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Aufgepasst, Tesla und VW: Jetzt kommt Stellantis!

Jeep
Foto: The Motley Fool.

Der schnelle Aufstieg von Elektroauto-Start-ups aus Asien und Nordamerika lässt uns manchmal fast vergessen, dass Volkswagen (WKN: 766403) auch seine traditionellen Rivalen nicht aus den Augen verlieren darf. Einer der wichtigsten hört nun auf den hochtrabenden Namen Stellantis. Manche Kommentatoren bezeichnen die Fusion von Fiat Chrysler (WKN: A12CBU) und Groupe PSA (WKN: 852363) als das Zusammengehen zweier Fußkranker. Ich sehe allerdings versteckte Qualitäten, die Stellantis zu einem Erfolgsmodell machen könnten.

Ein langer Fusionsprozess steht vor dem Abschluss

Bereits Ende 2019 verkündeten die beiden Automobilkonzerne, dass sie auf Augenhöhe fusionieren wollen. Jede Seite soll 50 % des kombinierten Konzerns halten. Damit entsteht die viertgrößte Markengruppe der Welt, die ähnlich wie Volkswagen die ganze Palette vom Budget- bis zum Luxussegment und vom hippen Stadtauto bis zum großen Pick-up abdeckt. Zusammen wollen sie rund 9 Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen, also 18-mal so viele wie aktuell Tesla (WKN: A1CX3T) und nur etwa 20 % weniger als die VW-Gruppe.

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Wegen des intensiven Wettbewerbs auf dem internationalen Automobilmarkt hatte die Wettbewerbsaufsicht der EU nach eingehender Untersuchung des Falls letztlich nur geringe Einwände gegen das Vorhaben. Am 21. Dezember gab es das Okay, sodass die beiden noch im Januar die Fusion vollziehen wollen.

Um angesichts des pandemiebedingt beeinträchtigten Geschäftsjahres 2020 trotzdem mit voller Kraft durchstarten zu können, beschlossen die Aufsichtsräte und Großaktionäre im September, auf geplante Ausschüttungen in Milliardenhöhe zu verzichten.

Diese Trümpfe hat Stellantis in der Hinterhand

Obwohl etwa die Marken Fiat und Peugeot sehr ähnlich positioniert sind, bringen die beiden Teile auch viele komplementäre Stärken ein. So könnte es durch das Zusammenführen von Maserati, Alfa Romeo und DS gelingen, endlich besser im Oberklasse- und Luxussegment Fuß zu fassen. Die ikonische und hochprofitable Marke Jeep wird das SUV-Segment anführen, während bei den leichten Nutzfahrzeugen ein echter Champion geschaffen wird.

Bereits jetzt führt PSA mit seinen Kastenwägen den europäischen Markt an. Wenn jetzt noch Fiat Professional dazukommt, dürfte der Marktanteil bei fast 30 % liegen. Zudem sind Synergien mit den Ram Trucks denkbar, zumal der Pick-up-Spezialist bereits seit einigen Jahren Fiat-Kastenwägen unter eigener Marke vertreibt.

Vielleicht am wichtigsten bei dem Deal ist jedoch, dass die beiden zusammen über die Ressourcen verfügen, um eine führende Elektroplattform zu schaffen. Sie kann auf der hervorragenden Marktposition bei kompakteren Modellen und Peugeots langer Historie bei der Entwicklung von Elektroantrieben aufbauen. Bereits 1941 stellte die Marke ein erstes Elektroauto vor. 2010 wagte sie sich mit dem iON frühzeitig in den Wettbewerb.

Warum es jetzt erst richtig losgeht mit der Elektrifizierung

Die 80 Jahre Historie stellen jedoch eigentlich nur Vorgeplänkel dar. Denn bisher hat PSA nur bescheidene Erfolge bei den Elektro-Verkaufszahlen vorzuweisen. Bei FCA sieht die Bilanz noch trüber aus. Dass ein aufladbarer Hybrid-Jeep vor dem Verkaufsstart steht, macht die Sache kaum besser.

Allerdings hat Peugeot in den letzten Jahren einige schlaue Deals eingefädelt. Seit 2019 vereinbarte das Unternehmen zwei Joint Ventures mit dem innovativen Getriebehersteller Punch Powertrain. Dessen Spezialität sind stufenlose Getriebe für Hybrid- und Elektroautos. Das PSA-Management erhofft sich eine Menge davon und will die gemeinsam weiterentwickelten Produkte markenübergreifend einsetzen.

Bereits 2018 holte sich PSA den Elektromotor-Champion Nidec (WKN: 505531) zur Seite. Nidec-PSA emotors könnte sich zu einem der besten Hersteller entwickeln. Schließlich ist das Nidec-Management hoch motiviert, eine Führungsrolle im weltweiten Automobilmarkt zu erobern. Ab 2022 sollen komplette Antriebsstränge der nächsten Generation zur Verfügung stehen, die dann sicherlich auch bei Fiat, Jeep und den leichten Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen werden.

Schon ein Jahr später will PSA auch damit beginnen, passende Lithiumzellen zu produzieren. Der Entwicklungspartner Saft Batteries forscht bereits seit Jahren an Hochleistungsbatterien für den mobilen Einsatz und kooperiert mit Industriepartnern, um für hocheffiziente Produktionsprozesse zu sorgen. Ergänzt um die Ressourcen von FCA wird Stellantis somit alle wesentlichen Elemente in der Hand haben, um bei der Elektrifizierung voll durchzustarten.

Aus dem heute im Bereich der Elektroautos noch relativ unscheinbaren Wettbewerber könnte folglich über die nächsten zwei bis drei Jahre ein mächtiger Rivale werden, der in mehreren Fahrzeugsegmenten seine neu gewonnenen Größenvorteile ausspielen kann.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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