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3 Elektrofahrzeug-Aktien, die du 2021 unbedingt meiden solltest

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Foto: Getty Images

Elektroauto-Aktien sind 2020 ohne Ende gestiegen, weil die Anleger begeistert von der laufenden Revolution in der Branche sind.

Das Potenzial ist da, aber die Aktien werden irrsinnig hoch bewertet. Viele der Unternehmen, die in die Höhe schießen, haben noch keine nennenswerten Umsätze erzielt. Selbst diejenigen, die Produkte verkaufen, werden zu äußerst hohen Bewertungen gehandelt.

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Einige dieser Unternehmen werden sich zu langfristigen Erfolgsgeschichten entwickeln, aber im Moment sehen die Aktien übertrieben bewertet aus. Deswegen raten drei Fool.com-Autoren vom Kauf von QuantumScape (WKN: A2QJX9), ElectraMeccanica Vehicles (WKN: A2JRQH) und Tesla (WKN: A1CX3T) im Jahr 2021 ab.

Diese Batterie-Aktie ist zu hoch bewertet

Lou Whiteman (QuantumScape): Ich bin derzeit QuantumScape-Aktionär, daher mag es seltsam klingen, wenn ich von dieser Aktie abrate. Das Wichtigste vorweg: Ich liebe das Potenzial dieses Unternehmens, aber ich kann die aktuelle Bewertung nicht einmal ansatzweise rechtfertigen.

QuantumScape entwickelt eine Festkörper-Lithium-Metall-Batterie, die theoretisch eine Menge Vorteile gegenüber den derzeit verwendeten Lithium-Ionen-Batterien hat. Auf dem Papier sollte die Festkörperbatterie stabiler sein und eine höhere Energiedichte bieten als die derzeitige Generation von Batterien. Das bedeutet, sie sollte sicherer sein und mehr Kilometer pro Ladung bieten.

Das Unternehmen sagte kürzlich, dass es Batterien herstellen will, die in nur 10 Minuten aufgeladen werden können. Das würde Elektroautos wettbewerbsfähiger gegenüber einem schnell auftankenden Verbrennungsmotor machen.

Das Potenzial ist beträchtlich, aber im Moment gibt es noch viele Unsicherheiten. QuantumScape denkt, dass es fünf bis sieben Jahre dauern wird, um diese Batterien flächendeckend einzuführen. Und QuantumScape ist nicht das einzige Unternehmen, das diese Technologie verfolgt, denn Toyota Motors gehört zu den Konkurrenten mit tieferen Taschen.

Via YCharts

Das Problem ist, dass der Markt dieses Potenzial bereits eingepreist hat. Die Aktien von QuantumScape sind in den sechs Wochen, in denen das Unternehmen an der Börse gehandelt wird, um mehr als 400 % gestiegen. Das beschert dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt eine Marktkapitalisierung von mehr als 40 Milliarden USD. Zum Vergleich: Der Markt bewertet sowohl Ford Motor als auch Fiat Chrysler Automobiles mit jeweils etwa 35 Milliarden USD.

Selbst wenn alles nach Plan läuft, bin ich mir nicht sicher, ob ein Batteriehersteller diese Art von Bewertung wert ist. Und angesichts des damit verbundenen Risikos und des langen Zeitplans gibt es keine Möglichkeit, dies heute zu rechtfertigen.

Vor einem Monat konnte man den Kauf von QuantumScape als kleinen Teil eines diversifizierten Portfolios rechtfertigen – und dann auf das Beste hoffen. Aber nach den jüngsten Kursgewinnen ist dies bestenfalls eine Aktie für den Hinterkopf. Der aktuelle Aktienkurs von QuantumScape ist von einer Euphorie beflügelt, die meiner Meinung nach nicht anhalten wird. Jedenfalls müssten erst einmal Produkte vorgezeigt werden. Dieses Unternehmen hat großartige Ingenieure, aber die sind jetzt unter Zugzwang.

Keine Konkurrenz für Tesla

John Rosevear (ElectraMeccanica Vehicles): Ich weiß, dass es Leute gibt, die diese Aktie regelrecht lieben. Aber ich gehöre nicht dazu. Um es ganz offen zu sagen: ElectraMeccanica hat nicht viel zu bieten, wenn es um Start-ups im Bereich Elektrofahrzeuge geht.

Wem ElectraMeccanica noch nichts sagt: Es handelt sich um ein kanadisches Start-up, das ein schrulliges kleines Fahrzeug namens Solo herstellt. Das ist ein dreirädriges einsitziges Elektro-Pendlerfahrzeug. Das Solo hat eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Meilen pro Stunde, eine Reichweite von etwa 100 Meilen und der Preis beginnt bei 18.500 USD. Das Unternehmen will die durch den Börsengang eingenommenen Gelder für den Bau einer Fabrik in den USA verwenden. Derzeit werden Standorte in Arizona und Tennessee in Betracht gezogen.

