieren. CEO Preston Feight drückt es wie folgt aus: „PACCAR freut sich auf die Zusammenarbeit mit Aurora aufgrund der branchenführenden Technologie für autonomes Fahren und des beeindruckenden Teams.“ Schon in wenigen Jahren sollen erste Modelle von Kenworth und Peterbilt ausgeliefert werden.

An der Börse reagierten Anleger begeistert auf die Nachricht: Der Kurs ist seither um rund 15 % gestiegen (Stand: 22.01.). Aber bringt sich PACCAR damit wirklich in die Poleposition?

Was Daimler, Traton und Co. zu bieten haben

Auch die anderen international agierenden Lkw-Konzerne sind am Thema Autonomie dran. So hat Daimler Trucks bereits im Juni 2019 die Autonomous Technology Group gegründet, um das in den verschiedenen Geschäftseinheiten verstreute Know-how zusammenzuführen. Im Oktober 2020 kam die Kooperation mit der Alphabet (WKN: A14Y6F)-Tochter Waymo hinzu, die bei wichtigen Aspekten wie etwa der künstlichen Intelligenz als führend gilt.

Zudem kann Daimler jederzeit auf die Unterstützung der Nachbarn von Bosch bauen, die fortschrittliche Assistenztechnologien und Engineering-Kompetenz in gemeinsame Projekte einbringen.

Rivale AB VOLVO (WKN: 871229) verfolgt eine fast identische Strategie wie Daimler. Auch dort wurde 2019 eine eigene Geschäftseinheit für das autonome Fahren gegründet und ein Jahr später Waymo ins Boot geholt.

TRATON hingegen drückt mit einem anderen Ansatz auf die Tube. Bereits Anfang 2019 arbeiteten rund 200 Ingenieure bei Scania an selbstfahrenden Bussen. Auf der anderen Seite des Atlantiks ging Navistar im Juli 2020 eine strategische Partnerschaft mit dem Spezialisten TuSimple ein. Im September hat das Konzernmanagement die Allianz auf die gesamte Gruppe ausgedehnt.

Das Besondere an TuSimple ist, dass es gleich ein autonomes Frachtnetzwerk aufbauen will, mit über das ganze Land verstreuten Depots und klar definierten Routen für die autonomen Transportfahrzeuge. 2023 soll der Startschuss dafür fallen. Vor wenigen Tagen wurde bei TuSimple ein Beirat eingerichtet, in dem auch Steve Girsky sitzt, der Mann, der mit seiner Investmentfirma VectoIQ den Börsengang von Nikola Corp. (WKN: A2JQN0) eingefädelt hat. Das deutet für mich darauf hin, dass zukünftig auch Nikola Fahrzeuge für das TuSimple-Netzwerk entwickeln wird.

Worauf ich jetzt achte

Wenn sich die hohen Investitionen in autonome Fahrzeuge lohnen sollen, dann genügt es nicht, die Technologie zur Marktreife zu führen. Gleichzeitig müssen auch aussichtsreiche Geschäftsmodelle entwickelt werden. An dieser Front sehe ich TRATON mit der voll auf die Lkw-Logistik fokussierten TuSimple ausgezeichnet positioniert.

Auf der anderen Seite scheinen Waymo und Aurora einzigartige Fähigkeiten mitzubringen, von denen die anderen Hersteller auf lange Sicht profitieren könnten, weil das Einsatzspektrum möglicherweise größer sein wird.

Die entscheidende Frage wird letztlich sein, wie viel Wertschöpfung die Truckhersteller unter ihrem Dach halten können. Wenn es nämlich dumm läuft, werden sie von den Waymos und Amazons am Ende so in die Zange genommen, dass sie am Ende doch wieder nur ein Hardwarelieferant mit schwachen Margen bleiben.

Es könnte so laufen wie bei den Computern, wo das Hardwaregeschäft in die Krise schlitterte, während Softwarelieferanten unaufhörlich boomten. Oder es läuft wie bei Fintech, wo die Händler als Anwender zwar einen gewissen Nutzen haben, aber die großen Gewinner die Zahlungsdienstleister sind.

Statt Einzelhändlern haben wir es bei autonomen Trucks mit Speditionen zu tun, die jede Menge Kosten sparen könnten. Wenn es eine Möglichkeit gibt, selbstfahrende Technologie margenstark wie Fintech zu vertreiben, dann eröffnen sich für PACCAR, TRATON, Daimler und VOLVO großartige Potenziale!

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien) und Amazon und empfiehlt Uber, sowie die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.



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