Klingt gut, oder? Warten wir mal ab. ElectraMeccanica hat seine ersten Fahrzeuge im dritten Quartal ausgeliefert, aber die gingen nicht an richtige Kunden. Das Unternehmen sagte, dass die erste Charge der Solos „speziell für Aktivitäten mit hohem ROI, einschließlich Presseveranstaltungen, Marketing, Einzelhandelsvertrieb, Testfahrten, Unternehmens- und Werbezwecke sowie Flottenvorführungen“ verwendet wird.

ElectraMeccanica hat im letzten Quartal fast 15 Millionen CAD verloren. Das mag im Großen und Ganzen nicht so viel sein. Und es ist auch nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen seine ersten Produkte in diesem Quartal ausgeliefert hat. Aber es ist dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Es ist nicht klar, wann die tatsächlichen Einnahmen kommen werden, geschweige denn Gewinne.

Die gute Nachricht ist, dass ElectraMeccanica am Ende des dritten Quartals etwa 100 Millionen CAD auf der Bank hatte. Es kann also noch eine Weile weitergehen. Aber ich sehe hier nichts, was die aktuelle Marktkapitalisierung von 520 Millionen USD rechtfertigen würde – geschweige denn einen großen Anstieg im nächsten Jahr. Zumindest im Moment denke ich, dass interessierte Investoren diese Aktie vorerst ignorieren.

Keine gute Nachricht: Tesla ist jetzt ein echter Autokonzern

Rich Smith (Tesla): Auf den ersten Blick sieht es fast zu einfach aus, Aktien von Elektrofahrzeugen zu finden, die man im Jahr 2021 meiden sollte. Schließlich haben die meisten der heißen Namen in diesem Sektor – NIO, QuantumScape, ElectraMeccanica – keine Gewinne vorzuweisen und werden vielleicht nie etwas verdienen. Im Gegensatz dazu ist Tesla der größte Player. Grund sind fünf aufeinanderfolgende Quartale mit positiven Gewinnen nach GAAP und die Chance, das Ziel von 500.000 ausgelieferten Elektroautos in diesem Jahr zu erreichen. Tesla ist endlich ein echtes Autounternehmen und qualitativ besser als andere Elektroauto-Aktien.

Warum sollte man also Tesla als Elektroauto-Aktie 2021 meiden? Genau deshalb, weil es ein Autokonzern geworden ist. Damit ist es endlich ein etabliertes Unternehmen, nicht mehr nur „Story-Aktie“.

Denn was musste Tesla tun, um im Jahr 2020 als „Erfolg“ eingestuft zu werden? Allein die Tatsache, dass das Unternehmen im ersten und zweiten Quartal 2020 überhaupt ein positives GAAP-Ergebnis ausweisen konnte, reichte aus, um sich im Vergleich zu Q1 und Q2 2019 zu verbessern, als das Unternehmen Geld verlor. Ein Gewinn von nur 0,27 USD pro Aktie im dritten Quartal 2020 war genug, um sich gegenüber dem Gewinn von 0,16 USD im Q3 2019 zu verbessern.

Aber jetzt, da Tesla in jedem Quartal 2020 Gewinne erwirtschaftet hat und die Gewinne auch sequenziell gesteigert hat – was muss 2021 passieren, um als erfolgreich zu gelten?

Logischerweise wollen die Investoren sehen, dass die Gewinne weiter wachsen, sowohl sequenziell als auch im Jahresvergleich. Dennoch sagen Analysten für den ersten Quartalsbericht 2021 einen leichten Rückgang der Gewinne gegenüber dem vierten Quartal voraus. Und in jedem weiteren Quartal besteht die Möglichkeit, dass Tesla die Investoren enttäuscht. Sei es, indem es weniger verdient als im Vorquartal oder einfach im Jahresvergleich weniger wächst als erwartet.

Im Gegensatz zu allen anderen EV-Start-ups auf dem Markt gilt Tesla nun als „richtiges Unternehmen“. Es muss Maßstäben gerecht werden, die normalerweise auf echte Autofirmen wie Ford und General Motors zutreffen. Das macht Tesla für mich zu einer der riskantesten Aktien im EV-Sektor.

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The Motley besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. John Rosevear besitzt Aktien von Ford und General Motors, Lou Whiteman von Ford und QuantumScape und Rich Smith keine der erwähnten Aktien. Dieser Artikel erschien am 2.1.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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